Mustafa Yüksel (l.) fiel später verletzt aus. © Nils Foltynowicz

Fussball-Landesliga

Mit Video und vielen Fotos: Schumacher dreht das Derby zwischen Brackel und Kirchhörde

Der Kirchhörder SC dreht das Derby gegen Brackel 06 und bleibt ungeschlagener Tabellenführer. Zur Halbzeit sah es allerdings nach der ersten Niederlage aus. Doch dann kam ein Ex-Brackeler in die Partie.

Dortmund

, 08.09.2019 / Lesedauer: 3 min

Viktor Schumacher stand am Rande des des Landesliga-Derbys zwischen seinem Ex-Klub, dem SV Brackel und seinem neuem, dem Kirchhörder SC, zur Einwechslung bereit, als ihm irgendjemand noch etwas zuraunte. Bei den Standards solle er sich am zweiten Pfosten postieren, um den Ball – wenn möglich – dort über die Linie zu drücken. Der hochgewachsene Angreifer speicherte die Vorgabe ab, um sie exakt 20 Minuten später wieder hervorzuholen – und das 3:2 für den KSC zu erzielen.

„Nur noch reinschieben“

„Ich bin den Weg dahin gegangen und hatte Glück, dass der Ball durchkam“, sagte der glückliche Schumacher, „und dann musste ich ihn nur noch reinschieben.“

Dass es diese glückliche Fügung in einem über weite Strecken packenden Derby überhaupt benötigte, lag an einer kuriosen ersten Halbzeit, in der die Kirchhörder – noch ohne Schumacher – spielten, wie ein echter Tabellenführer. Sie dominierten die Gastgeber 30 Minuten lang nach Belieben, Angriffswelle um Angriffswelle schwappte in Richtung des von Dennis Wegner gehüteten Brackeler Tores.

Mura an den Pfosten

Andrey Mura traf den Pfosten , Marcel Stiepermann scheiterte mehrfach an Wegner: „Es sah in der ersten Halbzeit wirklich ordentlich aus“, sah auch KSC-Coach Sascha Rammel die Überlegenheit seines Teams, „bis auf die beiden Gegentore.“

Zweimal schalteten die Brackeler schnell um, zweimal hielt Florian Ernst den Schuss aufs Kirchhörder Tor überragend, zweimal setzte ein Brackeler den Nachschuss in die Maschen: Erst Patrick Sacher (29.) und dann kurz vor der Pause Mirza Basic (45.). Und während sie sich in der Kirchhörder Kabine fragten, wie das passieren konnte, wurde Brackel-Coach Giovanni Schiattarella in der Kabine laut.

Yüksel verletzt raus

Eine Woche zuvor hatte Schiattarella sein Team nach dem 1:5 im Derby gegen Bövinghausen noch als „zu grün“ bezeichnet. Gestern war es zumindest in Halbzeit eins sein Team, das sich immerhin als abgezockter herausstellte. Und als sich in der zweiten Halbzeit erst Kirchhörders Kapitän Mustafa Yüksel verletzte und ausgewechselt werden musste und dann Brackels Harry Coleman frei auf KSC-Keeper Ernst zulief, da schien die Partie entschieden (61.).

Doch weil Ernst im Eins-gegen-Eins Sieger blieb und Stiepermann nur zwei Minuten später in Gerd-Müller-Manier zum Anschlusstreffer einschob (63.), da flammte die Hoffnung wieder auf: „Der Glaube ist in einem Derby immer da“, sagte Viktor Schumacher, „ein 0:2 ist immer umdrehbar.“

Rudnik hämmert aufs Tor, Gilmar Mendes schiebt ein

Vor allem, wenn das Momentum auf die Kirchhörder Seite kippt und die Schiedsrichterin mit dem einen oder anderen zu leichten Freistoßpfiff für gefährliche Situationen vor dem Brackeler Tor sorgte. Eine davon hämmerte Simon Rudnik einfach mal mit viel Schmackes in Richtung Tor, Wegner konnte den abgefälschten Ball nur abklatschen und KSC-Verteidiger Gilmar Veigas Mendes schob ihn zum Ausgleich über die Linie (83.): „Am Ende war es eine Geschichte des Willens“, sagte Rammel.

Denn jetzt wurde das bis dahin faire Derby noch einmal hitzig. Standard um Standard flog in den Brackeler Strafraum, gleichzeitig barg das offensivere Spiel der Kirchhörder die Gefahr, erneut in einen Konter zu laufen. Doch während der SVB keinen Trumpf mehr in der Hand hatte, stand beim KSC ja immer noch Viktor Schumacher auf dem Platz.

Der Rest war Jubel

Es lief die 90. Minute, als Simon Rudnik die gefühlt 20. Ecke in den Brackeler Strafraum schoss, Marcel Stiepermann wuchtete sich am ersten Pfosten hoch, denn er wusste ja, dass am zweiten jemand warten würde. Von Stiepermanns Kopf flog der Ball genau dorthin –der Rest war Jubel: „Dass man dann selbst noch das Siegtor schießt, das ist schon super“, sagte Schumacher und das ist am Ende dieses Spiels vielleicht die Untertreibung des Tages. Denn während sein neues Team weiter ungeschlagener Tabellenführer der Landesliga bleibt, findet sich sein altes auf einem Abstiegsplatz wieder.

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