Kreisliga-Trainer wechselt sich selbst für Torwart ein Der hatte zwei direkte Ecken kassiert

Trainer spielt eine Halbzeit als Torwart: Nach zwei direkten Eckball
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Es lief die 25. Spielminute beim Josef-Spranke-Cup zwischen GW Kley und dem SuS Wilhelmshöhe. Beim Stand von mittlerweile schon 4:0 für den SuS zirkelte Angreifer Marc-Andre Michel einen Eckstoß von der linken Seite traumhaft in den Kasten von GW-Keeper Herbert.

Bereits bei den ersten vier Gegentreffern hatte der Schlussmann am Freitag nicht unbedingt glücklich ausgesehen. Doch es sollte noch schlimmer für den Torhüter des B-Ligisten kommen.

GW Kley kassiert nächstes Tor per Eckball

Nur zehn Minuten später legte sich Michel den Ball zum nächsten Eckstoß aus identischer Position zurecht. Wie auf Ansage schlenzte er den Ball ein weiteres Mal in Richtung Herbert. Dem Torwart wurde seine vergleichsweise kleine Körpergröße ein weiteres Mal zum Verhängnis und so landete der Ball erneut im Netz.

„Der Marc kann diese Bälle einfach. Er hat in der Vergangenheit schon das ein oder andere Mal solche Ecken rausgezaubert“, schwärmte auch SuS-Coach Frank Schulte nach der Begegnung. „Der Kleyer Keeper hat natürlich auch sein Übriges dazu getan und es uns nicht sonderlich schwer gemacht.“

Nach der Pause erlöste GW-Coach Marcel Neave seinen Schlussmann und opferte sich dabei sogar selbst. Eigentlich in der Verteidigung zu Hause, streifte sich der Spieltrainer in Huckarde für die zweite Hälfte tatsächlich Handschuhe über.

„Ich habe etwas Erfahrung im Tor, da ich auf der Position früher mal ein paar Jahre gespielt habe“, verriet Naeve später. „Ich wollte von hinten etwas Sicherheit ausstrahlen und der Mannschaft damit mehr Halt geben“, so der Spielertrainer.

Marcel Naeve mit guter Figur im Kasten

Das gelang dem Trainer auch und so dauerte es bis zur 69. Minute, bis er das erste Mal hinter sich greifen musste. Bei einem direkt aufs Tor getretenen Freistoß von SuS-Angreifer Noah Berlinger war Naeve zwar chancenlos, trotzdem gab der eigentliche Verteidiger keine schlechte Figur auf der ungewohnten Position ab.

„Der Freistoß war halt auch der zweite Torschuss, der auf mich zu kam“, gab Naeve nach der Begegnung zu. „Trotzdem hat es meine Vorderreihe in der zweiten Halbzeit deutlich besser gemacht, dementsprechend hatte ich nicht mehr allzu viel zu tun“, fand er später lobende Worte für GW-Abwehr und ergänzte abschließend: „Ich glaube, ich habe meine Rolle nicht ganz schlecht ausgeführt.“

Frank Schulte unzufrieden

Trotz des deutlich verbesserten Auftretens der Kleyer im zweiten Durchgang fand Wilhelmshöhes Coach Frank Schulte auch deutliche Kritik am Auftreten seiner Mannschaft: „Unsere Zweite Halbzeit war eine Katastrophe. Insgesamt bin ich aber aufgrund der hohen Führung in Hälfte zwei recht zufrieden mit unserem Gruppenabschluss hier.“

Mit dem Kantererfolg konnte der SuS den Viertelfinal-Einzug im letzten Moment noch sichern und schob sich aufgrund des besseren Torverhältnisses an Arminia Marten vorbei. Nach dem 10:1-Sieg der Arminia über GW Kley hatte Marten am letzten Spieltag alle Karten in der eigenen Hand gehabt, gegen Mengede 08/20 aber eine deutliche 0:5-Niederlage einstecken müssen.

SuS Wilhelmshöhe vor Viertelfinale beim Josef-Spranke-Cup

„Wir schauen jetzt auf das nächste Spiel am Dienstag, obwohl das Turnier für uns vor allem der Vorbereitung dient“, so Schulte. Im Viertelfinale wartet der Gruppensieger der Gruppe C, A-Ligist DJK TuS Körne, auf seine Mannschaft. Wir zeigen alle Spiele live auf rn.de/sporttv.