Es ist auf dem Papier vielleicht nicht die spektakulärste, aber doch eine sehr spannende Konstellation: In der Gruppe 3 streiten sich bei der Dortmunder Hallenstadtmeisterschaft am Freitag Landesligist SV Brackel, Bezirksligist VfR Sölde und A-Ligist VfR Kirchlinde ums Weiterkommen (die ganze Endrunde im Livestream auf rn.de/hsm).
Die Vorfreude Trainer ist deutlich zu spüren. „Schlafen kann ich - aber frag mal meine Spieler. Die drehen ein bisschen am Rad“, sagt Söldes Trainer Marco Nagel. SVB-Coach Egzon Gervalla spricht von der ersten Brackeler Endrunden-Teilnahme seit sieben Jahren. „Wir sind einfach mega froh, wieder dabei zu sein“, so Gervalla.
VfR Kirchlinde als A-Ligist dabei
Mindestens genauso euphorisch sind die im Kirchlinder Lager. Als A-Ligist ist jedes Erreichen der Endrunde schließlich einen dicken Eintrag in der Historie des Vereins wert. „Wir hatten keine großartigen Erwartungen. Aber die Mannschaft hat sich im Turnier von Tag zu Tag gesteigert“, sagt Trainer Markus Ottenberg.
Damit startet der Blick auf das Sportliche. Die Rollenverteilung ist in der Gruppe 3 gar nicht so klar, wie der Blick auf die Spielklassen vermuten lässt. Demnach sei Brackel Favorit, sagt Gervalla.

„Aber Sölde und Kirchlinde haben das in der Zwischenrunde gut gemacht. Wenn es von so vielen Mannschaften zwölf in die Endrunde schaffen, ist da kein leichter Gegner dabei“, so der SVB-Trainer.
Söldes Nagel spricht ebenfalls von einer „extrem ausgeglichenen Gruppe“. Sein Team habe sich bisher „richtig schwergetan“ und mit Ausnahme des Überkreuzspiels am Zwischenrunden-Sonntag (4:1 gegen SV Westrich) keinen wirklich souveränen Auftritt hingelegt.
VfR Sölde „fast schon Außenseiter“
„Von daher sind wir von den Dreien schon fast der Außenseiter“, sagt der Trainer des Tabellenführers der Bezirksliga 6. Diese Rolle beansprucht naturgemäß auch die klassentiefste Mannschaft Gruppe für sich.
„Wir wissen, dass wir der Außenseiter sind in der Gruppe. Wir brauchen uns trotzdem nicht zu verstecken“, sagt Kirchlindes Ottenberg. Der VfR marschierte nur so durch die Zwischenrunde, schlug in der Halle Kreuzstraße die Bezirksligist Osmanlispor und Kirchhörde. Alles sei möglich, weiß Ottenberg. „Wenn wir daran anknüpfen, was wir Sonntag abgerufen haben.“

Personell erwarten alle drei Trainer keine oder kaum Veränderungen. Mehr Bewegung könnte es auf den Tribünen geben. Der Sölder Anhang, der im letzten Jahr schon zu den stimmungsvollen gehörte, habe sich umfangreich auf die Endrunde vorbereitet, weiß Trainer Nagel.
„Wir rechnen mit 200 bis 250 Zuschauern“, sagt er. Eine Choreografie sei geplant, Luftballons, Fahnen, Konfetti, Trommeln und Megafone organisiert. Bereits um 12.30 Uhr treffen sich die Sölder Fans am Freitag im Vereinsheim, um gemeinsam per Zug zur Helmut-Körnig-Halle zu fahren. Der VfR spielt erstmals um 17.20 Uhr.
VfR Kirchlinde mit 150 Fans
Die Kirchlinder machten im bisherigen Turnierverlauf ebenfalls auf sich aufmerksam. Mit rund 150 Fans rechnet Ottenberg. „Das macht richtig Spaß und kitzelt die letzten paar Prozente heraus.“
Noch nicht ganz in Tritt gekommen sind dagegen die Brackeler Fans. Es seien zwar stets viele SVB-Unterstützer in der Halle gewesen, so Gervalla. Diese hätten sich jedoch noch nicht organisiert – was der Trainer auf die lange zurückliegende letzte Endrundenteilnahme zurückführt. Am Freitag solle sich das ändern.
Nagel sagt – auch mit Blick auf andere, für ihre Stimmungsgewalt bekannte Fan-Lager: „Das könnte mit Blick auf die Fans und die Stimmung die beste Endrunde aller Zeiten werden.“