Hörder SC begnadigt suspendierten Top-Spieler „Eine Schnapsidee“

„Eine Schnapsidee“
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Dass der Hörder SC die Endrunde erreicht hat, war die wohl größte Überraschung des letzten Zwischenrunden-Tages der Dortmunder Hallenstadtmeisterschaft.

Doch der A-Ligist überraschte nicht nur mit diesem großen Erfolg, sondern auch mit dem Personal, das für diesen verantwortlich ist. Am Samstag trug Omer Gergery das Hörder Trikot mit der Nummer acht.

Omer Gergery spielt wieder für den Hörder SC

Der wichtige Offensivspieler des HSC hatte Anfang Dezember für Aufsehen gesorgt, weil er laut Spielertrainer Marcel Greig im Winter zum VfL Hörde, Ortsrivale und Kontrahent im Aufstiegskampf, wechseln wollte.

Von den überraschenden Wechselabsichten Gergerys enttäuscht, suspendierte Greig den siebenfachen Torschützen der laufenden Saison. Der Wechsel zum VfL zerschlug sich anschließend.

Zwischen Marcel Greig (links) und Omer Gergery (rechts) herrscht wieder Frieden.
Zwischen Marcel Greig (links) und Omer Gergery (rechts) herrscht wieder Frieden. © Stephan Schuetze

Auch wenn sich Greig im Dezember nicht öffentlich zu Personalie Gergery äußern wollte, schien klar: Das Tischtuch zwischen Hörder SC und Omer Gergery war zerschnitten. Umso überraschender der Einsatz in der Halle Kreuzstraße.

„Omer hat in den letzten Wochen wirklich Reue und Demut gezeigt. Er hat ganz klar gesagt: Er möchte den Verein nicht verlassen in den nächsten Jahren“, erklärte Greig nach dem Erreichen der Helmut-Körnig-Halle.

Omer Gergery: „Hörder SC ist meine Familie“

Gergery habe „sich ein bisschen selber den Kopf gewaschen“, sagt der Spielertrainer. Die Wechselabsicht sei „eine Schnapsidee von ihm“ gewesen, so Greig. „Das ist eigentlich ein guter Junge. Menschen machen Fehler.“

„Marcel, das Trainerteam und die Mannschaft haben mir vergeben und alles ist wieder in Ordnung. Der HSC ist meine Familie - und wie in jeder Familie gibt es mal Streit oder unterschiedliche Meinungen. Am Ende zählt, dass man wieder zueinander findet - und genau das haben wir geschafft“, sagte Omer Gergery selbst unserer Redaktion.

Nach der geglückten Endrunden-Qualifikation, der zweiten in drei Jahren, war die Stimmung beim traditionsreichen Hörder SC sowieso bestens. Gergery verdiente sich auf Anhieb „ein großes Lob“, wie Greig sagte.

Zehn Wochen habe der Offensivspieler nicht mit der Mannschaft trainiert. Am Samstag funktionierte Gergery sofort. „Er ist natürlich ein Unterschiedsspieler. Das wissen wir. Er kann für jeden ein schlimmer Gegenspieler sein“, sagte Greig.

Dabei war Gergerys Begnadigung für den Samstag nicht unbedingt geplant. Ben Dahlmann, am Donnerstag noch dabei, fiel mit Fieber aus. „Er hatte das Glück, dass Ben ein typischer Eins-gegen-eins-Spieler ist. Wir mussten diesen Spielertypen ersetzen“, sagte Greig.