Nicht nur Westfalia Dortmund auf Sandkastenniveau Peinliche Schlammschlacht

Westfalia Dortmund und Dortmunder Löwen auf Sandkastenniveau
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Pauline Korte im Porträt

Der Streit zwischen Westfalia Dortmund und den Dortmunder Löwen hat sich längst in eine kindische Auseinandersetzung verwandelt, in der es scheinbar nur noch darum geht, wer den anderen „doof“ findet. Was als Diskussion um ein Wappentier begann, ist längst zu einer Spirale aus persönlichen Beleidigungen geworden.

Westfalia Dortmund legt mit einem unglücklichen Spruch über die Intelligenz der Löwen vor, nur um dann von den Dortmunder Löwen denselben Ball wieder zurückgespielt zu bekommen. Michael Lange, der Vorsitzende der Löwen, schlägt mit einer nahezu identischen Äußerung zurück. Ernsthaft? Ist das die Qualität der Debatte zwischen zwei ambitionierten Vereinen?

Es gibt keine „wahren“ Dortmunder Löwen

Es wirkt wie eine Szene aus dem Sandkasten: „Mama, der hat angefangen!“ Und anstatt, dass einer der Vereine das Niveau anhebt und sich wieder auf das konzentriert, worum es eigentlich gehen sollte – den Fußball – wird nur weiter provoziert.

Beide Seiten machen sich lächerlich und wirken nicht wie sportliche Rivalen, sondern wie zwei, die sich nichts Besseres einfallen lassen, als sich gegenseitig die Intelligenz abzusprechen.

Der Löwe schmückte sogar einst das Trikot von Borussia Dortmund.
Der Löwe schmückte sogar einst das Trikot von Borussia Dortmund. © imago images/Werner Otto

Dass diese Auseinandersetzung überhaupt an einem Symbol wie dem Löwen hängt, ist fast noch absurder. Der Löwe ist schließlich eines der ältesten und am häufigsten verwendeten Symbole in der Heraldik. Seine Attribute – Mut, Stärke, Ansehen – wurden schon im Mittelalter in Wappen verewigt. Keiner der beiden Vereine hat das exklusive Recht auf das Tier.

Wenn wir in die Vergangenheit blicken, hatte sogar Borussia Dortmund zeitweise einen Löwen im Wappen. Dieses Detail allein zeigt schon, dass es in Dortmund keine „Alleinherrschaft“ über das Symbol gibt. Keine der beiden Klubs kann also für sich beanspruchen, der „wahre“ Löwen-Verein zu sein. Das sollte in der Rivalität eigentlich keine Rolle mehr spielen.

Konzentriert Euch auf den Fußball

Beide Vereine hätten die Möglichkeit, ihren Fokus auf das zu legen, was sie wirklich voneinander unterscheidet: ihre sportlichen Leistungen und Ambitionen. Stattdessen wird Energie in Provokationen gesteckt, die auf persönlicher Ebene nichts mit Fußball zu tun haben. Vielleicht sollten sie auf dem Platz beweisen, wer der „stärkere Löwe“ ist, statt sich weiter in diese peinliche Schlammschlacht zu stürzen.

Mein Appell an beide Vereine: Wenn ihr euch schon messen wollt, dann tut das sportlich und nicht über gegenseitige Beleidigungen. Denn die Art, wie ihr euch derzeit präsentiert, hat wenig mit Fußball zu tun.