Jubel bei Hördes Volleyballerinnen Zweitliga-Aufstieg ist perfekt

Jubel bei Hördes Volleyballerinnen: Zweitliga-Aufstieg ist perfekt
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Als Lynn Kosina um 20.41 Uhr ihren Schmetterball diagonal übers Netz schickte, das Leder von der Paderborner Abwehrspielerin in hohem Bogen ins Aus flog und damit der 3:0-Sieg gegen VoR Paderborn besiegelt war, brachen in der Halle an der Hörder Seekante alle Dämme: Die Hörderinnen tanzten ausgelassen ihren Siegerkreis, liefen dann Hand in Hand auf die vollbesetzten Tribünen zu und bedankten sich für einen außergewöhnlich emotionalen Abend.

Ausgelassen bedankten sich die Hörderinnen bei ihren Fans.
Ausgelassen bedankten sich die Hörderinnen bei ihren Fans. © Foltynowicz

Trainerin „Teee“ Slacanin-Williams umarmte ihren Mann und Co-Trainer Drazen und reihte sich in die Freudenkette ein.

„Die Geschichte ist fast unwirklich und umso schöner für meine Mädels, sie haben es sich verdient“, sagte die US-Amerikanerin, die die Hörderinnen 2019 nach dem Aufstieg in die 3. Liga übernommen hatte. In der vergangenen Saison kämpfte ihre Truppe lange gegen den Abstieg, um nur ein Jahr später vorzeitig am vorletzten Spieltag als Vize-Meister den Aufstieg in Liga 2 zu feiern – auch für die Trainerin war es der erste Aufstieg in ihrer 15-jährigen Trainerlaufbahn.

„Superlustige, liebenswerte Truppe“

TVH-Kapitänin Lara Spieß wurde auf der Suche nach den Gründen des Erfolgs emotional: „Das ist einfach eine superlustige, liebenswerte, spielbegeisterte Truppe, die mir mega ans Herz gewachsen ist. Ich habe selten in so einer Mannschaft gespielt“.

Auch Teamkollegin Franziska Finke (23), die vom Sorpesee schon Zweitliga-Erfahrung mitbringt, strahlte in die Runde und versprach nach einem großen Lob an den Teamgeist auf dem Feld und abseits davon, am späteren Abend zu schauen, „was in Dortmund partymäßig noch so geht“.

Hördes Angreiferin Lynn Kosina (Mitte) gelang der entscheidende Punkt.
Hördes Angreiferin Lynn Kosina (Mitte) gelang der entscheidende Punkt. © Foltynowicz

Die Spielerinnen haben ihren Teil der Erfolgsgeschichte eindrucksvoll beigetragen, nun ist der Abteilungsvorstand der Rothemden an der Reihe, die Voraussetzungen für das Zweitliga-Abenteuer zu schaffen. „Wir stehen vor spannenden fünf Wochen. Bis Ende April müssen viele Dinge wie Etat, Spielhalle etc. geklärt sein, damit das Abenteuer wahr wird“, berichtete Abteilungschef Bernd Janssen und strahlte dabei viel Zuversicht aus.

Ein Puzzleteil ist die Phoenix-Halle, vom Verein als „Hörder Festung“ tituliert, die aber nicht den Statuten der Volleyball-Bundesliga (VBL) entspricht. Im ersten Zweitliga-Jahr könnte eine Ausnahmeregelung greifen, „wir hoffen da als Aufsteiger auf Welpenschutz“, so Vorstands-Vize Thomas Misikowski augenzwinkernd.

Samanta Gega (links) wurde im Spiel gegen Paderborn als MVP ausgezeichnet.
Samanta Gega (links) wurde im Spiel gegen Paderborn als MVP ausgezeichnet. © Foltynowicz

Die Unterstützung des Gesamtvereins – neben Volleyball gibt es auch Turnen im TVH – ist auf jeden Fall gegeben, wie der Vorsitzende Rainer Köhler, der im Übrigen 1964 die Volleyball-Abteilung aus der Taufe gehoben hatte und seit über 40 Jahren dem Klub vorsteht, versprach: „Wir werden alles tun, um die 2. Liga zu ermöglichen, der Erfolg tut auch unserem Verein gut“.

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Die Aufsteigerinnen

Hannah Köster, Alina Hustadt, Annemarie Blome, Joana Schmidt, Wiebke Putzmann, Sarah Jagst, Frauke Bartonitz, Lynn Kosina, Lara Spieß, Svenja Mumm, Franziska Finke, Samanta Gega, Polina Didenko - Trainer: Teee Slacanin Williams und Drazen Slacanin