Jedes Jahr ist das Sparkassen Indoor Meeting ein Highlight für tausende Sportbegeisterte - noch viel mehr aber für die Nachwuchsathleten der LG Olympia Dortmund, die in ihrem Wohnzimmer die Möglichkeit bekommen, ihr Können vor großer Kulisse zu präsentieren. „Es ist etwas ganz Besonderes, in solch ein großes Event eingebunden zu sein, bei dem Topstars wie Malaika Mihambo oder Yemisi Ogunleye starten“, weiß auch Marcus Hoselmann, Sportlicher Leiter der LGO.
Bestzeiten en Maß über 200 Meter
Und dass diese Kulisse beflügelt, bewiesen die Dortmunder Sprinter gleich über die 200-Meter Runde mit einer beeindruckenden Bilanz: Die ersten fünf Athleten warteten allesamt mit persönlichen Bestzeiten auf, wobei besonders die 22,60 Sekunden von U18-Talent Ole Wörmann hervorstachen.
Neben dem Sieg wurde der Schüler dabei außerdem mit dem Ticket für die deutschen Hallenmeisterschaften belohnt, wodurch nun somit die Möglichkeit auf einen Start über gleich drei Strecken für Wörmann besteht.

Exakt eine halbe Sekunde später blieb die Uhr für Florian Keil stehen, Tom Krellmann wurde dritter in 23,39 Sekunden. In der weiblichen Jugend machte sich Anna Brüggemann die Atmosphäre zunutze und gewann in neuer Bestzeit von 25,51 Sekunden vor der Wattenscheiderin Malin Bornemann.
Hohmann mit Höhenflügen im Topfeld
Während die übrigen Dortmunder das Rahmenprogramm gestalteten, kam zwei Rothemden eine ganz besondere Ehre zu: Mit Hendrik Hohmann und Karolina Haas durften die beiden U20-EM-Teilnehmer von 2023 in den Hauptfeldern starten. Hohmann, der bereits im vergangenen Jahr im Konzert der Großen mitgemischt hatte, startete im Stabhochsprung gegen Top-Athleten wie Torben Blech oder EM-Medaillengewinner Oleg Zernikel.
2024 noch 4,80 Meter beim Meeting überquert, ging es für die Nachwuchshoffnung auch bei der achten Auflage des Meetings nicht über die Anfangshöhe von 4,90 Metern hinaus. „Ich wäre heute gerne die DM-Quali von 5,20 Metern gesprungen, aber manchmal soll es im Stabhochsprung einfach nicht sein“, zeigte sich Hohmann nach drei äußerst knappen Versuchen an 5,05 Metern reflektiert.

Die Deutschen Meisterschaften im eigenen Wohnzimmer liegen dennoch nicht außer Reichweite für den Maschinenbau-Studenten: Die B-Norm für die Teilnahme bereits erfüllt, muss nun einzig ein Platz unter den besten 12 der deutschen Bestenliste her, um sicher dabei zu sein.
Ein bemerkenswertes Rennen lieferte Karolina Haas im A-Lauf über 800-Meter und wurde schlussendlich für ein mutiges Angangstempo belohnt. In 2:06,61 stürmte sie nicht nur in neuer Bestzeit ins Ziel, sondern ließ mit der Niederländerin Lisanne de Witte auch eine zweifache Weltmeisterin hinter sich - wenn diese ihre größten Erfolge in der Vergangenheit allerdings auch in der Staffel über die halbe Strecke gefeiert hatte.
Grandiose Atmosphäre beflügelt
Hausrekorde en Masse gab es zudem über die Mittelstrecken der männlichen Jugend, wobei vor allem Aik Straub herausstach, der seine Hallenbestzeit über 800 Meter auf schnelle 1:55,94 verbesserte, und auch über die längere 1500 Meter-Strecke bewiesen die LGOler ganze Stärke - Lenny Rieber wurde bester LGO-Athlet in 3:55,61, knapp vor Teamkollege Lars Franken.

Zurück ins Programm des Indoor-Meetings kehrten nach jahrelanger Pause die Schülerstaffeln der U12-Athleten. „Es ist wirklich sehr wertvoll, auch dieser Altersklasse eine Bühne zu geben, gerade in Zeiten, in denen wir uns immer mehr vom Leistungssportgedanken wegbewegen“, unterstrich auch Marcus Hoselmann. Beflügelt von der grandiosen Atmosphäre liefen die Nachwuchsstarter unzählige schnelle Zeiten und sicherten bei den Jungen sogar einen Doppelsieg vor zwei Quartetts aus Leverkusen.
Indoor-Meeting wird immer größer
Neben dem Kugelstoß-Wettbewerb feierte mit dem Para-Sprint noch eine weitere Disziplin Premiere beim Indoor-Meeting. Paralympics-Starter Marcel Böttger bekam so die Möglichkeit, sein Debüt im rot-weißen Dress gleich vor heimischem Publikum und vollem Haus zu feiern. „Es war der ideale Einstand in ein neues Kapitel meiner Karriere“, gab sich Böttger später im Hallen-Interview begeistert, nachdem er sich gemeinsam mit seinem Guide Alexander Kosenkow souverän den Sieg gesichert hatte.
Als spät am Abend auch die letzten Zuschauer die Halle verlassen hatten, fand auch Organisator Finn Atzbacher nur lobende Worte für das Event: „Das Meeting wird immer größer, und wir wissen alle nicht genau, wo sich das noch hin entwickelt“.