Westfalia Huckarde könnte mit einem Sieg gegen den ASC 09 II für Spannung in der Meisterschaft sorgen. © Stephan Schuetze

Kreisliga A1

Klassentreffen mit Pippo und Olli: Das besondere Spiel zwischen Westfalia Huckarde und ASC 09

Westfalia Huckarde empängt den ASC 09 Dortmund. Es ist eine Geschichte von Freunden, kuriosen Ergebnissen und Jungs, die sich beweisen wollen. Am Sonntag wird das nächste Kapitel geschrieben.

Dortmund

, 07.09.2019 / Lesedauer: 4 min

Mit Oberliga-Fußball sind die Huckarder Zuschauer Am Bahndamm noch nie verwöhnt worden. Immerhin bekommen sie jetzt am Sonntag aber einige Oberliga-Fußballer zu sehen. Es ist jedoch nicht die einzige Besonderheit des Topspiels der Kreisliga A1, zudem die heimische Westfalia die mit einigen Spielern aus der 1. Mannschaft verstärkte Reserve des ASC 09 Dortmund empfängt (Blumenkamp 4, 44369 Dortmund).

Es ist eine Geschichte von Freunden, kuriosen Ergebnissen und Jungs, die sich beweisen wollen. Sie führt auch dazu, dass der Siebte den Ersten empfängt.

Philipp Sprenger ist der Trainer der Huckarder. Von 2010 bis 2012 trug er das Aplerbecker Trikot. Er ist der Typ, der für Stimmung sorgte, nie um einen lockeren Spruch verlegen. Sein Angreifer Oliver Adler ist der Legende nach für ein damals populäres Kabinenlied über den Aplerbecker Sportlichen Leiter Samir Habibovic verantwortlich.

Huckarder Duo hinterlässt humoristische Spuren

Sie haben humoristische Spuren beim ASC hinterlassen. Und sie verstanden sich immer blendend mit Tim Schwarz und Dominik Altfeld, ihres Zeichens auch nie um ein Stimmungslied verlegen. Jetzt sind die Gegner. Denn Schwarz trainiert mittlerweile die „Zweite“ der Aplerbecker, fungiert als torgefährlicher Spielertrainer. Altfeld ist der Sportliche Leiter und Torwart.

Was Sprenger „Klassentreffen“ nennt, dürfte zwar 90 Minuten lang trotz dieser Vorzeichen kein witzreiches, aber ein torreiches Duell werden. Denn Tabellenführer ASC bringt die kuriose Torbilanz von 20:9 nach Huckarde. Zwischen dem 9:4 in Sölderholz und dem 7:3 zuletzt gegen den SC Osmanlispor lesen sich die beiden 2:1 gegen SuS Oespel-Kley und TSC Eintracht fast wie fade Kost.

Die bieten die Aplerbecker aber fast nie - auch weil sich in ihrem Team immer Jungs aus dem Oberliga-Kader empfehlen wollen. „Klar, Spieler mit ihrer Klasse bieten uns immer mehr Möglichkeiten“, sagt Schwarz, „aber es ist auch nicht immer einfach, die Jungs auf den Moment in unser Team zu integrieren. Wenn sie sich, wie bisher, aber voll reinhängen, helfen sie uns definitiv.“

Der Trainer ist der beste Torschütze

Der beste Torschütze heißt allerdings nicht Maciej Bokemueller, Jonas Telschow oder Dzanan Mujkic, Jungs, die den Sprung in die Oberliga über die Zweite packen wollen oder müssen. Es ist der Coach selbst. Schwarz, langjähriger Torjäger des ASC, erzielte fünf Treffer. „Unser Offensivspiel ist insgesamt unsere Stärke. Der Blick auf unser Torverhältnis macht aber deutlich, woran wir arbeiten müssen. Neun Gegentore in vier Spielen sind definitiv zu viele.“

Dennoch: Der ASC kommt mit breiter Brust nach Huckarde: „Als Erster mit zwölf Punkten aus vier Spielen will ich mich auch nicht weiter beklagen“, sagt Schwarz. „Aber wir wissen auch, was uns da erwartet.“ Damit ist klar, dass ASC-2-Spiele keine reine Spaßangelegenheiten sind: „Ich hatte immer gesagt: Den Spaß müssen wir uns erst erarbeiten.“ Und dann darf die Gute-Laune-Maschine auch in Fahrt geraten.

