In Deutschland gibt es bezüglich des Umgangs mit der unterbrochenen Fußballsaison im Amateurbereich keine einheitliche Lösung. © picture alliance / dpa
Fußball
Keine einheitliche Lösung: Saisonabbruch spaltet die DFB-Landesverbände
21 Landesverbände gibt es in Deutschland. Jeder geht unterschiedlich mit der derzeitigen Situation um. Einige haben schon über den Ausgang der Saison entschieden. Zwei tanzen aus der Reihe.
Der Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen (FLVW) hat entschieden: Die Saison 2019/20 wird nicht wieder aufgenommen, sondern endgültig abgebrochen. Eine Entscheidung, die mit einer deutlichen Mehrheit der 149 Stimmen gefällt wurde. Doch wie sieht es in den anderen 20 Landesverbänden des Deutschen Fußball-Bund (DFB) aus?
Schleswig-Holsteinischer Fußballverband
Der Verband hat bereits am 27. April beschlossen, die aktuelle Spielzeit ohne weitere Spiele am 30. Juni auslaufen zu lassen. In jeder Staffel steigen der Tabellenerste und –zweite auf. Die Platzierungen werden mithilfe der Quotientenregelung ermittelt. Absteiger soll es keine geben.
Hamburger Fußball-Verband
Die Mehrheit der Vereine hat sich in einem Votum dafür ausgesprochen, die Saison abzubrechen. Der HFV wird dem Wunsch der Vereine folgen und auf seinem außerordentlichen Verbandstag am 22. Juni den Saisonabbruch vorschlagen. Die Aufsteiger sollen mit der Quotientenregelung ermittelt werden. Absteiger soll es keine geben.
Bremer Fußballverband
Auf seinem außerordentlichen Verbandstag am 4. Juni hat sich der BFV entschieden, die Saison abzubrechen. Absteiger soll es keine geben. Mit der Quotientenregelung wird eine Abschlusstabelle erstellt, mit der ermittelt wird, welche Teams auf den Aufstiegsplätzen stehen.
Niedersächsischer Fußballverband
Der NFV hat einen außerordentlichen Verbandstag für den 27. Juni einberufen, in dem über einen möglichen Saisonabbruch abgestimmt werden soll. Der Verband möchte die Saison ohne Absteiger und mit Aufsteigern nach der Quotientenregelung abbrechen.
Landesfußballverband Mecklenburg-Vorpommern
Der LFV hatte schon am 7. Mai entschieden, den Spielbetrieb in dieser Saison nicht wieder aufzunehmen. Einige Wochen später, am 27. Mai, wurde dann auch beschlossen, dass die Quotientenregelung eingesetzt wird, um die Aufstiegsplätze in allen Ligen und Staffeln zu vergeben. Absteiger gibt es nicht.
Fußballverband Sachsen-Anhalt
Bei einer Umfrage im Mai stimmten 83 Prozent der Vereine für einen Saisonabbruch. Das Präsidium hat bereits beschlossen, die Saison zum 30. Juni zu beenden. Die Delegierten des Verbandstages müssen dem Beschluss am 12. Juni nur noch zustimmen. Absteiger soll es in dieser Saison nicht geben. Die Aufsteiger werden mit der Quotientenregelung ermittelt.
Berliner Fußball-Verband
Die Entscheidung, die Saison abzubrechen oder nicht, wird vom außerordentlichen Verbandstag am 20. Juni getroffen. Die Mehrheit der Präsidiumsmitglieder des BFV favorisiert eine Anwendung der Quotientenregelung, um Aufsteiger zu ermitteln, während es keine Absteiger geben soll.
Fußball-Landesverband Brandenburg
Der FLB traf seine Entscheidung sehr früh: Bereits am 11. Mai wurde in einer Vorstandskonferenz beschlossen, die Saison abzubrechen. Um die Aufsteiger zu ermitteln, soll die Quotientenregelung genutzt werden. Die Abstiegsregelungen für die Saison 2019/20 wurden außer Kraft gesetzt.
Thüringer Fußball-Verband
Der TFV ließ am 2. Mai in einem Webinar alle Vereinsverantwortlichen abstimmen, 58 Prozent waren für eine Fortführung des Spielbetriebes. Daher hat sich der Verbandsvorstand dazu entschieden, die Saison bis zum 31. August auszusetzen und ab dem 1. September fortzusetzen.
