Kirchhörde-Neuzugang hat noch kein Spiel gemacht Mannschaftsarzt des BVB soll ihm helfen

Kirchhörde-Neuzugang hat noch kein Spiel gemacht: BVB-Mannschaftsarzt soll ihm helfen
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Der Kirchhörder SC hat sich gefangen. Fünf Siege in Folge in der Bezirksliga 6 sprechen eine deutliche Sprache: Mit dem KSC ist noch immer zu rechnen. Dabei muss der Klub aus dem Dortmunder Süden seit Saisonbeginn auf einen Neuzugang verzichten. Dessen Leidenszeit dauert mittlerweile schon zwei Jahre an.

Ausgebildet in der starken Schule des TSC Eintracht wagte Lennart Decker 2022 den Schritt zum TuS Bövinghausen. Nach einer Station in Bochum, bei Concordia Wiemelhausen, ging es im Sommer dann zurück nach Dortmund zum Kirchhörder SC. Ein Spiel hat der 21-Jährige aber noch nicht absolviert - er ist verletzt, und das „ist eine relativ lange Geschichte", sagt Decker.

Kurz nach seinem Wechsel zu Bövinghausen wurde beim zentralen Mittelfeldspieler eine Schambeinentzündung diagnostiziert. Vollständig verheilt ist diese bis heute nicht. In Bövinghausen konnte Decker kein einziges Pflichtspiel absolvieren, in Wiemelhausen waren es lediglich acht, dann musste Decker wieder aussetzen.

Lennart Decker hat mit Verletzung zu kämpfen

Am Anfang sei er bei vielen verschiedenen Ärzten gewesen, die ihm allesamt nicht richtig haben helfen können. Letztlich landete Decker im Dortmunder Knappschaftskrankenhaus bei Dr. Markus Braun, seines Zeichens Mannschaftsarzt von Borussia Dortmund. „Die sind sehr gut und konnten mir helfen", sagt Decker, der im vergangenen Jahr eine Spritze gegen die Entzündung bekommen habe. „Danach ging's und ich konnte in Wiemelhausen anfangen." Ende des Jahres 2023 kamen die Schmerzen aber wieder und Decker war zum Zuschauen verdammt. Warum die Entzündung nicht vollständig verheilt und die Schmerzen erneut auftraten, das wisse man nicht genau. Fußballspielen sei so jedenfalls nicht möglich.

Für Decker, der eigentlich gerade im Seniorenbereich ankommen wollte, natürlich enorm bitter. „Wir hatten bei der Eintracht einen super Jahrgang, da sind wir alle voller Euphorie zu den Herren gegangen", blickt Decker zurück. Nur um dann jäh gebremst zu werden. Die Vorbereitung in Bövinghausen machte Decker noch mit, kam beim Hecker-Cup 2022 zum Einsatz - allerdings auch schon unter Schmerzen. „Irgendwann habe ich gesagt, das macht so keinen Sinn mehr, es geht nicht mehr", erklärt der 21-Jährige.

In der Saison 2022/23 spielte Lennart Decker für den TuS Bövinghausen.
In der Saison 2022/23 spielte Lennart Decker für den TuS Bövinghausen. © Nils Foltynowicz

Rückblickend habe er „vielleicht etwas zu schnell wieder angefangen", das solle jetzt anders werden. Vor gut einem Monat wurde Decker an der Leiste operiert, ihm wurde Gewebe gestrafft, welches vorher zu locker gewesen sei. Jetzt sei er dabei, langsam wieder zu trainieren und sich an das vollständige Niveau heranzuarbeiten. Die Entzündung sei noch nicht ganz aus dem Schambein raus, „aber vielleicht nächste Woche", hofft Decker. Dann bekommt er erneut eine Spritze von Dr. Braun und hofft auf eine ähnlich positive - und dieses Mal nachhaltigere - Wirkung ebenjener.

Dafür will auch Decker selbst sorgen, indem er mit Ruhe und ohne großen Druck an seinem Comeback arbeitet. „Ich will mir kein unrealistisches Ziel setzen, wie zu sagen, dass ich in zwei Monaten wieder voll dabei bin", betont Decker. Dennoch würde er gerne in der Rückrunde wieder angreifen: „Ob das geht, weiß ich nicht. Das hängt natürlich auch davon ab, wie mein Körper jetzt auf die Spritze reagiert."

Kirchhörder SC kommt in Fahrt

Die Lust und der Ehrgeiz sind beim Mittelfeldspieler aber groß. „Ich möchte auf den Platz zurück, ich habe auch richtig Bock, mit meinem kleinen Bruder zusammenzuspielen, der jetzt sein erstes Seniorenjahr hat." Denn auch Philip Decker wechselte im Sommer nach Kirchhörde und kam bislang in acht von zehn Spielen zum Einsatz. „Wir haben generell eine sehr junge Mannschaft, die Chemie ist super und wir haben uns jetzt gefangen", meint Lennart Decker.

Die Punktverluste zu Beginn der Saison seien ärgerlich, aber der KSC könne jeden schlagen und dementsprechend auch noch ein Wörtchen im Kampf um ganz oben mitreden. „Ich hoffe, dass ich bald auch meinen Teil dazu beitragen kann", sagt Decker. Die dann knapp zweieinhalbjährige Leidenszeit steht - so kann man es ihm nur wünschen - also bald vor einem Ende.