Marcel Greig muss ins Tor und findet das „Quatsch“ Ambitioniertes Ziel mit dem Hörder SC

Von Ben Duwenbeck, Béla Gerardu
„Quatsch“
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Manch ein Fußballspiel lebt von seinen Emotionen, manch eins von vielen Treffern und ein anderes wiederum von kuriosen Geschichten. Die Kreispokal-Begegnung zwischen dem Hörder SC und den Dortmunder Löwen hatte gleich alles drei – der 6:2-Sieg für die Brackeler schrieb so manche Geschichte.

Wohl die bemerkenswerteste Geschichte an diesem winterlich-kalten Donnerstagabend auf dem Sportplatz in Benninghofen: Spielertrainer und HSC-Routinier Marcel Greig kam in der Nachspielzeit der zu dem Zeitpunkt längst entschiedenen Begegnung zu seiner Torwart-Premiere im Dortmunder Kreispokal.

Marcel Greig
Marcel Greig, Spielertrainer des Hörder SC, musste gegen die Dortmunder Löwen als Torwart agieren. © Foltynowicz

Vorausgegangen war dem ein Platzverweis gegen Hördes Keeper Maurice Klettke, der in der dritten Minute der Nachspielzeit seine zweite Gelbe Karte wegen Reklamierens gesehen hatte. „Dass ich dann bei dem Spielstand noch ins Tor muss, ist natürlich einfach Quatsch“, ärgerte sich Greig, der obendrein in den wenigen Minuten noch einen Treffer kassierte.

Greig muss weiteren Gegentreffer hinnehmen

Mit Schlusspfiff erzielte Löwe Ertugrul Aksoy den 2:6-Endstand und ließ nach einer Kombination im Sechzehner keine Chance für die HSC-Defensive und den provisorischen Schlussmann.

„Ich bin in der Vergangenheit tatsächlich schon einmal im Tor eingesprungen“, verrät der Spielertrainer später: „Gegen Scharnhorst hatten wir schon einmal eine ähnliche Situation.“

Kurios: Mit den Dortmunder Löwen konnten auch die Gegner der Südstädter die Begegnung nicht mit ihrem ursprünglichen Schlussmann beenden. In Folge eines schmerzhaften Treffers auf das Knie von Keeper Tim Macht nach nur wenigen Sekunden mussten die Löwen schon in der 19. Spielminute auf der Torwartposition tauschen.

In der Rückrunde will der Hörder SC oben angreifen und mindestens Zweiter werden.
In der Rückrunde will der Hörder SC oben angreifen und mindestens Zweiter werden. © Folty

Die Pokal-Saison ist für den HSC damit beendet, ebenso wie die Hinrunde in der Kreisliga A1, die das Greig-Team als Vierter mit neun Punkten Rückstand auf Tabellenführer TuS Holzen-Sommerberg beendet. Fünf Punkte sind es zum VfL Hörder, der Zweiter ist.

„Was wir uns vor der Saison vorgenommen haben, erfüllen wir bisher ganz gut. Aber wir können noch mehr“, findet Greig. Vor allem in der Defensive sei sein Team zu anfällig gewesen. Das liege teilweise an individuellen Fehlern, genauso aber an seiner offensiven Spielweise. Greig möchte für attraktiven und offensiven Fußball stehen und als Konsequenz lieber defensive Anfälligkeit in Kauf nehmen: „Ich gewinne lieber 5:3 als 1:0“, sagt er dazu.

Hörder SC als nächstes gegen BW Alstedde

Für die Rückrunde bleibt er optimistisch. Die ersten beiden Spiele müsse man gewinnen, dann kommt das richtungsweisende Heimspiel gegen Tabellenführer TuS Holzen-Sommerberg. Die Ausgangslage sei nicht optimal, aber man befinde sich noch in Schlagdistanz nach ganz oben, meint er.

Die Top-Vier, mit TuS Holzen-Sommerberg, dem VfL Hörde, BW Alstedde und eben dem Hörder SC, habe Greig vor der Saison genauso prophezeit, wenn auch nicht in genau dieser Reihenfolge. Sein Ziel für die Rückrunde ist mindestens Platz zwei der Kreisliga A2. Alles darunter sei nicht zufriedenstellend.

Dafür seien vor allem die direkten Duelle entscheidend. Ein erstes dieser direkten Duelle steht noch vor der Winterpause an: Am 1. Dezember reist Hörde zu BW Alstedde. Gegen den Rest der Liga dürfe man sowieso nichts liegen lassen. „Eigentlich dürften wir in der Liga gar kein Spiel verlieren, wenn wir alles geben. Wir verkaufen uns aber leider manchmal unter Wert“, meint er.