KF Sharri empfängt die SG Gahmen zum Topspiel in der Kreisliga A2 - und ist mehr als optimistisch.

© Oliver Schaper

KF Sharri vor dem Topspiel gegen Gahmen: „In Normalform sollten wir das Spiel gewinnen“

rnFußball-Kreisliga A2

In der Winterpause investierten sowohl KF Sharri als auch die SG Gahmen kräftig. Doch aufsteigen kann nur eines der beiden Teams - als Favorit im direkten Duell sehen sich hingegen beide.

von Moritz Lerch

Dortmund

, 07.03.2020, 10:00 Uhr / Lesedauer: 4 min

Der KF Sharri sorgte in der Winterpause für Aufsehen - namhafte Spieler schlossen sich dem Klub an, ein Trainingslager in der Türkei sorgte für die entsprechende Vorbereitung auf die Rückrunde.

In dieser steht nun ein Spitzenspiel an. Denn Sharri empfängt als Tabellendritter der Fußball-Kreisliga A 2 den Zweiten SG Gahmen. Die Rivalität zwischen Dortmund und Lünen geht am Sonntag also in die nächste Runde.

Beide Teams sehen sich in der Favoritenrolle

Der Gast aus Lünen steht aktuell mit 37 Punkten auf Platz zwei der Tabelle, zwei Zähler vor Sharri. Im Hinspiel konnte sich Sharri mit einem knappen 1:0 (0:0)-Erfolg in Gahmen durchsetzen.

Doch beide Trainer wissen um die Unwichtigkeit der ersten Begegnung, denn: sowohl Sharri, als auch Gahmen verbuchten in der Winterpause zahlreiche nennenswerte Neuzugänge. Mit zwei Linienrichtern als Unterstützung für den Unparteiischen soll das anstehende Spiel bestmöglich und neutral geleitet werden.

Beide Trainer, Ferhart Degirmenci auf Seiten Sharris und Bülent Kara bei Gahmen, wollen „nicht überheblich klingen“, wenn sie die Favoritenrolle – anders als erwartet – sich selbst und nicht dem Gegner zuweisen. Das habe schlichtweg damit zu tun, dass man Vertrauen ins eigene Team habe und nicht den Gegner schlecht machen möchte.

Sharri ist in 2020 noch ungeschlagen

„Weil Respekt“, so Kara, „haben wir vor jedem Gegner, nicht nur vor denen aus dem oberen Drittel der Tabelle“.

KF Sharri Dortmund ist im Kalenderjahr 2020 noch ungeschlagen. Alle Pflichtspiele, eines im Pokal (2:1 gegen TSC Eintracht) und zwei in der Liga (6:2 gegen Ay Yildiz Derne und 3:1 gegen Preußen Lünen) gewann das Team. „Das haben wir uns verdient, weil wir hart gearbeitet haben“, freut sich Degirmenci über die Serie. Gleichzeitig warnt er aber auch vor der Leichtsinnigkeit.

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„Die nächsten Aufgaben, gerade das Spiel am Sonntag, werden keine Selbstläufer. Wenn wir nicht alles reinhauen, werden wir nicht mal eben gewinnen“. Bülent Kara und Gahmen starteten mit einem Sieg (2:0 gegen Hörder SC) und einer 2:2-Punkteteilung bei den Sportfreunden aus Brackel ins Jahr 2020. „Jede Woche ist für uns wichtig. Wir wollen Platz zwei verteidigen und dafür müssen wir nicht nur am Sonntag gegen Sharri gewinnen“, so Kara.

„In Normalform sollten wir das Spiel gewinnen“

Und weiter: „Wir haben positiven Druck, weil wir zwei Punkte vor sind. Und ich bin mir sicher, dass wir, wenn wir unsere Leistung am Sonntag bringen, den Vorsprung durchaus auf fünf Punkte erhöhen und uns damit ein kleines Polster auf Sharri bauen können“.

