Es läuft die erste Hälfte des Spiels zwischen dem VfL Kemminghausen und den Dortmunder Löwen. Kemminghausen steht in der Bezirksliga 8 mit null Punkten auf dem letzten Platz (zwei Mannschaften haben schon zurückgezogen), darf sich eigentlich keine Fehler erlauben - und tut das dann doch. Ein Rückpass zum Torwart gerät zu kurz. Der Kapitän und Stürmer der Dortmunder Löwen, Mehmet Erdogan, ist zur Stelle.
„Christian Hampel, unser Trainer, hat mir vor dem Spiel aufgetragen, vorne zu lauern“, erklärte Erdogan nach dem Spiel. Vor Kemminghausens Keeper Yannick Kube kommt er an den Ball, umkurvt diesen und schiebt zum 1:0 ein (13. Minute). Den späteren Treffer zum 2:0-Endstand legt er dann auch noch vor.
Dortmunder Löwen: Mehmet Erdogan ist unzufrieden
Man könnte also meinen, Erdogan sei zufrieden mit dem Spiel. Ein Tor gemacht, eins vorgelegt - hinten hat sein Team zu Null gespielt. Ist er aber nicht. Ganz im Gegenteil: „Wir haben kein gutes Spiel gemacht, keiner von uns. Wir sind einfach nur froh, dass wir die drei Punkte mitgenommen haben.“ Für ihn sei die individuelle Qualität seiner Mannschaft am Ende entscheidend für den Sieg gewesen.
Der Stürmer ist verletzungsfrei
Unterm Strich lässt sich jedoch festhalten, dass Erdogan diese Spielzeit bislang ein absoluter Leistungsträger der Löwen ist. Seine vielversprechenden Leistungen aus der Vorbereitung setzen sich in der laufenden Saison fort.
In neun Partien hat er bereits elf Mal getroffen und damit fast die Hälfte aller Treffer der Löwen (26) erzielt. Hinter SG Massens Nico Berghorst (18 Treffer) ist er damit aktuell zweitbester Torschütze der Liga.
Der Grund für seinen Leistungsanstieg zur Vorsaison: Erdogan spielt verletzungsfrei. „Letztes Jahr hatte ich eine Verletzung an der Leiste und dauernd Schmerzen. Dieses Jahr ist das anders. Ich muss nicht mehr so oft aussetzen“, sagte Erdogan glücklich.
Ein weiterer Faktor sei für ihn auch das neue Mannschaftsgefüge. „Durch unsere Neuzugänge sind wir in der Offensive insgesamt etwas besser aufgestellt als in der letzten Spielzeit“, so Erdogan. „Alle spielen miteinander, keiner spielt für sich. Das macht viel aus.“
Dortmunder Löwen bleiben auf Kurs
Erdogans Verletzungsfreiheit und Souveränität passen in gewisser Weise auch zu dem Spiel gegen den VfL Kemminghausen. Auch wenn die Mannschaft nur selten ihre spielerische Klasse in der Offensive zum Tragen bringen konnte, standen sie in der Verteidigung extrem diszipliniert, ließen kaum richtig gefährliche Torchancen zu.
Und wenn es dann doch einmal richtig brenzlig wurde, musste Schlussmann Jonas König trotzdem kaum eingreifen, weil meist irgendein Verteidiger noch ein Bein dazwischen bringen konnte.
Am Ende war eben sicherlich auch die Klasse von Erdogan ausschlaggebend, der in den entscheidenden Momenten zu Stelle war. Und so konnten die Löwen auch ein zähes Spiel gegen eine Mannschaft, die mit dem Rücken zur Wand steht, für sich entscheiden. Sie festigen damit den vierten Tabellenplatz mit fünf Punkten Vorsprung auf SC Osmanlispor Dortmund.
Seine vielversprechenden Leistungen aus der Vorbereitung Es läuft die erste Hälfte VfL Kemminghausen gegen die Dortmunder Löwen - Brackel 61.