Hitziges Derby zwischen TuS Hannibal und FC Roj Rudelbildung und zehn Minuten Nachspielzeit

Hitziges Derby zwischen TuS Hannibal und FC Roj: Rudelbildung und zehn Minuten Nachspielzeit
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Das Dortmunder Derby zwischen dem FC Roj und TuS Hannibal hatte all das, was ein packendes Stadtduell verspricht: intensive Zweikämpfe, knappe Spielverläufe und eine aufgeheizte Atmosphäre – sowohl auf als auch neben dem Platz. Mit 2:1 (1:0) setzte sich der FC Roj am Ende durch und belohnte sich nach einer leidenschaftlichen Vorstellung mit drei wichtigen Punkten, die sie vom vorletzten Tabellenplatz auf Rang 10 katapultierten. Für TuS Hannibal bedeutete die Niederlage einen Rückschlag im Kampf um die Spitzenplätze: Sie rutschten vom dritten auf den fünften Tabellenplatz ab.

Björn Sobotzki sieht den FC Roj stark

Von Beginn an entwickelte sich ein Spiel, in dem der FC Roj vor allem in der ersten Halbzeit die Initiative übernahm. Das Team von Trainer Björn Sobotzki spielte mutig nach vorne und kam immer wieder gefährlich vor das Tor der Gäste. Der Führungstreffer in der 38. Minute war deshalb mehr als verdient: Santiliano Braja vollendete eine schöne Kombination und brachte den Ball mit einem wuchtigen Schuss im Netz unter. Hannibal hatte dem bis zur Pause wenig entgegenzusetzen und konnte froh sein, nicht noch höher in Rückstand geraten zu sein.

„Wir waren drückend überlegen, hätten zur Halbzeit schon 2 oder 3:0 führen müssen“, analysierte Sobotzki nach dem Spiel. „Dass wir das nicht gemacht haben, hat die Partie aber weiter offen gehalten.“

Hier ist Mhammed Jabri vom TuS Hannibal zwar schneller, die drei Punkte aber sicherten sich Issaka Aruna und der FC Roj.
Hier ist Mhammed Jabri vom TuS Hannibal zwar schneller, die drei Punkte aber sicherten sich Issaka Aruna und der FC Roj. © Foto Schaper

In der zweiten Halbzeit wendete sich das Blatt. Hannibal kam engagierter aus der Kabine und setzte den FC Roj zunehmend unter Druck. Doch genau in dieser Phase schlug der FC erneut zu. In der 72. Minute war es Hakan Cevirme, der einen scharf getretenen Freistoß von der linken Seite einköpfte und auf 2:0 erhöhte. Hannibals Torwart Michael Reznik sah dabei unglücklich aus, da er sich zu weit vor seinem Tor positionierte und dem Ball nur hinterherschauen konnte.

Wer nun dachte, das Spiel sei entschieden, wurde eines Besseren belehrt. Nur fünf Minuten später verkürzte Harrison Daniel Uchenna auf 2:1 und brachte seine Mannschaft zurück ins Spiel. Die letzten Minuten wurden hektisch und hitzig. Hannibal warf alles nach vorne, Roj verteidigte mit Mann und Maus. Die Spannung erreichte ihren Höhepunkt, als eine Rudelbildung das ohnehin schon aufgeladene Spielgeschehen unterbrach.

Rudelbildung zwischen TuS Hannibal und FC Roj

Nach einem Foul im Mittelfeld war ein Hannibal-Spieler zu Boden gegangen, was die Spieler von Roj sichtlich provozierte. Einer von ihnen machte sich über die vermeintliche Theatralik lustig, indem er die Szene nachahmte und sich ebenfalls zu Boden warf. Zeitgleich geriet der Torwarttrainer von Hannibal mit einem Zuschauer aneinander, der ihn wohl schon länger provoziert hatte. Was mit einem Wortgefecht begann, drohte kurzzeitig in Handgreiflichkeiten zu münden, ehe sich die Situation wieder beruhigte.

Nach sage und schreibe zehn Minuten Nachspielzeit, in denen es kaum noch regulären Fußball gab, beendete der Schiedsrichter das Derby. Nur wenige Minuten der Nachspielzeit wurden tatsächlich gespielt, der Rest bestand aus Unterbrechungen, Diskussionen und Zeitspiel. Am Ende stand dennoch ein verdienter Sieg für den FC Roj, der sich für eine starke erste Halbzeit und eine kämpferische Defensive belohnte.

TuS Hannibal: Andreas Venezia ist enttäuscht

TuS-Trainer Andreas Venezia zeigte sich nach der Partie enttäuscht, sah aber keinen Grund zur Panik: „In der zweiten Halbzeit waren wir die bessere Mannschaft und hätten das Spiel drehen können. Dass es in einem Derby hitzig wird, ist leider normal, aber die Rudelbildung hat das Spiel nicht entschieden. Uns haben am Ende einfach die entscheidenden Szenen gefehlt.“

Roj hingegen feierte den dritten Saisonsieg ausgelassen. Trainer Sobotzki brachte es auf den Punkt: „Hinten werden Meisterschaften entschieden, vorne Spiele. Heute haben wir beides geschafft.“

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Statistik

FC Roj: Simon - Deniz (87. Ibeme), Rosenkranz (67. El-Bader), Cevirme, Juka, Simeonidis (81. Petejchuk), Aras, Aruna, Siljeg, Bokemueller, Braja (90+5. Zergoun)

TuS Hannibal: Reznik - Warsitz, Mansuroglu (75. Z. Laaouisset), Pavic (82. El Mohammadi), Durmusoglu, Jabri, Neamah (57. Omerovic), S. Laaouisset, Uchenna, El Aamraoui (59. Kaderi), Odum

Tore: 1:0 Braja (38.), 2:0 Cevirme (72.), 2:1 Uchenna (77.)

Hier gibt’s die Begegnung in der Wiederholung