Emir Hajdari macht keinen Hehl daraus, wie traurig er wahr, als Regionalliga-Aufsteiger Türkspor Dortmund ihn wissen ließ, dass der Klub seinen Vertrag für die nächste Saison nicht verlängert. „Als ich das erfahren habe, war ich natürlich in einer ersten Reaktion sehr traurig. Aber ich habe in Ruhe nochmal darüber nachgedacht und hab gemerkt, dass das letztlich für mich und den Klub die richtige Entscheidung war.“
Das klingt bemerkenswert sachlich für ein 20-jähriges Talent, dem gerade die Chance, bei einem Regionalligaklub zu sein, entgangen ist. Aber nach einem Kreuzbandriss im Herbst 2023 ist Hajdari Realist genug, um zu erkennen, dass ihn in dieser Aufbausituation ein Engagement bei einen Regionalligisten spielerisch überhaupt nicht weiterbringen würde. „So ehrlich muss sich sein: Ich würde keine Spielpraxis sammeln, hätte kaum Einsatzchancen, würde wahrscheinlich im besten Fall auf der Bank verhungern. Natürlich ist das schade. Aber ich muss spielen, um wieder auf mein altes Niveau zu kommen.“

Diese Einsicht führte letztlich auch dazu, dass Hajdari die Möglichkeiten, bei einem Ober- oder Westfalenligisten den Neustart zu machen, ausschlug. „Die Angebote waren da. Das ist richtig. Aber auch bei einem ambitionierten Ober- oder Westfalenligisten wäre nicht sicher gewesen, ob ich schon wieder die Form mitbringe, um zur Startelf zu gehören. Darum hab ich mich dafür entschieden, in der Kreisliga A neu anzufangen. Ich will nach der langen Verletzung wieder Fußball-Liebe spüren, will mit vielen Toren neues Selbstvertrauen tanken.“
Emir Hajdari wechselt von Türkspor Dortmund zu K.F. Sharri
Hajdaris neuer Klub ist der Dortmunder A-Ligist K.F. Sharri. „Mein Plan ist jetzt, dort zu alter Stärke zurückzufinden. Sharri unterstützt mich dabei voll, gibt mir die Möglichkeit, wieder Spielpraxis zu sammeln und wird mir keine Steine in den Weg legen, wenn ich in einem halben oder ganzen Jahr wieder bereit bin, in einer höheren Liga zu spielen.“
Dass es bis dahin kein ganz kurzer Weg werden wird, darüber ist sich Hajdari im Klaren. „Zum Ende der letzten Saison habe ich bei Türkspor ja noch zwei Trainings mitgemacht. Die waren gut. Das Knie war völlig schmerzfrei. Dennoch nehme ich wahr, dass die Verletzung auch mental Spuren hinterlassen hat. Mein Ziel ist jetzt, dass ich mich auch wieder ganz selbstverständlich traue, das Knie voll zu belasten. Ich merke, dass ich das jetzt noch nicht tue.“
Und Türkspor Dortmund? Traut er sich diesen Schritt in der Zukunft nochmal zu? Immerhin ließ TSD ja wissen, man wolle den Kontakt zu dem Talent unbedingt halten. „Jetzt hat sich die Tür mit Türkspor zwar geschlossen“, sagt Hajdari. „Aber hoffentlich bietet sich dort für mich noch eine Chance in der Zukunft.“
Ein enge Verbindung zu TSD spürt Hajdari auf jeden Fall noch. Denn der Klub habe ihn nach seinem Kreuzbandriss im Herbst wirklich toll unterstützt. „Vor allem Sebastian Tyrala hat immer ein offenes Ohr für mich gehabt. Der Trainer hat sich ständig nach mir erkundigt, hat sich für mich eingesetzt, dass die Behandlung schnell geht. Und er hat mir geholfen, mit dieser schweren Situation umzugehen. Dafür bin ich ihm sehr dankbar, und das verbindet.“