Dass sich Fußballer ähneln, soll vorkommen. Eine Stimmenähnlichkeit verblüfft auch ab und an. Wer mit dem ehemaligen Sölder Trainer Marco Nagel telefoniert, meint vielleicht, den Ex-Hombrucher Alexander Gocke in der Leitung zu haben. Ein anderer Sölder hörte jetzt zum ersten Mal, dass er wie Axel Schmeing, der neue Sportliche Leiter von K.F. Sharri, klinge. Aber als Kevin Dölling (31) das Gespräch mit tiefer Stimme und lockerem Einstieg entgegennimmt, ist die Ähnlichkeit verblüffend.
Kevin Dölling: Seit 2014 beim VfR Sölde
Ein großer Unterschied: Schmeing blickt auf eine langjähriger Trainerlaufbahn zurück, Dölling ist aktiver Spieler. Seit 2014 kickt er für den VfR Sölde, hat die Aufstiege von erster und zweiter Mannschaft mitgefeiert. Er ist der absolute VfR-Insider, denn er kennt beide Teams. In dieser Saison spielt er auch für beide. Zurückgegangen in die Zweite, zieht es ihn jetzt seit ein paar Wochen an die Seite des ebenfalls gewechselten Trainers Marcel Möller in die Erste.
Am Sonntag aber böte sich sogar die Gelegenheit, zum Meisterschaftsstart 2025 für beide Mannschaften zu spielen. Denn die Reserve, die in der Bezirksliga 8 gegen den Abstieg kämpft, erwartet um 13 Uhr den Tabellenvierten SG Massen (bei uns im Livestream). Zwei Stunden später ist Landesliga-Derbyzeit im Rosengarten. VfR I misst sich mit dem TuS Hannibal (bei uns im Livestream).

„Ich bin aber nur für die Erste im Einsatz“, stellt Dölling klar. „Wenn mal Not am Mann ist, könnte es sein, dass ich mich für die Zweite zur Verfügung stelle, aber das ist nicht der Plan.“
Also wird Dölling beim Warmmachen mit einem Auge hinsehen, was sein Ex-Team gegen Massen macht. „Im Hinspiel war ich als Kapitän dabei. Da haben wir 1:5 verloren. Ich fürchte, dass Massen nicht schlechter geworden ist“, erklärt er.
Natürlich aber fiebert er mit dem Team mit: „Wir sind ja ein familiärer Verein. Wir kennen und schätzen uns alle. Selbst wenn es gegen Massen sehr schwer für die Jungs wird, sehe ich sie am Ende der Saison über dem Strich, denn was für uns zutrifft, trifft für unser Bezirksliga-Team auch zu.“
Kevin Dölling über Zusammenhalt beim VfR Sölde
Dölling meint den Zusammenhalt. „Der war der Grund, warum ich 2014 aus Schüren nach Sölde kam. Und dieses einzigartige Miteinander ist der Grund, warum ich seit dem geblieben bin.“
Gerade machen sich Verein und Spieler übrigens Gedanken, ob dies auch über den Sommer hinaus der Fall ist: „Ich habe Beruf, Frau und Kind. Das sollte nicht zu viel werden. Daher auch nur eine Mannschaft“, stellt der Mittelfeldspieler klar.
Seine Mannschaft steht im Gegensatz zur Zweiten sogar auf den Abstiegsrängen, ist Letzter. Der Gast Hannibal hat vier Punkte mehr, rangiert so gerade oberhalb der unerwünschten Plätze: „Wir brauchen einen guten Start, um nicht gleich sogar vorübergehend den Anschluss an Hannibal zu verlieren“, sagt Dölling. „Aber wir wissen um die Qualität unseres Gegners.“ Das 1:1 im Hinspiel war der erste Sölder Auswärtspunkt seit dem Aufstieg in die Landesliga. Vielleicht ein gutes Omen in schwierigen Zeiten.
Für seine Sölder aber spreche auch eine insgesamt ordentliche Vorbereitung. „Marcel Möller, der auch ein Grund dafür ist, dass ich doch noch mal in die Erste gegangen bin, hat mit uns intensiv gearbeitet. In die Spiele mussten wir erst reinkommen.“ Das auffällige 1:6 gegen den Westfalenligisten Holzwickeder SC, einen Ex-Klub des eingangs erwähnten Schmeings, sei zwar kein gutes Ergebnis, aber nicht so schlecht gewesen. Das 4:0 gegen Mengede wertete Dölling als ziemlich gelungen.
Der VfR ist mit Kevin Dölling also guter Dinge, mit der Zweiten den Nichtabstiegsplatz zu halten und mit der Ersten das Ruder herumzureißen. Kevin Dölling ist sich sicher: „Wir schaffen das mit beiden Teams.“
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