Der alte Fuchs betritt unbekanntes Terrain und muss vorarbeiten. Dennis Rensmann (38) bestreitet mit der SG Lütgendortmund das zum ersten Mal ausgetragene Qualifikationsturnier der Hallenfußball-Stadtmeisterschaft. Und das Ziel ist ganz klar die Hauptrunde. Draußen ist der aus höheren Ligen freiwillig in die C-Liga gewechselte Ex-Martener mit dem zweiten Platz nicht, mit der Leistung aber schon zufrieden. Im Interview spricht der bekannte Trainer über Draußen- und Hallenfußball, besonders aber auch über seinen Verein.
Dennis, in Lütgendortmund ist derzeit der Wurm drin. Urania droht der Abstieg aus der Kreisliga A, Hellweg kickt in der B-Liga. Und du musstest bis in die C-Liga runter, um einen Herzensverein zu übernehmen. Wie geht es der SG?
Vielleicht war es sogar gesund, mal komplett herunterzugehen und uns anders aufzustellen. Aber unser Verein kann sich aktuell vor Zulauf kaum retten. Der Verein ist sehr gut aufgestellt, wächst im Nachwuchsbereich stetig. Wir haben eine sehr lebendige Alte-Herren-Mannschaft mit vielen bekannten Namen wie Thorsten Nilkowski. Ich spiele da übrigens auch mit.
Nicht mehr in der Ersten?
Nein, nein! Ich bin 38. Wir haben eine Super-Trainingsbeteiligung, neben Routiniers wie Tim Joswig ganz viele junge Leute. Denen nehme ich den Platz nicht weg.
Auch nicht in der Halle?
Nein, da gilt das genauso.
Was hältst du von dem Qualifikationsturnier? Ihr seid in einer Gruppe mit SuS Hörde, Ugarit FC und FC Dortmund 18, kreuzt euch mit entweder SF Hafenwiese, NK Zagreb und South Dortmund Soccers.
Die Idee begrüße ich sehr. Denn viele C-Ligisten haben gute Hallenzocker, die eine Chance verdienen, ihr Können einem größeren Publikum zu zeigen. Ich sehe unsere Gruppe als sehr ausgeglichen an. FC Dortmund ist in der Parallel-Liga Erster, Ugarit Dritter. Auch die Hörder können ein paar gute Spieler haben. Und aus der anderen Gruppe kommen ebenfalls starke Gegner auf uns zu. Klar aber ist unser Ziel das Hauptturnier. Mehr Ansprüche können wir erst mal wirklich nicht stellen. Um in meine Lieblingshalle Huckarde zu kommen, müssten wir als Dritter weiterkommen. Dann gehe ich aber lieber sicherer durch die Qualifikation und nehme eine andere Halle.

Zu deinen Martener Zeiten haben wir uns über Gegner wie FC Brünninghausen, Mengede 08/20, SV Sodingen oder TuS Heven unterhalten. Klingt das nicht immer noch komisch, wenn wir heute über Ugarit oder South Dortmund Soccers reden, ohne diesen Vereinen irgendetwas zu wollen?
Ich habe mich ja bewusst zu diesem Schritt entschlossen. Die Martener Zeiten waren in Sachen Gemeinschaft zwar wirklich einmalig, aber in Lüdo bekommen wir das auch sehr gut hin. Klar, die Alten Herren machen Stimmung. Aber da unsere jungen Spieler fast alle aus dem eigenen Nachwuchs kommen, kennen sie sich unter sich schon sehr lange. Jung und Alt harmonieren dann auch sehr gut. Und sportlich spielen wir auf einem gar nicht mal so schlechten Niveau. Und hinter den von dir genannten eher ungewohnten Vereinsnamen verbirgt sich auch ordentlicher Fußball.
Du sprachst gerade die Gemeinschaft an: Die SG Lütgendortmund bringt es auf 19 Mannschaften, darunter, zwei Herren-Teams, einmal die Alten Herren, zwei Frauenmannschaften und 14 Juniorinnen- und Juniorenmannschaften. Ein Aushängschild erste Mannschaft oberhalb der C-Liga verträgt das stabile Fundament aber schon. Oder?
Ja, wir wollen auch aus der C-Liga heraus. Mit dem Anspruch, Erster zu werden, bin ich im vergangenen Winter angetreten. Das Ziel habe ich im Sommer wiederholt. Der zweite Rang hinter einer starken Westricher Dritten reicht uns nicht. Aber mit der Leistung sind wir absolut zufrieden. Wir haben nur in Westrich verloren und zwei Zwei-Tore-Führungen aus der Hand gegeben und dann remis gespielt. Das ist einerseits ärgerlich, spiegelt aber nicht den guten Fußball, den wir spielen, wider. Wir haben noch ein Spiel mehr zu absolvieren, bei fünf Punkten Rückstand. Wir können und wollen Westrich III noch einholen.
Kehren wir zum Abschluss zum nahen Hallenturnier zurück. Sind alle an Bord?
Ja, einige Ältere wollen nicht mehr. Das ist okay. Aber alle anderen, die ich im Auge habe, sind fit. Wir haben einmal bereits für die Halle trainiert, treffen uns noch mehrfach. Und dann packen wir es an.
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