Schalker Ultras beim Spiel ihrer Amateure gegen den ASC. Eie Schlägerei mit den BVB-Ultras soll geplant gewesen sein. © Schaper
Fussball-Oberliga
Mit Video und Fotostrecke: Schalker Ultras stürmen das letzte Heimspiel des ASC
Das 1:1-Unentschieden im Waldstadion zwischen Aplerbeck und dem S04 II rückte in den Hintergrund. Schalker Ultras stürmten den Platz - und waren auf der Suche nach Krawall...
Samir Habibovic hatte sich ein schöneres Ende gewünscht. „Es ist schade, dass wir unsere Spieler nicht richtig verabschieden konnten“, sagte der Sportliche Leiter des Fußball-Oberligisten ASC 09 Dortmund nach dem 1:1 (1:0) am letzten Spieltag gegen die U23 des FC Schalke 04.
Eine gute Viertelstunde später gab es die Verabschiedung dann doch noch - allerdings begleitet vom Umstand, dass fast 100 Ultras der Gäste auf dem Rasen verharrten und unter der Beobachtung von fast ebenso vielen Einsatzkräften der Hundertschaft standen.
Das Geschehen auf dem Feld hatte sportlich keine große Relevanz mehr. Die Gäste aus Gelsenkirchen standen nach einer starken Saison frühzeitig als Meister und Aufsteiger in die Regionalliga fest. Der ASC verlor zudem in der Vorwoche die letzte Chance auf Platz zwei und den weiteren Aufstiegsrang. Doch als um kurz vor 15 Uhr die besagte Fangruppe das Stadion betrat, rückte der Ballsport noch ein wenig weiter in den Hintergrund.
Treffen zwischen Schalker und Dortmunder Ultras geplant
Habibovic sagt, die Ultras der Gäste „haben das Stadion gestürmt“, was angesichts der schnellen Welle, in der die Gruppe über die Nordseite hinter die Auswechselbank der Gäste „schwappte“, durchaus realistisch ist. „Eintritt haben sie nicht gezahlt“, erklärte Habibovic. Am Sonntagabend folgte eine Reaktion des FC Schalke 04, wonach sich der Klub zunächst ein möglichst detailliertes Bild der Vorkommnisse verschaffen wolle, ehe man ein Statement abgebe.
Nun also war das Stadion gut gefüllt, der letzte Anpfiff der Saison erfolgte - doch wirkliche Fußballstimmung wollte nicht aufkommen. Dabei verhielten sich alle ruhig und ohne Provokationen. „Die Fans haben sich in der ersten Hälfte absolut friedlich hinter uns verhalten“, erklärte Schalkes Trainer Torsten Fröhling. Doch soll nicht das Spiel an sich, sondern eine Verabredung mit Dortmunder Ultras zur gewalttätigen Auseinandersetzung das Ziel der Gruppe gewesen sein.
Die Polizei selbst erfuhr erst bei der Anreise vom Ausflug der Gästefans. „Hierzu war unseren Beamten im Vorfeld nichts bekannt“, bestätigte Polizeisprecher Thomas Sparla. Entsprechend wurde die Präsenz der Einsatzkräfte während des Spiels erhöht, am Ende waren rund 70 Kräfte der Hundertschaft vor Ort - aber keine BVB-Ultras.
Habibovic: „Hatte ein mulmiges Gefühl“
Für gelöste Stimmung sorgte das Treiben inklusive Martinshorn rund um das Stadion allerdings nicht. „Man hatte die ganze Zeit ein mulmiges Gefühl und hat sich immer wieder umgeschaut, um zu sehen, ob irgendwo was passiert“, sagte Habibovic.
Die Schalker Fangruppierung zeigte zumindest nach der Pause wenig Interesse am Spiel und beobachtete - wie die übrigen Zuschauer inklusive Habibovic auch - wie Einsatzwagen um Einsatzwagen vor dem Waldstadion hielt. Als die Gruppe dann zum Ende der Partie das Stadion verlassen wollte, wurden sie von der Polizei daran gehindert.
„Es bestand die Möglichkeit, dass sie sich woanders mit Dortmunder Hooligans treffen. Deshalb sollten sie geschlossen mit einem Bus zurückgefahren werden“, erklärte Sparla. Das sorgte zumindest kurzzeitig für stressige Szenen, in denen warnend eine Ladung Pfefferspray in die eine, und eine Mülltonne in die andere Richtung flog und wenig später einige Protagonisten erfolglos die Flucht über die Nordostseite in den Wald probten.
Ergebnis wird unwichtig
Eine Stunde nach Abpfiff wurde die Gruppe schließlich abtransportiert - der Schlusspunkt eines ungewöhnlichen Saisonfinals. Dass zunächst Ermias Simatos nach toller Vorarbeit von Kevin Brümmer die Führung für die Aplerbecker erzielte (43.), ehe Schalkes Benedikt Zahn nach der Pause nach ebenso starker Einzelleistung gegen zwei ASC-Verteidiger den Ausgleich und Endstand erzielte, verschwindet schnell im Gedächtnis an diese Partie.
In der kommenden Saison geht die Schalker Reise ins Stadion Rote Erde zum Regionalliga-Duell mit dem BVB II – und dort wird die Polizei sicher frühzeitig von Anreiseplänen wissen.
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