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In der sanierten Halle Aplerbeck tropft es von der Decke - ASC droht wieder der Auszug
Sporthalle in Dortmund
Der ASC 09 Dortmund wollte die Sporthalle Aplerbeck nach der fast einjährigen Sanierung eigentlich für einen großen Festtag nutzen. Doch am Sonntagmorgen sperrte der Hausmeister den Zugang.
Es ist nicht so, dass sie es in Aplerbeck nicht gewohnt wären, auszuweichen. Zweimal wurden die ASC-Hand- und Basketballer in den vergangenen fünf Jahren für ein Jahr aus ihrer Halle verwiesen. Die Gründe dafür konnte der Klub jeweils gut nachvollziehen. In einem Fall wurden Flüchtlingen darin untergebracht, im anderen Fall die Halle energetisch saniert. Doch vor drei Wochen durften sie endlich wieder einziehen in ihre Halle Aplerbeck I an der Albrecht-Dürer-Realschule.
„Back to Aplerbeck“? Erstmal nicht
Mit dem Slogan „Back to Aplerbeck“ hatten sie ihren Heimspieltag am vergangenen Sonntag beworben. Sechs Handballspiele sollten zwischen neun und 20 Uhr stattfinden, mit dem Oberliga-Spitzenduell zwischen den erstplatzierten ASC-Frauen und dem direkten Verfolger vom HSV Minden-Nord als Highlight.
Ein DJ war gebucht, ein Catering organisiert, die Gäste aus Minden hatten einen Bus gechartert. Doch als Frank Fligge aus dem Vorstand des Klubs am Sonntagmorgen um sieben Uhr auf sein Smartphone schaute und den Namen von Peter Grönmeyer, dem Hausmeister der Halle Aplerbeck, las, da graute es ihm schon davor, dranzugehen.

Es tropft Wasser von den Oberlichtern in der für etwa 2 Millionen Euro frisch sanierten Sporthalle der Albrecht-Dürer-Realschule. © Folty
Pfützen in der Halle
Denn in der Halle tropft es seit der Sanierung. „Vom ersten Tag an als wir wieder drin waren haben sich Pfützen gebildet“, sagt Fligge. Das Problem hat der Klub der Stadt natürlich sofort gemeldet, Wasser und Hallensport vertragen sich nicht besonders und das war auch der Grund, warum Hallenwart Grönmeyer Fligge am Sonntagmorgen aus dem Bett holte: „Die Halle wurde gesperrt“, sagt Fligge.
Zwar hätten am Samstag noch unter anderem die Basketballerinnen dort ihr Derby gegen den TV Hörde ausgetragen (siehe Text unten), doch das lag allein an dem Umstand, dass das Basketballfeld kleiner ist als das beim Handball: „Die größte Pfütze befindet sich neun Meter vor dem Tor“, sagt Fligge. Also genau dort, wo es beim Handball am Kreis richtig zur Sache geht.
Stadt wusste Bescheid
Bei der Stadt Dortmund weiß man laut dem ASC seit ziemlich genau drei Wochen Bescheid über das Dilemma. Passiert ist: Nichts. Und wer oder was dafür verantwortlich ist, ist dem Klub wenig überraschend völlig egal.

In der Halle tropft es seit der Sanierung. © Folty
Doch das Gefühl, dass die Probleme eines Vereins mit knapp 2000 Mitgliedern bei der Stadt kein Gehör finden, ist nun natürlich groß: „Wir waren über Wochen und Monate konstruktiv und haben viel Verständnis gezeigt“, sagt Fligge mit Blick auf die beiden Sperrungen in den vergangenen fünf Jahren, „aber irgendwann ist ein Punkt erreicht, da geht es nicht mehr.“
Imageschaden und Geldverlust
Schließlich gehe ein abgesagter Spieltag wie jener am Sonntag neben dem Imageschaden bei Gegner, Fans und Sponsoren auch ordentlich ins Geld. „Und wir wissen ja auch nicht, was das jetzt für uns bedeutet. Wie lange ist die Halle noch gesperrt? Wann können wir da wieder rein?“ fragt Fligge rhetorisch, denn angesichts der Konstruktion in der Halle ist er nicht besonders zuversichtlich, dass sich das Problem schnell lösen lässt.
„Nur um das klarzustellen: Dass der Hausmeister die Halle gesperrt hat, war völlig richtig.“ Doch dass das Problem mit der tropfenden Decke drei Wochen lang bei der Stadt bekannt gewesen ist, ohne dass etwas passiert sei, sorgt für massives Unverständnis und großen Frust beim ASC, der nach der langen Wartezeit eigentlich nur noch eins möchte: Die Halle Aplerbeck möglichst schnell wieder nutzen. Eine entsprechende Aufforderung ist der Stadt zugestellt worden.
Stadt checkt die Lage
Und tatsächlich regte sich gestern dann etwas – Ahmet Gönen von der Immobilienwirtschaft der Stadt beäugte das Problem vor Ort und stellte Risse in den doppelverglasten Klappen von acht Oberlichtern fest. Da nur das untere Glas gerissen sei, könne kein Regenwasser entweichen, sagte Gönen, „das, was da tropft, ist Kondenswasser“, das sich durch den Tempertur-Unterschied der neuen Heizung unter dem Dach und der Kälte draußen bilde.
Der Schaden habe demnach mit der aktuellen Sanierung nichts zu tun, denn „die Dachfläche war da gar nicht dabei“, sagt Gönen. Die gerissenen Klappen müssten nun aber auf jeden Fall ausgetauscht werden, das könne zwischen „einigen Tagen“ und „bis in den Januar hinein“ dauern, je nach dem ob die Klappen bei der beauftragten Firma noch vorrätig seien oder erst bestellt werden müssten.
Heimspiele und Viactiv-Cup auf der Kippe
Das würde bedeuten, dass die ASC-Frauen auch ihr nächstes Heimspiel ins neue Jahr verschieben müssten. Am 15.12. war bislang ein Spieltag angesetzt. Auch am 19. und 26. Januar. Zudem ist Anfang Januar der zweitägige Viactiv-Cup für E- bis C-Jugend geplant.
Bis sie wirklich „Back to Aplerbeck“ feiern können, könnten also noch ein paar Wochen ins Land ziehen.