Degirmenci hofft hingegen auf die Heimstärke seines Teams. „Wir spielen Zuhause und es werden bestimmt viele Zuschauer gucken kommen. Die Jungs sollen einfach Spaß haben und nicht zu viel über die Wichtigkeit des Spiels nachdenken. Wir konzentrieren uns auf uns, und in Normalform sollten wir das Spiel gewinnen“. Druck habe Sharri aber nicht.

Auch der VfB Lünen mischt noch mit

Dass das Hinspiel knapp zu Gunsten Sharris entschieden wurde, spielen für Kara und Degirmenci keine große Rolle. „Damals waren die Kader noch andere. Wir, aber auch Sharri haben im Winter viele neue Spieler dazubekommen. An das Hinspiel wollen wir von daher gar nicht denken, das Negative wollen wir ausblenden“, so Kara. Zwar werden die Zuschauer von außen wieder Feuer in die Partie bringen, doch von Platzverweisen, wie im Hinspiel, geht keiner der Beiden aus.

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„Klar heizen Freunde und Bekannte das Spiel von außen an. Aber bei uns wird keiner wegen einer groben Unsportlichkeit vom Feld gehen, dafür werde ich Sorgen“, erklärt der Sharri-Trainer. Er hofft auf ein „gutes Schiedsrichtergespann, dass Fingerspitzengefühl beweist und das Spiel gut unter Kontrolle hat“. Mit zwei Linienrichter, die den Schiedsrichter unterstützen werden, sei dies gut möglich.

Doch Kara warnt auch davor, das Spiel als Vorentscheidung zu sehen. „Es ist zwar das Topspiel des Wochenendes, doch darf man nicht die Leichtsinnigkeit besitzen und denken, dass der Sieger auch auf Platz zwei landet. Mit VfB Lünen sitzt uns ein starker Konkurrent im Nacken, der das vermeintlich leichteste Restprogramm hat“. Der VfB Lünen steht derzeit – mit einem Spiel weniger – auf Platz vier der Tabelle, punktgleich mit Sharri.

Im Training war „richtig Feuer drin“

Dass sich Gahmen und Sharri in guter Form befindet merke man auch unter der Woche beim Training. „Wir waren 18 Spieler und es war richtig Feuer drin. Ich hoffe, dass wir den positiven Elan mit ins Spiel am Sonntag nehmen können“, freut sich Bülent Kara.

Auch sein Gegenüber ist mit der Trainingswoche seiner Schützlinge zufrieden. „Am Dienstag habe ich den Jungs gesagt, dass es eine ganz normale Woche ist. Aber die wissen natürlich auch was los ist und wie wichtig das Spiel am Sonntag ist. Wichtig war, dass wir letzten Sonntag die drei Punkte geholt haben. Die Stimmung im Team ist gut, daher läuft es auch aktuell bei uns, das habe ich auch beim Training diese Woche gesehen“, so Degirmenci.

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Er selbst freut sich, dass er aus dem Vollen schöpfen kann. Bei Kara hingegen steht hinter dem Einsatz von Kapitän Ahmet Aktas ein Fragezeichen. Ramazan Kiymaz fällt bei Gahmen hingegen sicher aus. „Ich hoffe, dass ich 15 wirklich einsatzfähige Spieler am Sonntag habe, sodass ich beliebig wechseln kann“, so Kara.

Neben dem sportlichen Erfolg sei ihm eines noch sehr wichtig. „Egal wie es ausgeht, es soll fair bleiben. Wenn Sharri besser spielt, dann gehen wir als guter Verlierer vom Platz. Umgekehrt wünsche ich mir das auch. Wir wollen uns nach dem Spiel fair die Hand reichen“.

Auch Degirmenci wünscht sich ein faires Spiel. „Wer mich kennt, der weiß, dass ich jedes Spiel gewinnen möchte. So war ich als Spieler, so bin ich auch jetzt als Trainer. Das Ganze sollte aber stets in einem sportlich fairen Rahmen passieren“.

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