Viele Vereine hätten gerne Jörg Lange (47) während der vergangenen Monate oder sogar Jahre als neuen Trainer präsentiert. Jetzt erhielt ein abstiegsgefährdeter A-Kreisligist den Zuschlag.
Und die Startbilanz des ehemaligen Brackel-Trainers beim SC Husen-Kurl bringt seinem Klub immerhin ein Vier-Punkte-Polster zu den Abstiegsrängen.
Jörg Lange erwischt guten Start mit dem SC Husen-Kurl
„Aber es wäre viel zu früh, von Entwarnung zu sprechen“, erklärt Lange. „Wir haben bei einem Mitkonkurrenten Eving Selimiye Spor II ein Remis geholt und jetzt den MSV Dortmund 2:0 besiegt. Was wir aber festhalten dürfen: Die Abwehrwackler aus der Vorbereitung haben wir abgestellt. Wir haben sehr diszipliniert gespielt.“
In dieses Bild der disziplinierten Defensive passt auch ein 0:0 im Test jetzt am Donnerstag beim SV Langschede.

„Das wird kein Selbstläufer“, gibt Lange aber zu bedenken. „Wir haben auch in diesen Spielen wieder bemerkt, dass wir in Phasen, in denen wir nicht Vollgas geben, anfällig bleiben.“
Einen, der die Sinne schärft, der neue Impulse bringt, hatten sie in Husen nach der Trennung von Dennis Gerleve gesucht. Dass der umworbene Jörg Lange, von Beruf Schulleiter und nebenbei noch im Nachwuchsbereich des BVB tätig, es wurde, verdankt der SCH der Heimatverbundenheit Langes.
„Ich wohne fast am Platz. Das ist mein Heimatverein, für den ich ja auch schon länger gearbeitet hatte. Ich bin oft am Platz gewesen, wir hatten immer Kontakt. Dass bis auf Dennis unser Trainer- und Betreuerteam geblieben ist, hat mir die Entscheidung noch leichter gemacht. Wir mussten in der Kürze der Zeit nicht alles umkrempeln“, sagt der erfahrene Trainer.
SC Husen-Kurl: Jörg Lange ist im Sommer wieder weg
Diese schöne Comeback-Geschichte hat aber auch das große Aber. Denn Lange wird im Sommer schon wieder aufhören. „Der Verein weiß seit Beginn unserer Gespräche, dass ich ab Sommer anderswo meine Zusage gegeben habe. Und dazu stehe ich.“
Was Jörg Lange dann vorhat, möchte er noch nicht verraten. „Aber wir haben da intern mit offenen Karten gespielt. Wir fokussieren uns jetzt nur auf die Restsaison. Und da finden wir gerade den Spaß wieder. Die Mannschaft an sich ist absolut intakt. Aber es ist eben so, dass neue Besen gut kehren. Und jetzt bin ich der neue Besen.“
Ein Besen, im Sinne von einem frechen Menschen, ist Jörg Lange aber mitnichten. Den SC Husen-Kurl möchte er mit seiner eigenen freundlichen Art, gepaart mit durchaus ernsten, klaren Ansagen, wieder auf Kurs bringen.
Am Sonntag um 13 Uhr geht es erneut zu einem abstiegsgefährdeten Gegner. Drei Punkte mehr haben die Husener auf dem Konto als die Reserve der Dortmunder Löwen. Mit einem Dreier würde der SCH die Löwen auf sechs Punkte distanzieren.
„Wir müssen jetzt alles mitnehmen, was geht. Denn da kommen noch ganz andere Gegner auf uns zu. Aber wenn die Jungs weiter so eifrig trainieren, schaffen wir das.“ So spricht ein Trainer, den weiterhin viele Vereine gerne hätten. Nur ist eine Charaktereigenschaft dieses Jörg Lange eben auch die Ehrlichkeit.
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