Das Wochenende im Dortmunder Amateurfußball verlief ruhig – in den Senioren-Ligen. Dafür sorgte das A-Junioren-Spiel zwischen dem TSC Eintracht Dortmund II und Mengede 08/20 für einen Eklat.
Im Fokus stand allerdings nicht das Spiel selbst. Stattdessen waren es die Zuschauer untereinander, die sich eine körperliche Auseinandersetzung lieferten. Sogar die Polizei kam. Aber von vorne.
Unruhe zwischen den Zuschauern
Ein körperlich hartes, aber faires Spiel hätten sich beide Teams geliefert, sagt Mengedes Trainer Marvin Tauber. Erstmals hitzig sei es geworden, als sich ein 08/20-Spieler bei einem Presseschlag verletzte und ausgewechselt werden musste.
„Da war zwischen den Zuschauern schon Unruhe“, so Tauber. Anschließend habe es Rufe vom Rand in Richtung Spieler gegeben, die Tauber als „asozial“ bezeichnet. Er selbst habe auf die entsprechenden Zuschauer beruhigend eingewirkt.
Rote Karte gegen Mengede 08/20
„Es war eigentlich ein recht ruhiges Spiel. Weder Mengede noch wir waren besonders aggressiv“, sagt Eintracht-Coach Angelo Podeschwa. Er habe Zwischenrufe von Mengeder Zuschauern gehört, die er aber als „nicht übertrieben“ beschreibt.
Nach 29 Minuten sah der nach dem Pressball ausgewechselte 08/20-Spieler die Rote Karte. Er habe beim Schiedsrichter eine Karte gefordert und anschließend verweigert, seine eigene Trikotnummer zu nennen, so Tauber.

Die Begegnung ging anschließend ganz normal in die Halbzeitpause – und beide Mannschaften in Richtung Kabine an der Victor-Toyka-Straße.
Auch in der Pause habe man nichts mitbekommen, was auf eine nahende Eskalation hinweise, so Mengedes Marvin Tauber. Er habe allerdings mitbekommen, wie ein Eintracht-Spieler verbal angegangen worden sei. Laut Podeschwa sei der vorangegangene Presseschlag wohl der Auslöser für die spätere Auseinandersetzung gewesen.
„Massenschlägerei ausgebrochen“
„Der Schiri wollte gerade eben anpfeifen. Auf einmal hatten sich draußen zwei Leute in den Haaren“, sagt Tauber. Es sei zu ersten Schubsern gekommen. „Dann sind die ersten Fäuste geflogen. Dann ist eine Massenschlägerei zwischen den Zuschauern ausgebrochen“, sagt Tauber.
Podeschwa habe die Situation aus nächster Nähe erlebt: „Auf einmal sehe ich nur, wie sich zwei Männer anschreien und beleidigen. Ich habe noch versucht, zu beschwichtigen.“
Der Eintracht-Trainer berichtet, dass sechs bis acht Personen aufeinander losgegangen seien und Tritte und Schläge ausgetauscht hätten. „Das volle Programm“, so Podeschwa.
Zwei bis drei Minuten habe die Auseinandersetzung gedauert. Kurz darauf traf auch die Polizei beim TSC Eintracht ein. Die habe beim Eintreffen eine bereits ruhige Situation vorgefunden, sagt eine Polizei-Sprecherin auf Anfrage unserer Redaktion.
Polizei nimmt Strafanzeigen auf
Die Einsatzkräfte vor Ort nahmen allerdings zwei Strafanzeigen auf. Über die Gründe konnte die Polizei-Sprecherin am Dienstag noch keine Angaben machen – naheliegend sei aber der Vorwurf der Körperverletzung.
Der Unparteiische brach die Partie ab. Marvin Tauber bemängelte zwar, dass keine Ordner am Platz ersichtlich oder im Spielbericht eingetragen waren. Aber: „Die hätten da auch nichts machen können.“

Auch im Nachgang der Partie konnten Tauber und Podeschwa gemeinsam mit dem Schiedsrichter nicht aufklären, wer die für die Eskalation verantwortlichen Zuschauer waren.
Laut Tauber habe der Unparteiische in seinem Spielbericht von nicht zuzuordnenden Zuschauern gesprochen. Podeschwa sagte, aus beiden Vereinen seien Personen involviert gewesen. „Wer am Ende zuerst zugeschlagen hat, kann ich nicht sagen“, so Podeschwa.
Spielabbruch vor dem Sportgericht
Diese Eintragung deckt sich mit Informationen unserer Redaktion. Der Abbruch wird das für die A-Junioren-Landesliga zuständige Verbandssportgericht beschäftigen. Eine Wiederholung der Partie scheint wahrscheinlich.