Zwischen Osmanlispor Dortmund und der SG Gahmen ging es heiß her. © Stephan Schütze

Fußball-Kreisliga A

Nach Chaos-Spiel mit vier Roten Karten und Zuschauern auf dem Platz - Vereine äußern sich

Auf und neben dem Platz geht es bei Osmanlispor Dortmund gegen die SG Gahmen hoch her. Nach zwei Roten Karten eskaliert die Situation. Die Verantwortlichen beider Teams äußern sich.

Dortmund

, 06.12.2021 / Lesedauer: 4 min

Tolga Porsuk hatte es schon geahnt. Der Sportliche Leiter von Osmanlispor Dortmund bestellte vor dem Topspiel gegen Tabellenführer SG Gahmen (3:1) extra Security. Aber auch die konnte nicht verhindern, dass das Spiel am Sonntag (5. Dezember) auf und neben dem Platz eskalierte.

Rudelbildung nach einer doppelten Roten Karte

Schon vor der Partie kochte die Stimmung auf der Anlage des TuS Rahm, auf der Osmanlispor seine Heimspiele austrägt, hoch - da aber noch im positiven Sinne. Die heimischen Zuschauer sorgten mit Trommeln für Topspiel-Atmosphäre. In der Begegnung selbst kippte die Stimmung aber gegen Ende der ersten Halbzeit ins Negative.

Nach einem Freistoß-Pfiff eskaliert es. Osmanlispors Joshua Perea Torres und Gahmen-Kapitän Kadir Koc geraten aneinander. Es gibt Wortgefechte und eine Rudelbildung - eine unübersichtliche Situation. Als es sich vermeintlich beruhigt hat, brennen aber die Sicherungen durch.

Osmanlispor-Spieler will auf den Schiedsrichter losgehen

Schiedsrichter Dmitri Trahtenberg zeigt Perea Torres und Koc in der 35. Minute die Rote Karte. Daraufhin gerät die Situation völlig außer Kontrolle. Koc kann die Entscheidung kaum fassen - schlägt die Hände über dem Kopf zusammen. Auf einmal gehen er und Perea Torres aufeinander los.

Joshua Perea Torres musste von seinen Mitspielern mit vereinten Kräften beruhigt werden. © Stephan Schütze

Dazu kommen auch noch viele andere Spieler, selbst Zuschauer rennen auf den Platz, Sicherheitsleute versuchen die Situation unter Kontrolle zu bringen. Das gelingt nicht. Perea Torres bekommt sich nicht mehr ein, versucht auf den Schiedsrichter loszugehen. Der aufgebrachte Panamaer muss von Mitspielern vom Platz getragen werden.

Gahmens Tekin: „Dann muss ich meine Schnauze halten“

Osmanlispor-Trainer Yasin Yanik: „Ich habe nur diesen Tumult gesehen. Ich habe weder gesehen, dass der Gegner noch unser Spieler geschlagen haben. Am Ende hat ein Gegner unserem Spieler eine geboxt, das habe ich gesehen. Ich habe den Schiedsrichter gefragt: Der hat gesagt, dass unser Spieler auch eine Tätlichkeit begangen hat. Das müssen wir so akzeptieren.“

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Gahmens Sportlicher Leiter Hüseyin Tekin äußerte sein Unverständnis: „Wenn ich eine Rote Karte bekomme, dann habe ich meine Schnauze zu halten. Wenn der Schiedsrichter mir Rot zeigt, dann habe ich irgendwas falsch gemacht, dann muss ich vom Platz runtergehen. Die Hitze nach den beiden Roten Karten war unnötig - von beiden.“

Zwei Gelb-Rote Karten für Gahmen innerhalb von drei Minuten

Fünf Minuten bleibt das Spiel unterbrochen, dann rollt der Ball wieder. Bis zum Pausenpfiff haben sich die Gemüter wieder etwas beruhigt. Doch statt Pausentee gibt es wohl in der Halbzeit Energy Drinks. In der zweiten Hälfte bekommt Gahmen innerhalb von drei Minuten gleich zwei Platzverweise.

In der 59. Minute sieht Burak Tikici die Gelb-Rote Karte nach einem Foul an der eigenen Eckfahne. Wieder gibt es Diskussionen, aber es bleibt bei Worten. In der 62. Minute sieht dann Ahmet Karaduman wegen wiederholten Foulspiels Gelb-Rot.

„Das erste Mal war schon fast direkt Rot. Er rutscht mit der Sohle voran da rein, das war schon gefährliches Spiel. Die letzte Rote habe ich gar nicht mitbekommen, weil ich mit dem Einwechseln beschäftigt war“, sagte Osmanlispor-Trainer Yanik.

Zuschauer und Sicherheitsleute geraten aneinander

Gahmens Tekin gab sich diplomatisch: „Wir haben Schiedsrichter, die leiten das Spiel. Die haben die Roten Karten gegeben. Ob berechtigt oder nicht, das ist eine andere Sache - aber gut, das ist nun mal so. Gegen Schiedsrichter-Entscheidungen darf man nichts sagen, mache ich auch nicht. Die Niederlage geht nicht auf die Kappe der Schiedsrichter.“

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Doch nicht nur auf dem Platz geraten Leute aneinander. In der zweiten Halbzeit kommt es zu einer Auseinandersetzung zwischen einem Gahmen-Anhänger und einer Sicherheitskraft. Beide müssen mit vereinten Kräften voneinander ferngehalten werden, körperliche Auseinandersetzung gibt es nicht.

Eine versöhnliche Szene kurz vor dem Abpfiff

Osmanlispors Sportlicher Leiter Tolga Porsuk zog ein Fazit des Nachmittags: „Dass es hitzig werden würde, wussten wir schon vorher. Ich bin froh, dass ich die Security-Leute bestellt habe, mit so viele Leuten haben wir nicht gerechnet. Zum Glück waren die da. Es waren etwa 350 bis 500 Leute.“

Der Platz des TuS Rahm war gut besucht. © Stephan Schütze

Festzuhalten ist aber auch, dass es nach dem Spiel ruhig bleibt. Zu Auseinandersetzungen zwischen beiden Vereinen kommt es nicht mehr. Die hunderten Osmanlispor-Anhänger feiern mit ihrem Team auf dem Platz. Und auch zwischen den Spielern herrschte kurz vor Schlusspfiff wieder Einigkeit.

Als Osmanlispor-Spieler Pedro Henrique Barbosa Alves nicht mehr laufen kann, wird er von Akteuren heruntergetragen - links von seinem Mitspieler Afonso Xita Dituala, links Gahmens Mohammed Cirak. Eine versöhnliche Szene am Ende eines chaotischen Fußballspiels.

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