Westfalia Dortmund ist nicht mehr Tabellenführer der Kreisliga A1 Dortmund. K.F. Sharri hat das Gipfeltreffen am Sonntag mit 1:0 gewonnen und der Westfalia die zweite Niederlage in Serie zugefügt - und damit die zweite der Vereinsgeschichte in der Liga.
Es war ein Geniestreich, der das spannende und wahnsinnig umkämpfte Topspiel vor großartiger Kulisse entschied. Nach 85 Minuten, mitten in der eigentlich schwächsten Sharri-Phase, zimmerte Top-Torjäger Vili Isiani einen Freistoß aus gut 25 Metern in die lange Ecke.
K.F. Sharri schlägt Westfalia Dortmund
„Der Freistoß ist brutal geschossen“, sagte Westfalia-Spielertrainer Maurice Temme, der wie sein Bruder Kevin und Emre Cakir gesperrt nicht auf dem Platz mitwirken durfte.
Es war die entscheidende Aktion einer ansonsten an spektakulären Szenen armen Partie. Trotzdem war es ein A-Liga-Spiel auf hohem Niveau: taktische Disziplin, Zweikampfführung und Laufleistung beider Teams waren beinahe tadellos.

Weil aber eben diese Aspekte die Partie prägten, fand diese vor allem zwischen den Strafräumen statt. „Es war ein Mittelfeld-Spiel“, sagte Sharri-Spieler Arlind Jashanica passend.
Sharri agierte extrem aggressiv, ließ den Westfalia-Akteuren spätestens im Mittelfeld keine Zeit, um einen überlegten Ball auf die Flügel zu spielen. Immer wieder gelangen den Gästen so Ballgewinne. Im Umschaltspiel ging der Nordstadtklub allerdings kein Risiko ein.
Besten Chancen hat Sharri rund um die Halbzeit
Die besten Chancen der ersten Halbzeit hatte trotzdem Sharri. Filipe Oliveira da Sila, der früh für den verletzten Emir Hajdari gekommen war, eroberte den Ball von Innenverteidiger Alan Michna, brachte den Ball aber nicht aufs Tor. Michna machte seinen Fehler wieder gut (32.). Wenige Minuten später tauchte Isiani erstmals alleine vor Westfalia-Schlussmann Thorsten Fühner auf - der gewann das Duell (39.).
Nach der Pause dann sogar die Sharri-Dreifach-Chance: Zweimal brachte K.F. einen Kopfball überrascht nicht auf, sondern nur über das Tor. Dazwischen rettete Michna einen Abschluss von Oliveira da Silva.
Westfalia Dortmund übernimmt das Spiel
Dann allerdings gewann die Westfalia ein Übergewicht. Erstmals gelang es den Gastgebern nun, sich auch mal durch das Mittelfeld zu kombinieren. In letzter Linie blieb Sharri aber aufmerksam und doppelte stets blitzschnell, wenn ein Abschluss drohte.
Torwart Yasin Yilmaz musste einen Freistoß von Justin Neiß entschärfen, einen weiteren Abschluss setzte der beste Torjäger der Liga über das Tor. Als es danach aussah, dass nur die Westfalia noch den Lucky Punch setzen konnte, sorgte Isiani für den Knockout.
Der Schlusspunkt war das aber nicht: Aus sehr ähnlicher Situation wie beim Sharri-Treffer bot sich dem vorherigen Tabellenführer in der zweiten Minute der Nachspielzeit per Freistoß die Gelegenheit auf den Ausgleich. Xavery Lampka, der das Spiel immer wieder antrieb, traf aber nur die Mauer.
„Nach der Kampf-Leistung verdient“, befand Jashanica. Sein Trainer, Besmir Rada, hatte vorab gesagt: „Wir sind hier hergekommen, um als Sieger vom Platz zu gehen und die Tabellenführung zu erobern.“ Das gelang Sharri.
Maurice Temme lobt Schiedsrichter und den Gegner
Auch Maurice Temme, der den Schiedsrichter lobte, analysierte passend: „Es war ein Spiel, das verdient auch 0:0 ausgehen könnte. Beide Mannschaften haben taktisch sehr clever gespielt.“
Auffällig war auch Anhang des K.F. Sharri. Mindestens 200 der rund 600 Zuschauer dürfte es mit den Rot-Schwarzen gehalten haben, teilweise lautstark und mit Trommeln. „Wie Sharri hier hinkommt, ist schon richtig, richtig gut. Für die Kreisliga ist das Weltklasse. Das sieht man bei manchen Oberligisten nicht“, sagte auch Temme.