Nach Vorwürfen des SV Dortmund 82 TuRa Asseln will rechtliche Schritte überprüfen lassen

Nach Vorwürfen des SV Dortmund 82: TuRa Asseln will rechtliche Schritte überprüfen lassen
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Es sind Vorwürfe, die den Fußball-Kreisliga-Klub TuRa Asseln „schwer getroffen“ haben, wie es in einem offiziellen Statement des Vereins heißt, das der Redaktion vorliegt. Der Vorsitzende des SV Dortmund 82, Rashed Karwal, hatte jüngst die Zusammenarbeit mit TuRa scharf kritisiert und von Beleidigungen und Beschwerden bezüglich Marihuana-Konsums gesprochen. Beide Vereine spielen und trainieren seit dem Umzug vom SV Dortmund 82 vor vier Jahren gemeinsam auf der Sportanlage am Schulzentrum in Dortmund-Asseln.

Karwals größter Kritikpunkt allerdings: Dem SV Dortmund, den er als Vorsitzender erst im Sommer übernommen hat, stehe am Sportplatz in Asseln lediglich ein zwei-mal-zwei-Meter-Raum zur Verfügung, in dem sich der Stromzähler befindet. Dort deponiere der SV Dortmund seine Utensilien. Von einer „Zumutung“ hatte Karwal im Gespräch mit der Redaktion gesprochen. Laut ihm hätte der SV Dortmund Anspruch auf zwei Räumlichkeiten im Vereinsheim: „Zu der Zeit, als wir nach Asseln gewechselt sind, hat Asseln ein Vereinsheim gebaut. Beide Vereine haben Fördergelder bekommen mit dem Hinweis, dass man sich einigt. Es gibt Bebauungspläne, wo drin steht, welche Räume unserem Verein zugesprochen worden sind.“

Dass es Pläne für eine gemeinsame Nutzung gegeben habe, bestätigt TuRa Asseln in seinem Statement, weist jedoch klar daraufhin, dass der entsprechende Vertrag zur Nutzung und Beteiligung der Kosten von Seiten des SV Dortmund gekündigt worden sei. Das hatte bereits Thorsten Musielak, Vorsitzender bei TuRa Asseln im Gespräch mit der Redaktion deutlich gemacht. Bereits im Vorfeld des gemeinsamen Vertrages sei der SV Dortmund diversen Einladungen zu Besprechungen nicht gefolgt. In dem uns vorliegenden Statement schreibt TuRa Asseln, vertreten durch Thorsten Musielak (1.Vorsitzender), Martina Simon (2. Vorsitzende) und Wolfgang Prangemeier (2. Geschäftsführer):

„SV Dortmund ist Einladungen nicht nachgekommen“

Das Vereinsheim wurde von TuRa Asseln erbaut und hat ohne Inventar rund 500.000 Euro gekostet. Wir wollten dieses gemeinsam mit dem SV Dortmund 82 verwirklichen. Der Vorstand des SV Dortmund 82 ist unseren Einladungen zu Besprechungen über den Bau des Vereinsheims gar nicht nachgekommen. Dieses können wir auch an Hand von eMails und Protokollen belegen. Die gesamte Abwicklung des Neubaus mit Stellung Baugenehmigungsantrag, Abschluss von Verträgen zu Gutachten/Angeboten/ Versicherungs-/Versorgerverträgen und die damit verbundenen selbstverständlichen Kostenübernahmeverpflichtungen sind durch TuRa Asseln erfolgt.

Während der gesamten Planungs- und Bauphase sei der SV Dortmund 82 trotzdem informiert worden. Eine Rückmeldung zu durchgeführten Sitzungen, bereitgestellten Gesprächsprotokollen und schriftlichen Dokumentationen habe es laut TuRa Asseln seitens des SV Dortmund 82 jedoch nicht gegeben. Bei den Sitzungen seien auch die benötigten Räumlichkeiten für jeden der beiden Vereine abgesprochen und in die Pläne eingezeichnet worden. „Dies sollte Grundlage der gemeinsamen Vereinsheimnutzung werden. Die Unterzeichnung eines entsprechenden Vertrages ist am 29.01.2019 erfolgt. Die Übergabe der entsprechenden Räumlichkeit einschließlich der Schlüssel erfolgte im April 2019“, heißt es im TuRa-Statement. Die gemeinsame Nutzung des Vereinsheims fand jedoch ein jähes Ende.

