Historisches Kapitel im Dortmunder Amateurfußball endet TuS Hannibal verlässt Hoeschpark

Historisches Kapitel im Dortmunder Amateurfußball endet: TuS Hannibal verlässt Hoeschpark
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Ein geschichtsträchtiges Kapitel im Dortmunder Amateurfußball endet. Vier Aufstiege (2009, 2010, 2014 und 2023) von der Kreisliga C bis in die Landesliga hat der TuS Hannibal im Hoeschpark gefeiert.

Ein weiterer wird nicht hinzukommen. Hannibal hat den Hoeschpark verlassen. Trainingseinheiten und Spiele finden ab sofort auf dem Sportplatz der ÖSG Viktoria an der Lippstädter Straße statt.

TuS Hannibal zieht zur ÖSG Viktoria Dortmund

Das Testspiel am Sonntag gegen Osmanlispor Dortmund (3:2) war damit das vorerst letzte Spiel des Landesligisten im Hoeschpark. Schon das erste Landesliga-Heimspiel gegen den VfR Sölde (18. August) ist an der Lippstädter Straße angesetzt.

Najim Bousbiba, Präsident des TuS Hannibal, begründet den Schritt mit den schlechten infrastrukturellen Voraussetzungen im öffentlich zugänglichen Hoeschpark. Der Verein klagte bereits seit langer Zeit über die Bedingungen, unter denen er dort in der Landesliga spielen musste.

Die Bedingungen im Hoeschpark waren für den TuS Hannibal nicht zufriedenstellend.
Die Bedingungen im Hoeschpark waren für den TuS Hannibal nicht zufriedenstellend. © Oliver Schaper

Zu den Kabinen müssten Spieler weit laufen, Sitzgelegenheiten für Trainer und Ersatzspieler oder gar Überdachungen für Zuschauer gibt es nicht.

Hamsa Berro, langjähriger und inzwischen ehemaliger Trainer des Klubs, hatte schon Ende 2023 geklagt, dass dieser Zustand für einen Landesligisten „unwürdig“ sei und die Suche nach einem alternativen Platz angekündigt.

TuS Hannibal klagt über Bedingungen im Hoeschpark

Zu Trainings- und Spielzeiten habe der TuS stets dafür sorgen müssen, dass Besucher den Kunstrasenplatz räumen, erklärt Präsident Bousbiba.

„Das ist sehr kräftezehrend. Kein Vereinsheim, keine vernünftigen Kabinen - somit ist ein Vereinsleben leider nicht gegeben“, sagt Bousbiba. Trotzdem sei der Verein „dankbar“ dafür, dass er im Hoeschpark vier Aufstiege erleben durfte.

In Eigenregie hat der TuS nun mit der ÖSG Viktoria geregelt, dass der Landesligist an der Lippstädter Straße unterkommt. „Ich war kurz davor, aufzugeben“, sagt Bousbiba. Neue und alte Heimat im Dortmunder Osten sind nur gut einen Kilometer voneinander entfernt.

An der Lippstädter Straße spielen neben der ÖSG mit ihren drei Senioren-Teams zudem der FC Dortmund 18 mit zwei Mannschaften.

TuS Hannibal will Jugend aufbauen

Der TuS Hannibal habe in den vergangenen Jahren „sehr große Anfragen“ für Jugendmannschaft gehabt. Gescheitert seien Mannschaftsmeldungen stets an der Infrastruktur, so Bousbiba.

„Mit dem Umzug wird sich das schlagartig ändern“, sagt der Präsident. Mit Toufik Benayad steht beim TuS sogar bereits ein Jugendleiter bereit.