Der Fußball-Landesligist Hombrucher SV muss zwei entscheidende Vorstandsposten bis zur nächsten Jahreshauptversammlung im November 2023 neu besetzen. So treten sowohl der Vorsitzende Thomas Richarz als auch der Geschäftsführer Sport Willi Tiemann von ihren Ämtern zurück.
Trotz zahlreicher Gespräche hat der Klub bislang allerdings keine Nachfolger für die beiden Funktionäre gefunden. Das hat auch Auswirkungen auf die Landesliga-Mannschaft: Denn der Tabellen-Zweite hat sämtliche Gespräche mit Spielern des aktuellen Kaders und des Trainerstabs für die kommende Saison auf unbestimmte Zeit ausgesetzt.
Trotz der schwierigen Situation glaubt der Jugendleiter des HSV, Jörg Keuntje, dass das Auseinanderbrechen des Vereins damit keinesfalls besiegelt sei. „Bis zum Herbst ist ja noch mehr als ein halbes Jahr zeit“, betont er.
Ähnlicher Fall in Hombruch
Wenn bis dahin allerdings kein neuer Vorsitzender sowie Geschäftsführer gefunden würde – für Keuntje wäre es ein „Worst-Case-Szenario“. Eines, mit dem sich der Verein allerdings auskennen würde. „Vor 12 Jahren hatten wir so einen Fall schon einmal. Damals hat es ein Jahr gedauert, bis wir einen neuen Vorstand hatten. Der Verein ist also auch dann nicht tot, wenn wir in diesem Jahr niemanden finden“, so der Jugendleiter.
Sollten bis November tatsächlich keine Nachfolger gefunden werden – die verantwortlichen der Jugendabteilung würden dabei helfen, eine Vereinsauflösung zu verhindern. „Das Tagesgeschäft wie Passanträge, Spielberichte oder An- und Abmeldungen könnten wir übergangsweise mitmachen. Da würden wir uns natürlich einbringen“, sagt Keuntje.

Entwicklung von Jugendspielern
Dennoch möchte Jörg Keuntje die aktuellen Umstände keinesfalls beschönigen. „Ich gehe alles andere als locker damit um. Denn es kann auch ein richtiger Schuh daraus werden“, befürchtet er. Zum einen sei da die Auswirkung auf das Landesliga-Team. „Es wird schwierig für die erste Mannschaft, jetzt die Ruhe zu bewahren“, so der Jugendleiter.
Und dann ist da ja noch das eigentliche Aufgabengebiet von Jörg Keuntje in Hombruch. Denn der HSV betreibt mit seinen 20 Jugendteams von der A- bis zur G-Jugend seit Jahren eine der besten Nachwuchsabteilungen Dortmunds. Den Hombrucher Talenten eine erfolgreiche sportliche Perspektive bieten zu können, hänge unmittelbar mit den Seniorenteams zusammen. „Da spielen natürlich Leute, die sich weiterentwickeln wollen. Das ist definitiv ein Problem“, betont der Jugendleiter.
Dass der Verein nun an die Öffentlichkeit gegangen sei, sieht er zwiespältig. Denn zur Ruhe käme der Klub dadurch nicht. Dennoch sieht Jörg Keuntje auch eine Chance: „Vielleicht ist das auch ein Signal an die Leute, die sich vorstellen können, zu helfen.“
Denn wer die anspruchsvolle Aufgabe in Hombruch am Ende übernehmen würde, könnte viel spaß mit dem neuen Amt haben. Da ist sich der Jugendleiter sicher. „Für mich ist der Hombrucher SV immer noch ein schlafender Riese.“
Kevin Großkreutz denkt über Abschied vom TuS Bövinghausen nach: „Spreche mit anderen Klubs“
VfR Sölde verpflichtet Dortmunder Landesliga-Spieler: „Zweiter Teil der Transfer-Bombe“
Ex-Top-Stürmer kramte für Türkspor die Schuhe raus: Im Derby lässt er anderen den Vortritt