Jugend ist das Aushängeschild des TSC Eintracht Warum die Senioren nur Kreisliga spielen

Von Tim Kowalewski
Nur Kreisliga A beim TSC trotz erfolgreicher Jugendarbeit
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Schon seit vielen Jahren ist der TSC Eintracht Dortmund für eine hervorragende Jugendarbeit bekannt. Diese kennzeichnet sich an der ausnahmslos überkreislichen Ligen-Zugehörigkeit der Jugendmannschaften beim TSC.

Im Verhältnis dazu erscheint die Kreisliga A als Spielklasse der ersten Mannschaft verwunderlich. Da kommt die Frage auf, welche Gründe diese Situation hat und wo der Ertrag der Jugendarbeit liegt, wenn man die Spieler den TSC Eintracht nach der Jugnd in der Regel in Richtung höherer Ligen verlassen.

Spieler ohne Perspektive bei Eintracht Dortmund

Spieler, die bei Eintracht Dortmund ihr letztes Jugendjahr vor dem Eintritt in den Seniorenfußball absolvieren, verbringen diese Saison entweder in der Landes- oder Westfalenliga. Ein Verbleib beim TSC würde somit bedeuten, dass die Spieler nicht in einer für sie passenden Liga in den Senioren-Bereich starten.

„Viele Spieler, die in der Jugend in der Westfalenliga gespielt haben, wollen auch direkt im Senioren-Bereich in der Westfalenliga spielen“, sagt Stefan Goms, Sportlicher Leiter der Junioren bei Eintracht Dortmund.

Das wiederum würde bedeuten, dass die erste Mannschaft von Eintracht Dortmund zwei Aufstiege bis in die Landesliga hinlegen müsste, um den A-Junioren eine Perspektive bieten zu können.

Bis 2018 spielte der TSC Eintracht Dortmund in der Bezirksliga.
Bis 2018 spielte der TSC Eintracht Dortmund in der Bezirksliga. © Foto: Goldstein

Auf diese Frage hat Stefan Goms eine deutliche Antwort: „Alles steht und fällt über die Finanzen“. Zusätzlich erklärt er, dass die „Strukturen des Vereins“ es nicht hergeben, auch in den Seniorenbereich zu investieren.

Für eine höhere Liga-Zugehörigkeit benötige man laut Goms ein „umfangreiches Sponsoring“. Außerdem betont er, dass eine höhere Spielklasse auch immer höhere Kosten mit sich bringt.

TSC Eintracht fokussiert sich auf junge Talente

Stefan Goms klärt auf, dass der höherklassige Jugendfußball beim TSC ein „Geben und Nehmen“ darstellt. Seiner Ansicht nach sorgt die Motivation der Jugendlichen dafür, dass auch die Trainer mehr Spaß daran haben, den jungen Talenten etwas beizubringen.

Goms persönliche Meinung lautet folglich: „Ich persönlich finde, höherklassiger Fußball macht mehr Spaß“.

TSC Eintracht: Strahlkraft gilt den Junioren

TSC-Vorstandsvorsitzender Dr. Alexander Kiel unterstreicht nochmal die Ansichten von Stefan Goms. Er sieht den Jugendfußball bei Eintracht Dortmund als „klares Aushängeschild“ und betont, dass man mit der ersten Mannschaft mindestens in der Oberliga spielen müsste, um ansatzweise die gleiche „Strahlkraft“ zu erzeugen, wie es aktuell durch den Jugendbereich der Fall ist.

Der Seniorenfußball als zweite Fokussierung wäre laut Kiel eher „kontra-produktiv“ für den Jugendfußball, da man ihm somit gewissermaßen die Aufmerksamkeit entziehen würde. Als Hauptaussage beider Befragten gilt die Zufriedenheit mit der Situation beim TSC, denn fest steht offenkundig und laut Dr. Alexander Kiel: „Das Modell ist seit Jahren sehr erfolgreich“.