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Mit Video: Wickede kann zuhause doch noch gewinnen und erspielt seinen Fans eine Lokalrunde
Fußball-Westfalenliga
Erstmals seit März hat Westfalia Wickede ein Heimspiel in der Westfalenliga gewonnen. Richtig freuen konnte sich Trainer Alexander Gocke darüber zumindest nach außen allerdings nicht.
Alexander Gocke konnte seine Freude über den 3:1-Sieg des BV Westfalia Wickede über den Lüner SV nicht so richtig zeigen. Dabei war der Erfolg am Sonntag der erste Westfalia-Heimsieg in der Fußball-Westfalenliga seit dem 2. März.
„Wir haben so lange darauf hingearbeitet. Ich bin unendlich glücklich, auch wenn ich das nicht so zeigen kann“, sagte Gocke auf der Pressekonferenz nach Abpfiff. Zur Feier dieses erlösenden Erfolges gab der Trainer, der sich ausschließlich innerlich freute, den Wickeder Fans gleich eine ganze Lokalrunde im Vereinsheim aus. „Macht was aus dem Angebot“, sagte Gocke, der sich schließlich doch noch ein Lächeln abringen konnte.
Mehmet Erdogan erzielt Führung für Westfalia Wickede
Abgezeichnet hatte sich der Erfolg der Schwarz-Weißen lange allerdings nicht. Zwar ging Wickede nach 25 Minuten durch Mehmet Erdogan in Führung - der Lüner SV stand im eigenen Strafraum viel zu weit von seinen Gegenspielern weg, Erdogan schoss aus zehn Metern ein. Doch die bessere Mannschaft war lange Zeit der LSV.
Die Lüner hatten die Spielkontrolle und die besseren Gelegenheiten. Vor allem der linke Torpfosten hatte es den Rot-Weißen im ersten Durchgang angetan. Die Abschlüsse von Sefa Ayaz, Marcel Ramsey und Fabian Pfennigstor flogen aus teilweise sehr aussichtsreichen Positionen an diesem jeweils nur knapp vorbei. Das Tor machte trotzdem die Westfalia. Und Don Schreiber hatte vor der Pause sogar noch die Gelegenheit, auf 2:0 zu erhöhen. Sein Freistoß knallte gegen das Lattenkreuz.
Matthias Göke gleicht aus
Nach dem Seitenwechsel zeigte Lünen seine stärkste Phase des Spiels und erspielte sich weitere gute Chancen, ließ aber ebenso weiter die Konsequenz einer Spitzenmannschaft - zu der sich der LSV vor Saisonbeginn selbst ernannt hatte - vermissen. Da ist es bezeichnend, dass Innenverteidiger Matthias Göke per Kopf den Ausgleich erzielte (52.).
Auch in den beiden darauffolgenden Ecke kam Göke frei zum Kopfball, scheiterte aber jeweils an den starken Reflexen von Wickedes Schlussmann Joel Kiranyaz. „Als Trainer fragst du dich da: Was machen die Spieler eigentlich in der Kabine, wenn du was erzählst“, war Gocke mit dem Verteidigen der Standards nicht einverstanden.
Marc Woller kritisiert passive Verteidigung
„Heute hatten wir auch das Spielglück“, sagte Trainer Gocke am Sonntag. Denn Wickede schaffte es mit nur einem Gegentor heraus aus dieser Phase. Eigene Chancen erspielten sich die Hausherren beinahe gar nicht mehr. Doch das brauchten sie auch gar nicht.
Wieder verteidigte Lünen zu passiv, dieses Mal nutzte Hakan Cevirme das lasche Abwehrverhalten aus - 2:1 (79.). „Wenn wir noch ein bisschen weiter zurückgegangen wären, stehen wir im Zaun“, kritiserte LSV-Trainer Marc Woller.

Alexander Gocke war nach dem ersten Heimsieg seit März erleichtert. © Timo Janisch
Kurz vor Schluss entschied Robin Dieckmann mit seinem 3:1 die Partie endgültig. „Man kann das Ganze, wenn man konzentriert ist, auch durchaus entspannter gewinnen“, sagte Gocke. Und dann quittiert er die Leistung seiner Elf vielleicht auch mit einem Lächeln.
Kommt aus Lünen und wohnt dort noch immer. Konnte sich nie vorstellen, etwas anderes als Journalismus zu betreiben. 2017 noch als Schüler bei Lensing Media als Freier Mitarbeiter begonnen. Seit 2023 Sportredakteur in Dortmund. Als Handballtrainer mit Stationen in der Bezirks- und Verbandsliga.
