Hombrucher SV muss in der Relegation nachsitzen Ex-Dortmunder tut dem HSV weh

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Der Jubel der anderen! Diesen Film hätte sich der Hombrucher SV in der Relegation um den Westfalenliga-Aufstieg im Lüner Schwansbell gerne erspart. Aber nun war es so, dass der ehemalige Schürener Con Lappen mit seinem Kopfball den FC Nordkirchen zum entscheidenden 1:0 (38. Minute) aus Sicht der Münsterländer in die Westfalenliga bugsierte. Den Hombruchern bleibt nach der knappen Niederlage die Hoffnung auf den zweiten Versuch, dann am Sonntag gegen den BSV Menden, den Verlierer des Parallel-Spiels.

Letztendlich war es wie häufiger in der Saison, dass sich die Hombrucher in die Partien reinarbeiten mussten und sich letztendlich auch steigerten. Dass es richtig zwingend wurde mit zwei Lattentreffern durch Markus Grundman und Simon Bank in der langen Nachspielzeit, kam dann doch zu spät.

Der Ex-Schürener Con Lappen ließ den FC Nordkirchen jubeln.
Der Ex-Schürener Con Lappen ließ den FC Nordkirchen jubeln. © Jura Weitzel

„In der zweiten Hälfte habe ich ein Spiel auf ein Tor gesehen“, kommentierte ein nicht sehr geknickt wirkender Hombruch-Trainer Alexander Enke. Kein Wunder, er muss die Köpfe auch schnell wieder hochbekommen. Anlass zur Hoffnung gab die zweite Hälfte in der Tat. Da meldete sich der HSV nach doch eher zaghaften ersten 45 Minuten mit guten Chancen des mutigen Alexander Bernhard in der Partie an.

Während der ersten Hälfte hatte der vom ehemaligen Mengeder Trainer Mario Plechaty gecoachte FC Nordkirchen den stabileren Eindruck gemacht. Gerade die Anfangsphase gehörte dem FCN. Robin Schwick hatte auch zwei richtig gute Einschusschancen, zuvor schon Simon Mors. Aber der HSV fing sich nach der frühen Offensive des Gegners und verschaffte sich mehr Spielanteile. Nur kam er gegen sehr stark nach hinten umschaltende Nordkirchener nicht richtig durch.

Die Hombrucher mühten sich, aber gerade Marvin Schuster kam gegen die gute FCN-Zentrale kaum in Schuss- oder Kopfballposition. So blieb die mustergültige Coproduktion von Schwick und Lappen der Höhepunkt des gesamten Spiels. Dieses 1:0 jedoch war dann so etwas wie der richtige Weckruf für die Hombrucher. Sie wurden lauter, bissiger und bekamen das Spiel in die gegnerische Hälfte. „Nordkirchen hat sich nach der Pause dann immer weiter zurückgezogen. Wir wurden aber zu spät richtig zwingend“, erkannte Enke treffenderweise an. Ja, es gab die Bernhard-Situationen, aber irgendwie war sonst immer ein Nordkirchener Körper dazwischen, ehe die Lattentreffer die gut 900 Zuschauer in Aufregung versetzten.

Hombruch zeigt sich couragiert

Immerhin machte der couragierte Auftritt nach der Pause Mut. Und ein Ausgleich in der Nachspielzeit wäre wohl auch das gerechte Ergebnis gewesen. Aber am Ende war es eben doch einen Tick zu wenig für den Coup. „Wir haben immer dran geglaubt“, sagte der glückliche Aufstiegs-Trainer Mario Plechaty nach Schlusspfiff im Interview, bei dem er eine Bierdusche seiner Mannschaft bekam. „Ich bin ehrlich: Ich kann es heute noch nicht begreifen. Es ist Wahnsinn! Ich bin super stolz, kann es aber noch nicht realisieren.“ Für Plechaty ist es nach Mengede und dem Lüner SV sein dritter Westfalenliga-Aufstieg. „We did it. Wir haben es geschafft“, sagte Co-Trainer Issam Jaber stolz, „wir sind heute da angekommen, wo wir hinwollten. Das ist unfassbar für Nordkirchen, dieses kleine Dorf.“

In der Großstadt aber dürfen sie noch hoffen: „Wir waren hier alles andere als klar unterlegen, wobei ich natürlich Nordkirchen zum Aufstieg gratuliere. Daher muss uns aber nicht bange sein für den zweiten Versuch. Wir glauben an uns“, resümierte Enke. Neues Spiel, neues Glück! Dieser Glaube an die eigene Moral und Qualität könnte dann das Thema eines Films sein, den die Hombrucher am Sonntag genießen.

Aufstiegsrelegation zur Westfalenliga

FC Nordkirchen - Hombrucher SV 1:0 (1:0)

Hombruch: Hennig – Tipkemper, Bank (63. Castel Branco), Nesaraj, Palmieri (78. Geist) – Buchholz, Bielmeier –Bernhard (82. Tok), Mhani, Schrade (70. R. Vargues Martins, 90. Grundmann) – Schuster.

Tor: 1:0 Lappen (38.)