Ein Sieg beim Verfolger SpVgg Horsthausen, ein Heimerfolg gegen die SG Welper, und Hombruchs Strahlemann darf seinen Festtagsplan umsetzen: „Entspannte Weihnachten. Und an Silvester lassen wir es krachen.“
Liebe Hunde und Katzen aus Marvin Schusters (25) Nachbarschaft, ihr müsst euch wegen ihm nicht verkriechen. Wenn er es zum Jahreswechsel krachen lassen will, dürfte es eher ein Höhenfeuerwerk werden. Denn Hombruchs Torjäger misst 2 Meter. Und die setzt er in der Regl mit seinem „Goldköpfchen“ ein, also wird er schon so feiern, dass kein anderer leiden muss.
Schuster Teamkollegen wissen ohnehin bereits: Setzt unser Angreifer diesen Kopf ein, dann haben alle was davon. So war es jetzt gegen die Sportfreunde Wanne wieder. Das 1:0 kann ein groß gewachsener Stürmer nicht besser machen. Flanke Raimund Büth, der Angreifer versenkte den Ball platziert im hinteren Eck. Dieses Tor war völlig verdient.
Da die Gäste aber zu keiner Zeit das Spiel hergaben, fiel das 3:1, diesmal legte Jannik Tipkemper auf, eher unter die Kategorie erleichternde Vorentscheidung. Schuster ließ Taten sprechen und brachte die zornige Gästebank samt ihren über die Stränge schlagenden dahinter stehenden Anhängern doch kurz zum Schweigen.
Nach dem Schlusspfiff übernahm der HSV auf eigener Anlage wieder das verbale Kommando, aber in freundlicherer Art. „Kopfballungeheuer“, wie Schuster von seinen Kollegen zu hören bekam, ist seit Horst Hrubeschs Zeiten übrigens auch ein Kompliment. Und Schuster weiß sogar, wer die lebende Legende aus den Siebzigern und Achtzigern ist. „Den kenne ich. In der Regel rufen sie mich aber nicht so. Ich habe heute den Ball zweimal gut getroffen. Das war mein persönliches Ziel nach zwei zuletzt torlosen Spielen.“
Schusters Köpfchen weiß aber auch, wie es sich zu drehen hat, um mit 16 Treffern zweitbester Schütze der Liga zu sein. Der Neuzugang aus Kaiserau passt bestens zur Mannschaft generell, aber auch in das Spielsystem. Der HSV verfügt über mehrere Kandidaten, die ihn in Szene setzen, aber der Angreifer verfügt nicht nur über Vollstrecker-Kandidaten. Er bietet sich an, hält Bälle, tankt sich durch. Gerade wenn sein Offensivkollege Tim Schrade von der Bank kommt oder Markus Grundmann auf dem Rasen ist, hätten die gegnerischen Trainer wohl lieber eine Defensive Line einer American Football-Mannschaft. Denn dann kommt zum Köpfchen die geballte Hombrucher Wucht.
Nur ist es eben für die Gegner so schwierig, weil der Spitzenreiter so vielseitig ist. Die immer wieder aufrückenden Außenverteidiger oder Offensiveren bündeln Abwehrkräfte. Obacht gilt auch immer im Zentrum, wenn der wieder beeindruckende Zentral-Malocher Benjamin Bielmeier mit Niklas Orlowski das Spiel von der Sechs ankurbelt, wenn Zehner Yassir Mhani mit seiner starken Schusstechnik Maß nimmt. Sein 2:0 gegen Wanne war ein echter Hingucker. 48 Tore sind dann auch Spitzenwert.
22 Gegentore sind nicht spitze in der Liga, aber okay. Hinten zahlte sich die Hereinnahme des zuvor angeschlagenen Dillon Nesaraj zur Pause aus. Dahinter fand Tim Schmale im Tor bei seinem Saison-Einstand im Spielverlauf zu seiner Sicherheit und steigerte sich zu einer Glanzparade in der 56. Minute gegen Roman Zengin. Den hält nicht jeder Landesliga-Torwart. „Kompliment an Tim. Er hat richtig gut gehalten“, lobte auch Schuster seinen Schlussmann, der für den an der Schulter verletzten Kamyab Barhematirajab ins Team gekommen war.
Der Doppeltorschütze schloss letztendlich alle in sein Generallob ein: „Das war eine echte Mannschaftsleistung, die nach einer sehr guten Trainingswoche für mich nicht überraschend kam. Alle haben gut gegen den Ball gearbeitet, wir haben viele Zweikämpfe gewonnen und gut nach vorne gespielt. Dass wir es nach dem 2:0 etwas schleifen lassen, liegt wohl auch in der Natur des Fußballs. Aber wir sind dann zurückgekommen.“
Jetzt also muss sich das Hombrucher Kollektiv beim Dritten Horsthausen erneut von seiner besten Seite zeigen. Die vergangenen Partien bei den Hernern gewann der HSV 2:1. Da aber hatte er noch keinen Schuster. Hombruchs Köpfchen wird sich wieder ein persönliches Ziel setzen. Und sollte dann am Ende wieder ein 3:1 stehen, darf auf ein weiteres Höhen-Kopfballfeuerwerk wirklich ein Silvester-Feuerwerk folgen. Marvin Schuster wird die Kracher dann schon gut platzieren.
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