Westrich-Torjäger erzielt Ausgleich in der 90.+9 Minute Jetzt hat er ein klares Ziel

„Erbse“ will in die Halle : Westrich-Torschütze hat jetzt ein klares Ziel
Lesezeit

Gerade hatte Marcel Erdmann (31), genannt „Erbse“, das umjubelte 2:2 seines Bezirksligisten SV Westrich gegen den SV Bommern gemacht. In der neunten Minute der Nachspielzeit stand er da, wo ein Torjäger eben stehen muss: „Ich sehe, dass der Ball durchkommt, dann schiebe ich ihn über die Linie.“

Und da der letzte Eindruck eines Spiels eben der Bleibende ist, erklärte er das Remis am Donnerstag zu einem „gewonnenen Punkt“. So hatte der Mentalitätsstürmer das Tor, das zehn Minuten vorher keiner erwartet hätte, auch gefeiert.

SV Westrich: Marcel Erdmann will HSM spielen

Da auf dem Feld seine Westricher spielerisch nicht viel angeboten hatten, nahm sich der Angreifer seinen Trainer Marc Risse nach der Partie zum Doppelpasspartner, denn das 2:2 wollten beide auch schnell abgehakt haben.

Zunächst aber hielt Erdmann den verbalen Ballbesitz: „Wir hatten ein tolles Jahr, sind aufgestiegen, hätten mit dem Welper-Spiel, das ja aus der Wertung fiel, 24 Punkte und sind im vorderen Bereich. Jetzt wollen wir am Montag noch im Pokal in Alstedde gewinnen. Und dann geht es in die Halle.“

Dann der erste Querpass auf die Frage, ob er mitspiele: „Das musst du ihn fragen.“ Erdmann zeigte auf Risse und fügt hinzu: „Ich wäre gerne dabei.“ Der Coach lachte herzlich und wirkte zumindest nicht so, als wolle er ihm die Hoffnung nehmen.

Dem Trainer dürfte es auch schwerfallen, diesen Mentalitätsspieler, der einfach die Qualität hat, auch auf engem Raum richtig zu stehen und bis zum Schluss an sich zu glauben, nicht zu berücksichtigen. „Ich wäre wirklich gerne dabei“, versichert der Angreifer dann erneut.

Marcel Erdmann (v.) spielte in der Vergangenheit auch für den SSV Mühlhausen.
Marcel Erdmann (v.) spielte in der Vergangenheit auch für den SSV Mühlhausen. © Heese

„Erbse“ hätte noch vor Ort ein weiteres Argument hinzufügen können, denn erneut gab Risse eine Vorlage zurück. Jetzt ging es um die im Winter vielerorts aufkommende Frage der Perspektiven. Erdmann rechnete gerade nach, die wievielte Station seiner Karriere der SV Westrich denn sei.

„Die vierte oder fünfte wird es sein“, sagte er spontan. Jetzt benötigte er nicht mal den Seitenblick zum Coach. Denn dieser nahmen Ball auch so auf: „Das ist auf alle Fälle seine letzte“, sagte Risse. Jetzt lachte Erdmann.

Erfolgreiches Jahr des SV Westrich

Vielleicht einigen sich Trainer und Spieler auf einen Deal: Erdmann verlängert, dafür darf er sicher in der Halle spielen. Im Ernst: So perspektivisch dachten die Westricher am kalten Donnerstagabend nicht. Als sich alle wieder aufgewärmt hatten, freuten sich alle über ein verrücktes, erfolgreiches Jahr mit einem verrückten ersten Abschluss.

Aber: Da die Westricher in der Halle positiv verrückte Dinge schaffen, könnte dann 2024 sogar als das total verrückte Jahr in die Vereinshistorie eingehen.

SV Westrich sichert sich Punkt gegen SV Bommern: Ausgleich fällt weit in der Nachspielzeit

Westfalia Huckarde schlägt den SV Westrich im West-Derby: Rote Karte nach einer Stunde

Gondrum Doppelpack für Westfalia Huckarde: Die Highlights gegen den SV Westrich