Nach scharfer Kritik aus der Oberliga Verband erklärt Bochum-Entscheidung und frühen Start

Nach scharfer Kritik aus der Oberliga: Verband erklärt Bochum-Entscheidung und frühen Start
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Es waren teilweise scharfe und deutliche Worte, die die Sportlichen Leiter von drei Oberligisten gewählt hatten. Ihre Kritik richteten sie an den Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW).

Der Grund: Der FLVW hatte die neu gemeldete U23 des VfL Bochum in die Oberliga eingegliedert. Aufgrund der vorausgegangenen Kommunikation des Verbandes war man von einer Aufnahme in der Westfalenliga ausgegangen.

FLVW reagiert auf Kritik aus Oberliga Westfalen

Das Fass zum Überlaufen brachte nach Ansicht von Samir Habibovic (ASC Dortmund 09), Thomas Riedel (TuS Ennepetal) und Reza Hassani (FC Brünninghausen) der Umstand, dass der FLVW – entgegen seines eigenen Rahmenterminkalenders und ohne Kommunikation mit den Vereinen – den Oberliga-Saisonstart um zwei Wochen nach vorne terminierte.

Riedel bezeichnete den FLVW gar als „unfähigen Haufen“, dem der Amateurfußball „scheißegal“ sei. Der Verband äußerte sich auf Anfrage unserer Redaktion zunächst nicht zur Kritik, kündigte lediglich ein Gespräch für den Samstag an.

Unter anderem Samir Habibovic, Sportlicher Leiter des ASC 09 Dortmund, kritisierte den FLVW
Unter anderem Samir Habibovic, Sportlicher Leiter des ASC 09 Dortmund, kritisierte den FLVW © Stephan Schuetze

Nun hat der FLVW mit einer Stellungnahme auf die Kritik reagiert. Zur Entscheidung, Bochums U23 in der Oberliga einzugliedern, wiederholte der Verband seine Erklärung aus der zugehörigen Pressemitteilung, die er im Rahmen der Entscheidung Ende März abgegeben hatte.

Diese sei gemeinsam durch das Präsidium und den Fußball-Ausschuss des FLVW und den Fußballkreis Bochum, zu dem der VfL gehört, geschehen. Der Verband beruft sich auf einen Paragrafen in der Spielordnung des übergeordneten Westdeutschen Fußballverbandes (WDFV).

FLVW bleibt Erklärung schuldig

Dort ist allerdings jene Entscheidungsfindung durch die drei Gremien ohnehin vorgegeben. Eine neue Erklärung, warum Bochums U23 in der Oberliga an den Start gehen darf, liefert der FLVW nicht.

Auslöser des Ärgers war, dass es innerhalb des Verbandes eine Regelung gab, dass zurückgezogene U23-Mannschaften nur eine Liga unterhalb ihrer „Ausstiegsklasse“ wieder neu gemeldet werden dürfen – beim VfL wäre das die Westfalenliga gewesen.

Reinhold Spohn ist Vorsitzender des Verbands-Fußball-Ausschusses und Staffelleiter der Oberliga Westfalen.
Reinhold Spohn ist Vorsitzender des Verbands-Fußball-Ausschusses und Staffelleiter der Oberliga Westfalen. © FLVW

Zweiter Streitpunkt war der vorgezogene Oberliga-Start. Die Sportlichen Leiter kritisieren, dass ihre Sommer-Fahrpläne (Urlaube, Trainingslager, Turniere) ohne jede vorherige Diskussion durcheinandergewirbelt werden.

Der FLVW erklärt die Entscheidung nun: „In der Vergangenheit hatten sich zahlreiche Vereine gegen vermehrte Englische Wochen ausgesprochen.“ Das habe beispielsweise an den Anreisen zu Auswärtsspielen oder Platzbelegungen durch andere Teams des Heimvereins gelegen.

FLVW informiert Vereine am Montag

„Um diesem Wunsch zu entsprechen, erfolgte die Anpassung des Rahmenterminkalenders der Oberliga Westfalen“, heißt es vom FLVW. Vermehrte Spiele unter der Woche wären wohl die Alternative zum vorgezogenen Saisonstart gewesen.

Zu den Vorwürfen, es habe vor der Verkündung keine Kommunikation mit den Vereinen gegeben, äußerte sich der Verband nicht. Er führte lediglich an, dass der aktualisierte Rahmenterminkalender am Freitag in den Offiziellen Mitteilungen veröffentlich wurde und der Verbands-Fußballausschuss die Klubs am Montag in einem gesonderten Schreiben informiert habe.