
© Stephan Schuetze
Kevin Großkreutz ab Januar in Dortmund? Ein Vereinsboss hat Hoffnungen
Fußball
Seit rund sechs Wochen ruht der Ball im Amateurfußball, jetzt kommt die Winterpause. Genau die Zeit, um sich auf dem Transfermarkt auszutoben: Spielt Kevin Großkreutz im neuen Jahr in Dortmund?
Seit einigen Wochen kursiert ein ganz prominenter Name im Dortmunder Amateurfußball. Kevin Großkreutz, ehemaliger BVB-Spieler und Weltmeister, kann sich gut vorstellen, seine Profikarriere zu beenden und als Spieler einem Dortmunder Klub zu helfen. Ein Vereinsboss bemisst die Chance, dass der 32-Jährige künftig in seinen Farben aufläuft, auf fünfzig Prozent.
Großen Bedarf, in der Winterpause personell nachzulegen, hat der TuS Bövinghausen eigentlich nicht, das zeigt allein der Blick auf die Tabelle der Westfalenliga. Dort nämlich thront der Aufsteiger über der Konkurrenz, hat sechs der acht absolvierten Partien gewonnen und als einziges Team der Liga noch kein Spiel verloren.
Auch deshalb sagt Präsident Ajan Dzaferoski: „Wir werden nicht großartig nachlegen müssen, wir haben schon eine richtig gute Mannschaft zusammen.“ Für den Durchmarsch in die Oberliga hat der Bövinghausen-Boss aber noch einen ganz besonderen Namen im Kopf: Kevin Großkreutz.
„Kevin ist ein super Kerl“
Zum Austausch haben sich Dzaferoski und der Ex-BVB-Profi bereits getroffen. „Vorher kannten wir uns ja nur von den Hallen-Stadtmeisterschaften“, berichtet Dzaferoski. Dass Großkreutz, der in 186 Erstligaspielen auf dem Platz stand, dem TuS sportlich helfen würde, steht außer Frage. Ein Weltmeister in der Westfalenliga - Bövinghausen hätte einen Spieler, dem qualitativ niemand das Wasser reichen könnte.
Aber auch menschlich passt es, wie Dzaferoski berichtet: „Kevin ist ein super Kerl, ein ganz bodenständiger Typ und sehr sympathisch - auch wenn viele das anders sehen, aber diese Leute irren sich.“
Denn was Dzaferoski in den Gesprächen festgestellt hat: „Die Chemie zwischen uns stimmt.“ Ob Kevin Großkreutz aber wirklich im Winter kommt, das liegt nicht in Dzaferoskis Hand. Mit gerade mal 32 Jahren ist der Weltmeister schließlich im besten Fußballer-Alter: Dass er seine Profi-Karriere wirklich an den Nagel hängt, ist noch längst nicht beschlossene Sache - aber durchaus realistisch.
„Vielleicht kommt da ja noch ein Angebot von einem Profiklub“, mutmaßt Dzaferoski. Der TuS-Präsident sieht aber eine durchaus realistische Chance, dass Großkreutz demnächst in der Westfalenliga aufläuft: „Das ist eine 50:50-Sache. Entscheiden wird sich das aber wohl erst im neuen Jahr, Mitte Januar.“
Bövinghausen will den Sprung in die Oberliga schaffen
Abseits von der Großkreutz-Thematik könnte sich Dzaferoski noch eine Verstärkung für die Spitze vorstellen: „Wir haben noch nichts Konkretes, aber im Sturm würden wir gerne noch mit einem Spieler nachlegen.“ Wie auch alle anderen Vereine leidet Bövinghausen bei den Transfers unter dem Sport-Lockdown.
„Neuzugänge zu verpflichten ist schwierig, wenn man kein Probetraining oder dergleichen veranstalten kann“, sagt Dzaferoski. Egal ob mit Großkreutz oder einem neuen Stürmer: Bövinghausen will nach dem Aufstieg in die Westfalenliga auch den Sprung in die Oberliga schaffen.
Ein schwieriges Unterfangen, das weiß auch Dzaferoski, der davon ausgeht, dass die Saison mit 50 Prozent der gespielten Partien beendet wird. „Deshalb haben wir noch neun Endspiele vor der Brust, das wird eine interessante und anspruchsvolle Aufgabe.“
Denn während Bövinghausen in Sachen Neuzugängen noch die Füße stillhält, dreht die Konkurrenz munter am Transfer-Karussel. Jüngstes Beispiel: Der BSV Schüren, der sich mit Massimo Ornatelli und Xavier Bwangombo zwei namhafte Spieler ins Boot geholt hat. „Die Klubs rüsten auf, das wird nicht leicht“, so Dzaferoski, der aber optimistisch ist, „ich bin zuversichtlich, dass wir oben bleiben“. Unabhängig davon, ob Kevin Großkreutz kommt oder nicht.
Seit 2019 als freier Mitarbeiter für Lensing Media im Einsatz. Hat ein Faible für sämtliche Ballsportarten und interessiert sich für die Menschen, die den Sport betreiben - von der Champions League bis zur Kreisliga.
