Es läuft beim Kirchhörder SC. Seit Heiko Hofmann vor fünf Wochen in die Rolle des Chef-Trainers gerückt ist – Dimitrios Kalpakidis‘ Engagement währte eher kurz – hat der KSC nicht mehr verloren.
Von 15 möglichen Punkten holte der Bezirksligist 13, ließ nur beim 1:1 gegen den TuS Eichlinghofen Federn. Verändert hat sich die Rolle auch für Lukas Themann, der vom spielenden Co-Trainer zum spielenden Teil eines gleichberechtigten Trainergespanns aufrückte.
Lukas Themann sah verdienten Sieg für Kirchhörde
„Das gefällt mir schon sehr, sehr gut. Zusammen mit Heiko passt das super, von seiner Erfahrung und seiner offenen Art profitiere ich sehr“, erzählt Themann. Der 26-jährige Lehrer steht zwar noch gerne selbst auf dem Platz und tut das auch, wenn möglich: „Aber man weiß ja nie, was der Beruf in den kommenden Jahren an Zeit einnimmt und ob ich dann nur noch an der Seitenlinie stehen werde.“
Einen Vorgeschmack darauf erhielt Themann am Sonntag, als der KSC den VfL Schwerte mit 5:1 besiegte. „Beim Stand von 2:1 verpasst Schwerte den Ausgleich, da war das Spiel kurz auf der Kippe. Aber gerade durch die zweite Halbzeit ging das Ergebnis auch in der Höhe in Ordnung“, findet Themann. Er selbst wirkte gesundheitlich angeschlagen nicht selbst auf dem Platz mit, coachte aber umso engagierter.
Themann beobachtete entschlossene Kirchhörder, die ihren Lauf fortsetzten. „Wenn man erstmal in so einem Flow ist, dann lässt es sich auch leichter spielen. Auch unsere defensive Stabilität hilft sehr“, nennt der spielende Trainer Gründe für die Erfolgswochen.

Dass der Kirchhörder Motor zu Beginn der Saison noch stotterte, begründet Themann so: „Unser Auftaktprogramm war echt anspruchsvoll. Dazu hatten wir jede Menge Ausfälle.“
Seit Hofmann und Themann am Steuer sind, läuft es aber: „Unsere taktische Herangehensweise kommt der Mannschaft entgegen. Und auch dieser frische Wind hat etwas bewegt.“
In Summe macht das Platz vier, Kirchhörde befindet sich im Verfolgerfeld – und ist mit der Rolle aktuell sehr happy. „Wir haben die drei vor uns schon weg. Die anderen spielen noch gegeneinander und nehmen sich so die Punkte. Wir aber tun gut daran, demütig zu bleiben und jetzt keinen Angriff auf die Spitze auszurufen“, meint Themann.
Zumal noch nicht alles perfekt laufe: „Wir können unser System mit noch mehr Selbstbewusstsein durchziehen und mit noch mehr Überzeugung auftreten. Und es wäre schön, wenn wir wirklich mal alle dabei wären, aber das liegt nicht in unserer Hand.“
Kirchhörder SC: Joshua Sulaimon ist angeschlagen
Leistungsträger Joshua Sulaimon, der ohnehin schon große Teile der Vorbereitung und der Saison verpasst hatte, musste auch gegen Schwerte angeschlagen vom Feld – Diagnose offen.
„Das Gute aber ist, dass alle immer am Platz sind und unterstützen, egal ob krank oder verletzt. Das ist ein wertvoller Spirit, den wir da haben“, weiß Themann, der zuletzt ja selbst erkältet „nur“ coachen konnte.
Ob es für ihn am Sonntag zum Auswärtsspiel beim SC Obersprockhövel II reichen wird, ist noch offen: „Die Hoffnung ist, dass ich Mitte der Woche wieder fit bin und trainieren kann. Wenn das der Fall ist, dann klappt es auch am Sonntag.“ Und wenn nicht, dann hat Lukas Themann die Gewissheit, dass er auch von der Seitenlinie Einfluss auf das Spiel des Kirchhörder SC nimmt – und das bislang überaus erfolgreich.