Es war eine Demonstration der Stärke, ein Statement im Dortmunder Derby der Oberliga Westfalen. Der ASC 09 ließ dem TuS Bövinghausen nicht den Hauch einer Chance und gewann am Samstagabend auswärts mit 9:1. Das Gesicht dieses denkwürdigen Abends: Maximilian Podehl. Der Torjäger des ASC erzielte vier Treffer – eine Oberliga-Premiere für ihn – und untermauerte eindrucksvoll, warum er die Torjägerliste der Liga anführt.
Dabei begann die Partie mit einem kurzen Schreckmoment für den ASC. Bövinghausen ging früh durch Ilker Algan in Führung, doch Podehl und seine Teamkollegen ließen sich nicht aus der Ruhe bringen. „Nach dem Gegentor haben wir uns alle lachend angeschaut, weil wir wussten, dass die Qualität da ist“, sagte Podehl nach der Partie. Was folgte, war eine Machtdemonstration: der ASC übernahm das Spiel, drückte Bövinghausen tief in die eigene Hälfte und ließ den Ball mit beeindruckender Geduld und Präzision zirkulieren.
Podehl war dabei der entscheidende Faktor. Ein Freistoß, drei Tore aus dem Spiel heraus – mit beiden Füßen, mit unglaublicher Ruhe vor dem Tor, mit dem perfekten Gespür für die richtigen Laufwege. „Vier Tore in einem Spiel habe ich in der Oberliga noch nie gemacht, das erste Mal. Sonst waren es immer nur Dreierpacks“, sagte der 27-Jährige, sichtlich zufrieden mit seiner Leistung. „Aber das Team hat auch super mitgezogen, neun Tore helfen uns natürlich auch beim Torverhältnis.“
Der Angreifer steht nach diesem Spiel bei 22 Saisontreffern – eine persönliche Bestmarke, die er in seiner Karriere noch nie übertroffen hat. Schon lange gilt er als einer der besten Stürmer der Liga. „Maxi ist einfach brutal vor dem Tor“, lobte ASC-Trainer Marco Stiepermann seinen Torjäger. „Dass ein Verein wie der ASC so einen Stürmer hat, wissen alle hier zu schätzen – mich als Trainer eingeschlossen. So ein Torinstinkt, so eine Beidfüßigkeit, diese Art, sich im Strafraum zu bewegen – das habe ich in meiner Profikarriere selten gesehen.“ Ein ganz spezielles Lob.
Maximilian Podehl spricht über seine Zukunft
Mit jeder Partie wächst die Frage, wie es für Podehl weitergeht. Eine Verlängerung wurde noch nicht offiziell verkündet, ein Großteil des Kaders hat bereits für die kommende Spielzeit zugesagt. Und Podehl? „Wir sind in Gesprächen mit dem ASC, ich habe aber auch externe Gespräche geführt“, ließ er nach dem Spiel anklingen. Eine Tendenz gibt es, doch mehr wollte er dazu nicht sagen.
Neben dem sportlichen Glanzpunkt offenbarte das Derby aber auch eine andere Realität: die sinkende Bedeutung solcher Duelle in Dortmunds Amateurfußball. In der Vergangenheit waren diese Spiele Zuschauermagneten, lockten teils über 1000 Fans an. Diesmal? Maximal 100 Zuschauer fanden sich ein. „Ehrlich gesagt tut das weh“, gab Podehl zu. „Die Derbys sterben hier in Dortmund so ein bisschen aus. Das ist schade, weil diese Spiele immer besonders waren.“
Für den ASC 09 bleibt nach diesem Sieg aber vor allem eines: das Wissen, dass sie mit Maximilian Podehl einen Stürmer in ihren Reihen haben, der in dieser Liga seinesgleichen sucht. Und der nicht nur das Dortmunder Derby, sondern vielleicht schon bald die nächsten Kapitel seiner Karriere prägen wird.