David Nicolas Döring, Redaktionsleiter: Türkspor Dortmund
Klar, die einfache Wahl wäre hier der TuS Bövinghausen, doch die Erwartungshaltung ist beim kriselnden Oberligisten so gering, dass dieser gar nicht enttäuschen kann. Ein Vor- oder Zwischenrunden-Aus käme gar nicht überraschend.
Ganz anders die Ausgangslage bei Türkspor Dortmund. Der Nordstadt-Klub hat auf dem Papier die besten Einzelspieler Dortmunds in den eigenen Reihen, geht als Titelverteidiger und höchst spielender Klub der Stadt in das Turnier. Der Titelfavorit muss liefern. Und gleichzeitig im Blick behalten, dass zwei Wochen nach Turnierende der MSV Duisburg in der Regionalliga wartet. Türkspor muss die HSM gewinnen, aber hat gleichzeitig die Bürde der Regionalliga-Vorbereitung. Diese Kombination aus Druck, Vorsicht und Ungewissheit wird dafür sorgen, dass der Titelverteidiger seinen Pokal nicht verteidigen wird.
Timo Janisch, Redakteur: VfR Sölde
Begründung: Zweimal erreichte der VfR Sölde zuletzt den Finaltag und schaffte endgültig den Sprung in die Reihe der Top-Teams in der Halle - auf und abseits des Feldes, wo der VfR-Anhang ordentlich Alarm machte. Dieses Jahr wird Sölde den Finaltag und womöglich auch die Endrunde verpassen. Zu schwer wiegen die Abgänge von Patrick Johann und Marvin König, der vergangenes Jahr sieben Tore erzielte. Nach der enttäuschenden und zeitweise von Unruhen geprägten Hinrunde in der Landesliga scheint mir der VfR nicht stabil genug, um die engen Spiele auf dem Weg in die Helmut-Körnig-Halle zu meistern. Dass zudem Führungsspieler wie Dominik Deppe frühzeitig ihren Abgang im Sommer publik machen, zeigt, dass das starke Sölder Mannschaftsgefühl der Vergangenheit erst neu entstehen muss.
Jari Sprenger, Redakteur: ASC 09
Begründung: Vergangene Ausgabe war für die Aplerbecker bereits früh in der Zwischenrunde Feierabend. Der Oberligist verlor das Entscheidungsspiel gegen den FC Roj mit 1:3. Viel weiter wird es auch in diesem Jahr nicht gehen, zumindest die Helmut-Körnig-Halle wird der ASC 09 höchstens wieder als Zuschauer betreten – den Titel machen andere Teams unter sich aus. Die Erklärung dahinter ist relativ simpel: Für die Aplerbecker gilt der volle Fokus auf die Oberliga-Saison. Dort überwintert der ASC auf Rang zwei. Mit seiner ersten Garde wäre das Team um Trainer Marco Stiepermann sicherlich einer der Top-Favoriten. Die aber wird wohl nicht ins Rennen gehen – und der Oberligist deshalb schon früh die Segel streichen müssen.
Vincent Vogel, freier Mitarbeiter: FC Roj
Begründung: Durch seine starke Leistung im normalen Ligabetrieb und den Erfolg bei der letztjährigen Hallenstadtmeisterschaft gilt der FC Roj als einer der Favoriten. Doch genau diese Position wird dem Nordstadtclub zum Verhängnis. Zum einen hat die Mannschaft mit Marcel Ramsey ihren Taktgeber und gleichzeitig einen exzellenten Hallenspieler verloren. Zum anderen fehlt mit Jesse Kuhn ein echter Abräumer, der neben Ballkünstlern wie Kimaz Hamza und Florian Juka die nötige Stabilität gibt. Obendrein stellt sich die Frage, ob diese Mannschaft in der Halle auch dorthin geht, wo es weh tut, um den maximalen Erfolg rauszuholen.
