Nach 210 Tagen Verletzungspause war es endlich so weit: Lukas Ziegelmeir kehrte zurück auf das Spielfeld. Am vergangenen Sonntag ist der 31-Jährige für den SV Westrich gegen den FC Castrop-Rauxel aufgelaufen.
In der zweiten Halbzeit feierte Ziegelmeir sein Comeback und konnte mit seinem Team nach einem Rückstand noch ein 3:3-Unentschieden erkämpften.
Lukas Zielgemeir beim SV Westrich wieder fit
Ziegelmeir hatte sich im ersten Saisonspiel des SV Westrich schwer verletzt. Sein Team führte 1:0 gegen die SV Brommern, die Nachspielzeit lief. Der 31-Jährige wollte Zeit herausholen, als er gefoult wurde und unglücklich auf die Schulter fiel.
Die Diagnose: Eine Schultereckgelenksprengung, die eine Operation und eine monatelange Sportpause mit sich zog. „Diese Zeit war für mich schon schwierig“, erzählt Ziegelmeir.
„Ich bin ein sehr sportaffiner Mensch und von jetzt auf gleich Ruhe halten zu müssen, war für mich nicht einfach.“ Wochenlang durfte der erfahrene Fußballer seine Schulter nicht belasten und musste eine Schlinge tragen. Danach folgten Physiotherapie und Reha. In dieser Zeit musste er jedoch nicht nur mit dem Sport, sondern auch mit seinem Beruf pausieren.

Um sich abzulenken, suchte sich der Mittelfeldspieler ein neues Hobby. „Ich habe mir eine Vespa gekauft, mich eingelesen und angefangen, sie zu restaurieren“, erzählt Ziegelmeir.
Sobald es möglich war, begann er außerdem mit individuellem Alternativtraining: Radfahren, Schwimmen und Krafttraining. Erst vor zwei Wochen kehrte er zurück auf den Fußballplatz.
Lukas Ziegelmeir spielt zwei Halbzeiten für den SV Westrich
Am Wochenende dann das große Comeback. „Ich wurde am Sonntag für eine Halbzeit in der zweiten Mannschaft eingesetzt, damit ich erstmal langsam wieder reinkommen kann“, erklärt Ziegelmeir. Doch weil der Spielstand gegen den FC Castrop-Rauxel nicht optimal war, wurde er von Trainer Marc Risse gefragt, ob er sich zutraue, in der zweiten Halbzeit auch für die erste Mannschaft aufzulaufen.
„Natürlich habe ich zugesagt. Ich habe es so sehr vermisst, auf dem Platz zu stehen“, so der 31-Jährige. „Erst wenn man eine lange Pause hatte, merkt man, was einem der Fußball wirklich gibt.“
Trotzdem war sein Comeback mit gemischten Gefühlen verbunden. „Ich hatte schon Bedenken, ob der Kopf mitspielt. Die Angst, dass es wieder passiert, ist da“, räumt Ziegelmeir ein. Seine Bandage gebe ihm jedoch Sicherheit.
Doch die Verletzung hat auch körperliche Spuren hinterlassen: „Die OP ist nicht ganz optimal verlaufen“, erklärt der Mittelfeldspieler. „Mein Schlüsselbein steht immer noch etwas nach oben, aber es schränkt mich nicht ein – weder im Beruf, noch privat.“
Momentan sehe es so aus, dass Ziegelmeir die Verletzung langfristig nicht beeinträchtigen wird. Mit seinem Auftritt auf dem Spielfeld ist zentrale Defensivspieler zufrieden. Er ist bereit für die Rückrunde. „Es fühlt sich gut an, wieder dabei zu sein“, so Lukas Ziegelmeir.