Sein Aus beim FC Roj überraschte den Dortmunder Amateurfußball. Kurz vor dem Relegationsspiel gegen den TuS Lipperreihe (3:4) gingen Jan Ramadan und der Bezirksliga-Vizemeister getrennte Wege.
Der Zeitpunkt war für die Trennung war maximal ungewöhnlich. Er fiel genau in die Woche zwischen dem letzten regulären Spieltag und der ersten Relegationsrunde, in der für Roj Endstation sein sollte. Der Trainer führte private Gründe für ein plötzliches Aus an.
Zwei Angebote habe er seitdem erhalten, erzählt Ramadan. Einem Koblenzer Oberligisten hätte er eine Absage erteilt, so der Coach, der zwei Mal für Roj tätig war. Seine erste Amtszeit endete im November 2021 mit einer Entlassung.
Seine neue Aufgabe unterscheidet sich stark von der Rolle des Cheftrainers bei einem Bezirksligisten. Künftig soll er für den syrischen Fußballverband arbeiten. Für den nationalen Verband seines Heimatlandes soll er im Nachwuchsbereich tätig sein, so Ramadan. Fix ist das aber noch nicht. Ein finales Gespräch zwischen Verband und Ramadan stehe noch aus. „Die warte nur auf meine Zusage“, sagt der Trainer.
Sein möglicher neuer Posten scheint dabei durchaus reizvoll. „Die Aufgabe ist, die U15-, U17-, U19- und U21-Spieler, die in Nachwuchsleistungszentren sind, beobachten“, sagt Ramadan. Aber nicht nur das: Er solle die syrischen Top-Talente in den deutschen Nachwuchsleistungszentren mit individuellen Trainingseinheiten unterstützen. Hinzu kämen zwei einwöchige Lehrgänge pro Altersstufe, berichtet Ramadan.

„Innerhalb dieser Lehrgänge werden wir ein bis zwei Spiele organisieren. Ich werde die Stufen leiten und auch beim Spiel führen. Dabei wird der Trainer der syrischen Nationalmannschaft da sein“, sagt Ramadan.
Er selbst betitelt seine wahrscheinliche neue Aufgabe als „Scout-Leiter und Trainer der Nationalmannschaft im Ausland“. Der syrische Fußballverband würde ihn währenddessen auch beim Erwerb weiterer Lizenzen unterstützen. Künftig sei auch die Übernahme einer syrischen Nationalmannschaft als Cheftrainer möglich.
Jan Ramadan kann Team formen
In seiner wohl neuen Funktion war Jan Ramadan schon beim Länder-Sichtungsturnier des DFB in der Sportschule Wedau und machte sich einen persönlichen Eindruck von einigen syrischen Talenten, die er künftig betrueen würde.