Zu hohe Kosten

„Was die von dir verlangt haben, kann nicht sein“, habe Karwal dem damaligen SV-Vorsitzenden Andreas Daron gesagt, wie Karwal selbst erklärt hatte. Daron sei von TuRa Asseln in eine Ecke gedrängt worden, glaubt Karwal, der davon spricht, dass „monatlich 300 oder 400 Euro“ hätten gezahlt werden müssen. Daraufhin habe Daron TuRa Asseln mitgeteilt, dass der SV Dortmund das Vereinsheim nicht mehr in Anspruch nehmen könne - die Kosten seien zu hoch gewesen. TuRa Asseln habe dem SV Dortmund sogar noch etwas Bedenkzeit gegeben, wie es in dem Vereins-Statement heißt:

Eine schriftliche Kündigung des rechtsgültigen Benutzungs- und Kostenbeteiligungsplanes einschließlich allgemeiner Nutzungsbedingungen durch den damaligen 1. Vorsitzenden SV DO 82 erfolgte dann am 29.06.2019. Von einem in die Enge gedrängten damaligen 1. Vorsitzenden kann somit wohl nicht die Rede sein. Hinweis von uns: Nach gestatteter Bedenkzeit und Inkrafttreten der Kündigung ist eine Rückkehr ins Vereinsheim nicht mehr möglich. (...) Nach Inkrafttreten der Kündigung 2019 sind seitens TuRa Asseln bauliche Veränderungen zum Nutzen unseres eigenen Vereinslebens durchgeführt worden, sodass eine Trennung der Räumlichkeiten, wie sie ursprünglich geplant waren, nicht mehr möglich ist.

Darüber hinaus gibt es jedoch weitere Punkte, die der Vorsitzende des SV Dortmund, Rashed Karwal, bereits angeführt hatte: „Man ist nicht gesprächsbereit, wir haben zweimal höflich gefragt. Dann kommen Aussage wie: Ihr seid kriminell, ihr seid Störenfriede. Die Begriffe, die da fallen, da bekommt man wirklich das Entsetzen.“ Ein Vorwurf sei dabei besonders „bodenlos“, wie Karwal erklärt hatte: „Es gibt permanente Beschwerden, dass wir permanent Marihuana konsumieren.“ TuRa Asseln unterstreicht indes, dass der Verein mit keinem seiner Nachbarvereine derartige Probleme habe. Im Statement heißt es:

„Gutes Verhältnis zu Nachbarvereinen“

Die Sportplatzanlage am Grüningsweg wird nicht nur von SV Dortmund 82 und TuRa Asseln genutzt. Montags trainiert bzw. spielt die Mennonitengemeinde, mit der der TuRa Asseln eine gute Beziehung unterhält, auf dem Sportplatz. TuRa Asseln stellt der Gemeinde die vereinseigene Flutlichtanlage zur Verfügung. Dieses ist für den TuRa Asseln selbstverständlich. Desweiteren nutzt der TV Arminius während der Trainingszeiten des TuRa Asseln die Anlage. Auch hier besteht ein freundschaftliches Verhältnis zwischen beiden Vereinen. Weiter kommen in der Winterzeit die Handballer regelmäßig für Laufeinheiten, auch während der Trainingszeiten des TuRa Asseln, auf die Sportplatzanlage. An diesen Tatsachen sieht man, dass der TuRa Asseln mit allen Nachbarvereinen ein gutes Verhältnis unterhält.

Die Vorwürfe möchte TuRa Asseln nicht auf sich sitzen lassen. Nun nämlich, so schreibt TuRa Asseln weiter, sei „der Bogen seitens SV Dortmund 82 durch die haltlosen Behauptungen des ersten Vorsitzenden Rashed Karwal überspannt“. Die drastische Konsequenz: „Wir werden nun rechtliche Schritte gegenüber Rashed Karwal und den SV Dortmund 82 überprüfen lassen.“

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