Dürfen die Zuschauer denn auch wieder mit einer Viele-Tore-Maschine rechnen? „Kann sein. Jedes Spiel entwickelt sich aber anders. Dass Huckarde beispielsweise zuletzt bei Hellweg Lütgendortmund 1:3 verlor, hatten wir wohl alle, sie bestimmt auch nicht erwartet.“

Spitzenspiel der Kreisliga A1

Schwarz fügt hinzu: „Trotz dieses Resultats und des siebten Tabellenplatzes bleibt es für mich ein Spitzenspiel. Westfalia hat beispielsweise BW Huckarde geschlagen, auch ein starkes Team. Jedenfalls freuen wir uns natürlich besonders auf Pippo und Olli, was schon den Reiz nochmal erhöht.“ Zur Erklärung: Pippo ist Philipp Sprenger und Olli Oliver Adler.

Welche Mannschaft Schwarz aufbietet, weiß er noch nicht: „Das entscheidet sich am Freitagabend, wenn die Signale aus der 1. Mannschaft kommen.“ Über Verstärkung wäre Schwarz diesmal wohl nicht böse, denn ausgerechnet gegen seinen Ex-Kumpel Sprenger fehlt Patrick Wedemann, der vor Jahren auch zu der alten ASC-Clique gehörte, den Verein wechselte und jetzt unter Freunden für die Reserve kickt. Wedemann ist im Urlaub. Zudem sind Luca Gutierrez und Marcel Lupp angeschlagen. Gegen Osmanlispor spielte Altfeld sogar im Feld.

In Huckarde verfolgt Sprenger die Personalfragen des ASC gelassen: „Mir ist egal, wen sie mitbringen. Dass sie allgemein gute Alternativen haben, haben sie während der ersten Spiele eindrucksvoll unter Beweis gestellt.“ Und entspannt fügt er an: „Klar, werden sie sich über Unterstützung aus der Ersten freuen, aber sie haben auch gute Leute wie Maximilian Venhuis und natürlich Tim in ihren Reihen. Wir nehmen den Gegner, wie er kommt. Uns bleibt ja gar nichts anderes übrig, als sich schnell darauf einzustellen.“

Sprenger sieht ASC-Hintermannschaft anfällig

Sprenger, der glaubt, seine Mannschaft habe die unglückliche Niederlage bei Hellweg abgehakt, weiß auch, dass die Aplerbecker Hintermannschaft verwundbar ist. Aber die Westfalia-Offensive kommt eben auch nicht annähernd auf den Wert der Aplerbecker. Sieben Treffer erzielte sie. Natürlich fehlt ihnen das Spiel gegen Eintracht Dorstfeld, das wegen eines den Huckardern zu Unrecht aberkannten Tores nachgeholt wird. Aber die Westfalia hat noch Luft nach oben.

An die Trainerluft hat sich der Spieler Sprenger, der zuletzt Co-Trainer unter Marcel Greig war, aber gewöhnt: „Jetzt bin ich der Vater.“ Papa Sprenger hofft, dass seine „Söhne“ am Sonntag die erste Aplerbecker Saisonniederlage besorgen und damit auf die ASC-Spaßbremse treten.

Nach Punkten aufschließen können die Huckarder wegen der Niederlage gegen Hellweg und des fehlenden Spiels gegen Dorstfeld noch nicht. Aber sie können eine Menge Spannung in die Meisterschaft bringen. Allerdings fehlen der verletzte Tim Babosek und wegen seiner Roten Karte im Hellweg-Spiel Jan Rütten.

Ganz egal, wer letztendlich spielt und wie es ausgeht: „Für uns gilt bestimmt nicht: aus den Augen, aus dem Sinn“, sagt Sprenger, wohl wissend, dass ein zukünftiges Treffen abseits des Fußballplatzes wieder eher im Zeichen der Stimmung steht.

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