Sächsischer Fußball-Verband
Der Verband hat sich für einen Abbruch entschieden, die Entscheidung gilt jedoch zunächst nur auf der Landesebene, soll aber auch auf die Kreis- und Stadtfußballverbände ausgeweitet werden. Aufsteiger werden mit der Quotientenregelung ermittelt, Absteiger gibt es keine.
Fußballverband Niederrhein
Ein außerordentlicher Verbandstag trifft sich am 24. Juni, um über die restliche Saison abzustimmen. Eine im Vorfeld durchgeführte Umfrage unter den Vereinen, an der 601 von 761 teilnahmen, ergab eine deutliche Mehrheit für einen Abbruch. 93,01 Prozent stimmten für einen Saisonabbruch mit Aufsteigern und ohne Absteiger. Wie genau die Aufsteiger ermittelt werden könnten, steht noch nicht fest.
Fußball-Verband Mittelrhein
Der FVM hat einen außerordentlichen Verbandstag für den 21. Juni einberufen. Die Empfehlung des Verbandes: Die Saison zum 30. Juni ohne weitere Partien beenden. Pro Staffel, so der Voschlag des FVM, soll es einen Aufsteiger nach der Quotientenregelung und keinen Absteiger geben.
Fußballverband Rheinland
Schon am 16. Mai hatte der FVR entschieden, die Saison abzubrechen. Das Präsidium entschied sich einstimmig für den Saisonabbruch. Der Tabellenführer nach Quotientenregelung darf aufsteigen. Bei einer Punktgleichheit steigt auch der Tabellenzweite auf. Verzichtet ein Team auf sein Aufstiegsrecht, gibt es keine Nachrücker. Absteiger gibt es keine.
Saarländischer Fußballverband
Am 9. Juni entschied der Verbandstag, die Saison abzubrechen. 455 stimmten für einen Saisonabbruch, 72 dagegen. Nur die Erstplatzierten, die nach der Quotientenregelung ermittelt werden, dürfen aufsteigen. Der Tabellenletzte steigt hingegen ab.
Südwestdeutscher Fußballverband
Der SWV hat die Saison bereits im Mai abgebrochen. Die große Mehrheit der Vereine hatte ebenfalls für einen Abbruch gestimmt. Wer aufsteigen darf, wird mithilfe der Quotientenregelung entschieden, gab der Verband am 3. Juni bekannt. Es soll keine Absteiger geben.
Hessischer Fußball-Verband
Ein außerordentlicher Verbandstag soll am 20. Juni endgültig über den Saisonabbruch entscheiden. Die klare Tendenz: Die Saison wird beendet. Der Verband schlägt vor, dass die Tabellenführer nach Quotientenregelung aufsteigen. Weitere Aufsteiger sollen ebenfalls nach der Quotientenregelung ermittelt werden.
Badischer Fußballverband
Der BFV hat für den 20. Juni einen außerordentlichen Verbandstag einberufen. Ein Abbruch sowie Aufsteiger nach der Quotientenregelung und keine Absteiger gelten als wahrscheinlich. Von allen Vereinen sprachen sich über 90 Prozent für einen Saisonabbruch aus.
Südbadischer Fußballverband
Am 20. Juni stimmen die Delegierten des Südbadischen Fußballverbandes über den Ausgang der Saison ab. Der Verband schlägt einen Saisonabbruch vor. In dem vom SBFV vorgeschlagenen Szenario würde es wahrscheinlich pro Staffel einen Aufsteiger nach der Quotientenregelung und keine Absteiger geben.
Württembergischer Fußballverband
Der Württembergische Fußballverband möchte die Saison ebenfalls abbrechen. Klarheit gibt es aber erst, wenn am 20. Juni auf einem außerordentlichen Verbandstag abgestimmt wird. Der Vorschlag des WFV: Der Tabellenführer nach Quotientenregelung steigt auf, absteigen muss niemand.
Bayerischer Fußball-Verband
Der BFV geht den augenscheinlich ungewöhnlichsten Weg. Die Saison 2019/20 wird nicht abgebrochen. Dafür wurde aber die kommende Spielzeit abgesagt, um im Frühjahr 2021 die jetzige Saison zu Ende zu spielen. Der Verband begründete seine Entscheidung unter anderem mit einem zu straffen Zeitplan, sollte eine neue Saison erst Ende September starten.
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