Zuletzt gewann aus dem Norden 2010 der TuS Eving-Lindenhorst. Ersten Prognosen nach, die aufgrund starker Leistungen im Freien nicht überraschen, könnte jetzt aber ein Team aus der Bezirksliga die starke Tradition des Nordens aufleben lassen. In der Historie der Veranstaltung ist der TuS Hannibal bis auf Ausnahmen ein No Name – noch!
Hamsa Berro, dessen Mannschaft sich im Hoeschpark durch eine starke Trefferzahl von 39 und eine beeindruckend niedrige Gegentrefferanzahl von elf hervortut, bringt in der Tat mit guten Torschützen, vielen Technikern und starken Defensiven eine bemerkenswerte Mischung zunächst in die Halle Nord. Berro aber wiegelt ein wenig ab: „Ja, wir haben eine gute Mannschaft, aber ich sehe den TuS Bövinghausen aus unserer Halle schon klarer vorne. Für uns wäre die Endrunde ein schöner Erfolg, aber wir haben neben dem TuS auch den VfL Kemminghausen in der Halle Nord. Dazu könnte auch aus Nette der FC Roj kommen. Das wäre vermessen, jetzt die Endrunde als Mindestziel auszurufen.“
So ganz geheuer ist Berro die Mehr-als-Geheimfavoritenrolle noch nicht. „Ich möchte auch zu bedenken geben, dass unser Torjäger Mursel Budnjo nicht in der Halle spielt, auch Mohammed Jabri setzt lieber aus. Umedzhon Norov fehlt als Verteidiger. Ibrahim Berro ist in der Zwischenrunde nicht da.“ Diese Nachrichten scheinen dem Nordklub in der Tat ein wenig den Schrecken für die Gegner zu nehmen.
Technik aufblitzen lassen
Jetzt kommt das große Aber! Berro und sein TuS haben schon was vor: „Wir bereiten uns auf das Turnier vor. Ich möchte auch eine gewisse Ordnung in der Halle haben. Ich denke, Dominik Lepinski und Ayoub Boulila werden das hinten ordentlich machen. Und vorne werde ich keinen ausschimpfen, der seine vorhandenen technischen Fertigkeiten aufblitzen lässt.“ Mahmoud Najdi, die prägende Figur des TuS, dürfte reihenweise gegnerische Spieler beschäftigen und damit Raum für die weiteren Hallencracks lassen. „Ich habe doch auch nicht gesagt, dass wir schlecht sind“, mag Berro auch das totale Understatement nicht.
Und irgendwo zwischen Bescheidenheit und Mut soll auch der Spaß seinen Platz finden. „Ich habe selbst damals auf dem Tanzparkett gespielt, denke, dass der Kunstrasen in der Endrunde den Jungs noch mehr Freude bereitet. Spielen werde ich nicht, aber hoffentlich schöne Momente genießen.“ Der Coach freut sich auf die Enge der Halle. „Da sind die Spieler den Zuschauern so nahe. Ich möchte, dass auch meine Spieler ohne Berührungsängste mit den Leuten in Kontakt kommen und über Fußball plaudern.“
Das große Gesamte, Schöne könnte aber Risse bekommen: „Ich hoffe, dass alle Beteiligten Ruhe bewahren. Gerade durch die Nähe auf dem Kleinfeld könnten Emotionen noch schneller hochkochen. Daher wünsche ich mir besonnene Spieler und Trainer, die nicht gleich nach dem ersten Foul oder dem ersten zweifelhaften Pfiff eines Schiedsrichters in die Luft gehen. Ich wünsche mir, dass die Schiedsrichter auch nicht zu kleinlich mit den Spielern sind. Dann wird das ein echtes Fest.“ Geht es nach Berro, genießt und feiert am Ende auch der bunte Norden mit.
Übrigens: Alle Infos und Geschichten rund um die Hallenstadtmeisterschaft 2022 in Dortmund sowie alle Spiele im Livestream gibt es auf rn.de/hsm.
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