
© Stephan Schuetze
Königstransfer fehlt weiterhin: Warum der BSV Schüren trotz des Stolperstarts cool bleibt
Fußball-Westfalenliga
Mit dem Saisonstart des BSV Schüren ist niemand zufrieden. Erst vier Tore, zehn Gegentreffer und nur ein Sieg. Doch beim BSV werden sie nicht nervös - obwohl der Königstransfer weiter fehlt.
Fußball-Westfalenligist BSV Schüren ist mit drei Punkten aus vier Spielen in die neue Saison gestartet. Zufrieden ist damit niemand. Die Verantwortlichen des BSV benennen mehrere Gründe für den bescheidenden Start.
Sommervorbereitung nur Durchschnitt
Trainer Arthur Matlik bewertet die Sommervorbereitung lediglich als durchschnittlich. Zudem fehlte es wegen zahlreicher Verletzungen und vielen Urlaubszeiten an Alternativen zu Saisonbeginn.
Auch für Peter Seifert, Vorstandsvorsitzender des Tabellen-13., hängt der holprige Start mit der schwierigen Personallage zusammen. Seifert betont, dass "die Tabelle noch nicht aussagekräftig sei" und man in der ersten Spielen "etwas Pech gehabt habe". Das Potenzial sei da. "Wir waren gegen Lennestadt 60 Minuten lang gleichwertig", meint Seifert über das 0:2 beim aktuell Tabellenersten der Liga.
"Entscheidend, dass man aus den Fehlern lernen möchte"
Der Glücksfaktor und prekäre Personallage spielen für Trainer Matlik ebenfalls eine Rolle, doch sieht er auch den bisher fehlenden Lernprozess der Mannschaft als eine Hauptursache. "Für mich ist entscheidend, dass man aus den
gemachten Fehlern lernen möchte", sagt Matlik über seine Spieler und mahnt an "keine Ausreden" mehr zu suchen. Der Schürener Coach vermisst bei seiner Mannschaft bislang die "letzten paar Prozente Wille" aus den Fehlern zu lernen.
Gemeint ist dabei das Defensivverhalten bei Standardsituationen. Ein Torverhältnis von 4:10 ist für den Verein nicht befriedigend. Die knappen Niederlagen gegen den FC Lennestadt (0:2) und den FC Brünninhausen (1:3) hätten druchaus anders verlaufen können. Lediglich gegen den sich mittlerweile klar als Aufstiegsfavoriten herauskristallisierenden DSC Wanne-Eickel musste man sich am Ende mit 1:4 deutlicher geschlagen geben.
Schürener Anfälligkeit nach Standards
Königstransfer Kamil Bednarski, der in den vergangenen Spielen wegen einer Verletzung nicht mithelfen konnte, sieht das ähnlich. "Mit 80 Gegentoren reißt man nichts", behauptet der Offensivspieler mit Blick auf die vergangene Spielzeit, in der sich der BSV erst in der letzten Partie den Klassenerhalt sicherte. Nun müsse das Team wieder selbstbewusster auftreten und die Nerven in den Griff bekommen.
"Wir waren in den entscheidenen Momenten einfach nicht cool genug", sagt Bednarski. Der Stürmer mit Regionalliga-Erfahrng sieht sein Team zudem "athletisch der ein oder anderen Mannschaft unterlegen", betont aber die spielerische Qualität des BSV. Das Team kann "mit der Punkteausbeute nicht zufrieden sein", meint der Angreifer und sieht jetzt die Spieler am Zug.
Ob Bednarski selbst dabei helfen kann, steht noch nicht fest. Sein Trainer hat jedenfalls klar formuliert:" Wenn er fit ist, spielt er." Falls nicht wird Matlik in Sachen Führungsspieler auf die wiedergenesenen Hasan Bastürk und Torwart Sascha Samulewicz bauen können. Hinter den Einsätzen von Zivko Radojcic und Björn Mennecke dagegen stehen noch Fragezeichen.
"Mit Rückkehrern rutschen wir unten nicht rein"
An den nächsten beiden Spieltagen misst sich der BSV mit Gegnern aus der gleichen Tabellenregion. Am Sonntag ist Concordia Wiemelhausen (vier Punkte) zu Gast, in der Woche darauf geht es zum SC Neheim (drei Punkte). Peter Seifert sieht aufgrund der sich lichtenden Personalprobleme optimistisch in die Zukunft: "Mit den Rückkehrern rutschen wir unten nicht rein." Schürens Vorstandsvorsitzender ist sich sicher, dass sich der BSV am Sonntag seinen "ersten Heimsieg der Saison holt".
Nicht ganz so offensiv, aber nicht minder optimistisch gibt sich Trainer Matlik: "Wenn die Mannschaft die Vorgaben erfüllt, gewinnen wir". Trotz der angesprochenen Kritik des Trainers an seiner Mannschaft, den Lernprozess nicht genügend zu wollen, glaubt der Coach fest an sein Team. Mit Blick auf den bisherigen Saisonverlauf hätte Matlik aber schon "gerne drei Punkte mehr gehabt". Gegen Wiemelhausen will er das am kommenden Sonntag nachholen. Mit oder ohne Kamil Bednarski.