
© Oliver Schaper
Mit Fanmarsch und unter Flutlicht: B-Liga-Spitzenspiel startet zur Primetime
Fußball-Kreisliga
Stadtteilderby, Flutlicht, Platzmarsch: Es ist alles angerichtet für ein ganz besonderes B-Liga-Spiel, das im Aufstiegskampf eine entscheidende Rolle spielen könnte.
Es ist alles angerichtet für das Topspiel: Das Flutlicht wird leuchten, die Stimmung wird prächtig sein und die Kicker sind bis in die Haarspitzen motiviert. Wer jetzt denkt, es handelt sich um ein Spiel bei den Profis, der ist auf der falschen Spur unterwegs.
In der Kreisliga B trifft am Samstagabend (18.30 Uhr, Sportplatz Grävingholz) die SG Phönix Eving in der Kreisliga B3 auf den TV Brechten. Spitzenspiel in der Liga, Zweiter gegen Dritter – und das unter Flutlicht! „Es wird schon besonders werden. Ich stelle mir das so vor, wie bei Pokalspielen im Fernsehen vor“, sagt Salvatore Damato, Trainer der SG Phoenix.
Halbe Stunde Fußweg
Der Coach weist zudem mit einer kleinen Anmerkung auf eine weitere Besonderheit hin. „Ich denke, die Fans der Gäste werden zu Fuß kommen. Weit haben die es ja nicht.“ Eine gute halbe Stunde beträgt der Fußmarsch vom Sportplatz des TV Brechten zur Anlage der SG.
Zumindest in diesem Punkt hat Damato die Taktik der Gegner schon einmal durchschaut. Der TV Brechten rief über die Social-Media-Kanäle zu einem gemeinsamem Platzmarsch nach Eving auf: „Wir wollen uns um 15:00 Uhr am Sportpark-Brechten treffen und gemeinsam den Weg zum Phönix-Platz bestreiten“, heißt es dort - wenn das Wetter es zulässt.

Die Kicker des TV Brechten wurden bei denr Hallenstadtmeisterschaft leidenschaftlich von ihren Fans unterstützt. © Schaper
Es ist ein Lokalderby, bei dem Brechten etwas mehr unter Druck steht. Das Team hat aktuell vier Punkte Rückstand auf Eving, die auf Rang zwei einen Zähler hinter dem Tabellenführer BV Brambauer II liegen. Das Hinterherhinken im Aufstiegskampf hat beim TVB auch etwas mit dem vergangenen Spiel zu tun.
Das verlor Brechten gegen Ay Yildiz Derne II mit nach einer zwischenzeitlichen Aufholjagd doch noch mit 3:4 (0:2). „Eine Niederlage schmerzt natürlich immer richtig und es gibt schöneres als mit einer Niederlage in das Derby zu gehen“, blickt TVB-Trainer Christian Wichert zurück auf das Spiel.
TV Brechten-Coach Christian Wichert: „Wir haben einen Drei-Jahres-Plan und es läuft bis jetzt alles nach Plan“
Im Derby erhofft sich der Coach natürlich einen Sieg, um am Spitzenduo der Liga dranzubleiben. Auch wenn der Aufstieg in dieser Saison nicht Pflicht ist. „Wir setzen uns nicht zu sehr unter Druck, da wir mit unserer jungen Truppe schon bis jetzt eine super Saison spielen. Wir haben einen Drei-Jahres-Plan und es läuft bis jetzt alles nach Plan. Wenn wir nach der Saison Dritter werden, ist das für uns ein mega Erfolg“, sagt Wichert.
Sein Gegenüber sieht im Aufstiegsrennen den Konkurrenten aus Brambauer mit den besseren Karten. „Die haben ab und zu mal Unterstützung aus der ersten Mannschaft. Aber wir müssen uns grundsätzlich vor keinem Team der Liga verstecken“, meint Damato selbstbewusst.
SG Phönix Eving erzielt 104 Tore in 18 Spielen
Die Devise des Trainers im Spiel gegen Brechten: Aus einer kompakten Defensive ins Spiel kommen und dann über die Außen zuschlagen. Und über seinen Sturm braucht sich Damato keine Gedanken machen: 104 Tore erzielte das Team bisher in 18 Saisonspielen – ein Schnitt von knapp sechs Treffern pro Partie.
Wichert rechnet mit einem kampfbetonten, harten, aber fairem Spiel. Der Trainer freut sich zudem schon auf die dritte Halbzeit: „Schön ist es auch, wenn wir nach Abpfiff mit unserem Gegner noch zusammen etwas feiern, so wie es geplant ist. Nach dem Spiel sollte alles, was auf dem Platz passiert ist, vergessen sein.“
Gebürtiger Brandenburger. Hat Evangelische Theologie studiert. Wollte aber schon von klein auf Journalist werden, weil er stets neugierig war und nervige Fragen stellte. Arbeitet gern an verbrauchernahen Themen, damit die Leute da draußen besser informiert sind.
