Und plötzlich tauchte da ein Name in der Aufstellung auf, der an schönste Hombrucher Zeiten erinnerte. Nur die Frage: Warum in der zweiten Mannschaft des SV Berghofen? Da sein Name nicht Meyer, Müller, Schulze ist, schien eine Verwechslung ausgeschlossen. Ja, und es ist in der Tat der Dennis Szugfil, der mit dem HSV 2009 in die Westfalenliga aufstieg.
Ex-Hombrucher Dennis Szugfil ist wieder da
Diese Mannschaft schuf um sich eine einzigartige Aura, die dazu führte, dass Fußball-Dortmund nach Jahren der höherklassigen Tristesse neben Hannes Wolfs ASC ein zweites Aushängeschild feierte. „Ich kam damals direkt aus der Hombrucher Jugend. Die Älteren sagten mir: Zuge, genieße es. Das könnten deine schönsten Jahre sein. Und so war es rückblickend auch.“
Szugfil spielte später noch für den TuS Eichlinghofen, den FC Brünninghausen und zu guter Letzt bei RW Barop. „Das Schöne war: Ich konnte mir meine Vereine immer aussuchen. Da bin ich immer in Wohnortnähe geblieben. Vor Corona aber hatte ich mir gedacht, die Zeit sei gekommen, mich neben meinem Beruf um meine Familie zu kümmern.“ Und mit ihr lebt Dennis Szugfil (heute 39) in Benninghofen.
Dennis Szugfil zurück im Dortmunder Fußball
Als dann sein alter Weggefährte Marc Kötter fragte, ob „Zuge“ nicht Lust hätte, etwas Alte Herren zu spielen. Da bot sich dann der SV Berghofen um die Ecke an. Und die Granden von früher hatten ihren Spaß nicht verloren. Das ging an Thomas Ebbinghaus, dem langjährigen Trainer und aktuellen Sportlichen Leiter des SVB, nicht vorbei. Also die Frage: „Hilfst du unserer ersten Mannschaft?“ Der Ex-Hombrucher überlegte nur kurz: „Ich habe noch Saft im Tank, das habe ich auch gespürt, nachdem ich während Corona eher weniger Sport getrieben habe.“
Also machte sich der ehemalige HSV-Verteidiger bereit. Es sollte aber die Zweite werden. „Unsere Erste ist ja in der Kreisliga A jenseits von Gut und Böse. Die Zweite kämpft ihn der Kreisliga B gegen den Abstieg. Da kann ich viel mehr helfen.“ Und wie das eben bei Menschen, die Zeit ihres Lebens Fußball gespielt haben, so ist, kommt das schöne Gefühl wieder: „Ich möchte jetzt aber keine Überschrift wie überraschendes Comeback oder ähnliches haben. Ich habe gegen den Kirchhörder SC II einfach erst einmal ausgeholfen und mache das wohl auch noch weiter.“

Und Dennis Szugfil möchte nun auch nicht wie der Erlöser gefeiert werden. „Wir haben als Mannschaft 5:1 gewonnen. Wenn sie mich nicht so gut aufgenommen hätte und so gut gegen den KSC gespielt hätte, hätte ich auch nicht so viel ausrichten können.“
Szugfil fühlt sich in Berghofen wohl
Der Fußballer in Dennis Szugfil aber hat wieder Lust: „Ich mag den Wettkampf. Ich habe auch das Gefühl, für Alte Herren bin ich zu fit. Ich hatte auch mal bei denen in Hombruch mittrainiert, bin ja auch in einer netten Truppe in Berghofen, aber jetzt merke ich, dass es für den Liga-Fußball auch noch reicht.“
Dennis Szugfil macht das aber nicht nur für sich, sondern auch für seinen Sohn Luca. „Er ist jetzt fünf Jahre alt und hat seinen Papa wegen Corona nie Fußball spielen sehen. Ich möchte ihm jetzt zeigen, dass ich es ganz gut kann.“ Am Sonntag kann der Vater seinen Sohn sogar mit an seine ehemalige Wirkungsstätte nehmen.
Da spielt Berghofen II um wichtige Punkte beim direkten Konkurrenten Barop III. „Ich bin dabei“, verspricht Dennis Szugfil, „gerne auch wieder auf der Sechs.“ Mannschaftsdienlich war der Defensivspezialist schon immer.
Und seine Berghofer werden ihn so schnell nicht zurück den Alten Herren gehen lassen, selbst wenn es da dann ein paar bedröppelte Gesichter gibt. „Ach, das glaube ich nicht. Ich fühle mich in Berghofen so wohl, weil hier alles familiär ist. Da haben schon alle Verständnis für.“
Nein, es kann wirklich keine Verwechslung sein. Dennis Szugfil gibt es in Fußball-Dortmund nur einmal, weil er auch einmalig ist.
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