Der 8. September 2024 wird in die Geschichtsbücher von Borussia Dortmund eingehen. Es war ein Tag, der nicht nur sportlich, sondern vor allem emotional einen Meilenstein für die Tischtennis-Abteilung des BVB darstellte.
In der Brüggmann-Halle im Dortmunder Norden, die förmlich bebte, erlebten fast 1000 Zuschauer ein Spektakel, das lange nachhallen wird. Zum Vergleich: In der vergangenen Saison kamen im Schnitt gerade mal 150 Zuschauer zu den Spielen. Doch am Sonntag war alles anders.
Die Halle, frisch ausgestattet mit einem neuen Bundesliga-Boden, war prall gefüllt. Ein stimmungsgeladener Hexenkessel, der für die BVB-Spieler die perfekte Bühne für ihr erstes Heimspiel in der Tischtennis-Bundesliga bot. Überall gespannte Gesichter, die Luft elektrisiert, während Maskottchen Emma durch die Reihen tanzte.
BVB-Prominenz vor Ort: Lunow, Cramer, Piszczek und Blaszczykowski
In der ersten Reihe saß die BVB-Prominenz: Präsident Reinhard Lunow, Geschäftsführer Carsten Cramer und Tischtennis-Urgestein Bernd Möllmann, der viele Jahre lang Abteilungsleiter war.
Dazu gesellten sich alte BVB-Helden wie Lukasz Piszczek und Jakub Blaszczykowski, die erst am Samstag im Signal Iduna Park ihr Abschiedsspiel gefeiert hatten. „Heja BVB“-Gesänge, Autogramme der Fußballlegenden – alles schien bereit für ein großes Dortmunder Sportfest.
Und der Auftakt verlief verheißungsvoll. Yongyin Li, der Mann des Tages für den BVB, setzte gleich ein Zeichen und besiegte den Brasilianer Guilherme Teodoro in einem umkämpften Match mit 3:1 (13:11, 11:8, 9:11, 11:6). Die Halle tobte, das Spiel entwickelte sich zu einem emotionalen Kraftakt.
Doch dann kam der Dämpfer: Anders Lind musste sich nach einer packenden Partie Tiago Apolonia mit 1:3 geschlagen geben (14:12, 9:11, 7:11, 8:11). Ricardo Walther von Grünwettersbach baute die Führung der Gäste mit einem deutlichen 3:0 gegen Cedric Nuytinck weiter aus (5:11, 8:11, 9:11).

Die Stimmung schwankte, die Nervosität war spürbar – doch die Hoffnung lebte. Yongyin Li trat erneut an, diesmal gegen Apolonia. Es war ein „Alles-oder-Nichts“-Duell. Und Li lieferte. Mit 3:0 (16:14, 11:4, 11:9) holte er den BVB ins Match zurück.
„Die Leistung war unfassbar gut. Leider haben wir uns für den Kampf und die Leistung nicht belohnt, das ist heute besonders bitter“, erklärte ein sichtlich enttäuschter Erik Bottrof nach dem Spiel bei „Dyn“. Die Fans waren wieder da, die Stimmung auf dem Siedepunkt. Alles hing nun vom abschließenden Doppel ab.
Das entscheidende Doppel: Nuytinck und Lind gegen Walther und Teodoro. Es war das Spiel, das niemanden in der Halle mehr auf den Sitzen hielt. Der BVB lag bereits 2:0 in Führung, die Zuschauer sahen den Heimsieg vor Augen.
„Das hätten wir uns so niemals erträumen können. Alles war vorbereitet für den Heimsieg. Der Tag war super, bis auf das Ergebnis“, brachte Bottrof die Gefühlslage der Mannschaft auf den Punkt.
BVB: „Die Leistung war unglaublich“
Doch es kam anders. Grünwettersbach kämpfte sich zurück, glich zum 2:2 aus und zwang das Spiel in einen Entscheidungssatz. Es wurde ein Krimi. Beim Stand von 9:9 hielt die gesamte Halle den Atem an.
„Heja BVB“-Rufe hallten durch die Reihen, die Stimmung war elektrisierend. Doch in den letzten beiden Punkten blieben die Gäste aus Grünwettersbach eiskalt und entschieden das Spiel mit 11:9 für sich (11:9, 11:9, 3:11, 9:11, 9:11).
Trotz der bitteren Niederlage war es ein denkwürdiger Tag für Borussia Dortmund. Ein Tag voller Emotionen, Spannung und Stolz auf eine Leistung, die für die Zukunft in der Bundesliga hoffen lässt.
„Die Leistung war unglaublich“, wiederholte Bottrof immer wieder. Auch wenn das Ergebnis nicht passte, die Atmosphäre und der Einsatz der Mannschaft zeigten: Der BVB ist in der Tischtennis-Bundesliga angekommen.