
© Ralf Görlitz
Kein U23-Läufer in Europa war 2020 bisher schneller als Mohamed Mohumed
Leichtathletik
„Alle haben gut trainiert“, meldete Trainer Pierre Ayadi aus dem Trainingslager der LGO-Mittelstreckler im 1822 Meter hoch gelegenen St. Moritz - und das bestätigten seine Schützlinge.
Bereits zwei Tage nach ihrer Rückkehr bei einer Veranstaltung im rheinischen Sonsbeck trotz sommerlicher Hitze warteten sie geradezu mit einer Leistungsexplosion auf. Über 1500 Meter hatten sich die LGOer viel vorgenommen und Steffen Baxheinrich diente seinen Trainingsgefährten als maßgeschneiderter Tempomacher. Nach starken 2:27 Minuten passierte er zusammen mit Mohamed Mohumed die 1000-Meter-Marke. Als der 21-Jährige dann auf sich allein gestellt war, stürmte er unaufhaltsam in die letzte Runde und wurde im Ziel mit glänzenden 3:38,83 Minuten gestoppt.
Damit übernahm er in der aktuellen U23-Europa-Rangliste die Führung. Nebenbei löschte er auch den 24 Jahre alten Kreisrekord von Ansgar Lenfers (3:42,35) aus den Listen. Mohumeds Leistung ist umso erstaunlicher, da er doch eher auf den längeren Bahndistanzen zu Hause ist.
Mit hervorragenden 3:43,81 Minuten verpasste Maximilian Feist seine persönliche Bestzeit nur sehr knapp. Elias Schreml hielt zunächst in der Spitzengruppe mit, musste dafür aber am Schluss mächtig knautschen und lieferte dennoch vorzügliche 3:44,60 Minuten ab. Mohumeds drei Jahre jüngerer Bruder Yassin steigerte sich von bisher 4:00,34 Minuten auf 3:52,98 Minuten und wird bei den deutschen Jugendmeisterschaften in Heilbronn zu beachten sein. Leon Straub gab mit 4:07,20 sein Come back.
Im Herbst 2019 zog es Clemens Erdmann zum Studium nach Dortmund, und er schloss sich der Trainingsgruppe von Pierre Ayadi an. Der frühere Brackweder hielt sich jedoch bei Wettkämpfen in der Halle zurück, um eine langwierige Verletzung auszukurieren. Nach zweijähriger Abstinenz meldete sich der 19-Jährige über 3000 Meter bei drückender Hitze mit erstklassigen 8:29,28 Minuten zu Wort. Für ihn eine viel versprechende Basis, denn auch ihm liegen die 5000 und 10000 Meter besser.
Max Nores wurde mit ausgezeichneten 8:33,16 Minuten gestoppt, und Constantin Feist lief nach 8:43,67 ins Ziel. Er sollte sich nun auch über die Hindernisse steigern können. Nach einem Ermüdungsbruch des Schienbeins konnte Steven Orlowski erst vor vier Wochen wieder in das Training einsteigen. Er begann mit ordentlichen 9:18,81 Minuten. Der MU18er Henning Albert gewann seine Kategorie nach 9:19,76 Minuten. Tarje Mohrdiek komplettierte die starke Vorstellung der LGO – Garde.
Lasse Funck und Hannes Fahl, die erstmals an einem Trainingslager teilnahmen, steckten offensichtlich die Anforderungen noch in den Knochen. So musste sich Funck mit 1:56,81 über 800 Meter und Fahl mit 4:15,27 über 1500 Meter zufrieden geben.
Viel Freude machten die 800-Meter-Damen. Mit neuem Hausrekord von hervorragenden 2:07,33 Minuten stürmte Verena Meisl an die Spitze der deutschen U 20-Bestenliste. Laura Hansen meldete sich mit ausgezeichneten 2:09,39 zurück. Die 16jährige Rickie Scharnow machte durch 2:27,28 Minuten auf sich aufmerksam. Lars Franken (MU 18), der im Stadion Rote Erde gute 3000 Meter geboten hatte, zeigte durch 4:24,55 Minuten sein Talent.
In Regensburg trumpfte David Valentin (alle LGO), obwohl er zur Zeit durch seine Ausbildung bei der Bundeswehr stark in Anspruch genommen ist, mit 10000-Meter- Hausrekord von 30:21,05 Minuten auf und war damit 20 Sekunden schneller als bisher.
Geboren 1938 in Frankfurt (Main), gelernter Industriekaufmann. Sportlich aktiv als Leichtathlet, nach der aktiven Zeit Trainer und später Mitarbeiter beim TSC Eintracht. Freier Mitarbeiter im Lokalsport der RN für Leichtathletik seit Dezember 1966.
