Hiobsbotschaft für Wickede: Hinrunde für Leistungsträger vermutlich gelaufen

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Hiobsbotschaft für Wickede: Hinrunde für Leistungsträger vermutlich gelaufen

rnFußball-Westfalenliga

Der Auftakt hätte für Westfalia Wickede kaum schlechter laufen können. Jetzt muss auch noch ein Leistungsträger monatelang pausieren. Für den Neuzugang ist es nicht die erste schwere Verletzung.

Dortmund

, 30.09.2020, 18:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Den vergangenen Sonntag würden wohl alle Beteiligten bei Westfalia Wickede am liebsten aus dem Gedächtnis streichen. Nicht nur, dass man das Heimspiel gegen den SV Sodingen mit 0:6 verlor und damit auch im vierten Saisonspiel ohne Dreier blieb, der Westfalenligist musste zudem einen seiner neuen Leistungsträger verletzungsbedingt auswechseln. Dieser wird der Mannschaft lange fehlen.

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Bei Westfalia Wickede brodelt es. Der Saisonstart ist mit drei Niederlagen und einem Unentschieden aus vier Partien gehörig daneben gegangen. Am Sonntag verletzte sich mit Markus Scherff nun auch noch ein Spieler, der in den ersten Partien zu einer wichtigen Stütze der Mannschaft avancierte. Der Neuzugang musste im Spiel gegen Sodingen bereits in der 38. Minute vom Platz.

Bekanntes Geräusch für den Mittelfeldmann

„Wir haben einen Konter gefahren und ich habe den Ball mit rechts zu Marcel Pietryga gespielt, bin dann aber mit meinem linken Standbein irgendwie weggeknickt“, erklärt Scherff die Situation, die zu seiner Auswechslung führte. Er habe direkt in der Aktion ein Knacken im linken Knie gehört.

Ein Geräusch, dass Scherff, der vor der Saison von Concordia Wiemelhausen nach Wickede gewechselt war, traurigerweise bestens kennt, denn: Der 35-Jährige musste vor ein paar Jahren aufgrund einer ähnlichen Verletzung bereits am rechten Knie operiert werden.

Wickedes Markus Scherff musste noch vor der Pause ausgewechselt werden.

Wickedes Markus Scherff musste noch vor der Pause ausgewechselt werden. © Nils Foltynowicz

„Da habe ich mir einen Kreuzbandriss zugezogen. Ich habe jetzt zwar auch enorme Schmerzen und kann das Bein nicht durchstrecken, aber es fühlt sich nicht genau so an wie damals“, erklärt der Mittefeldspieler. Deshalb habe er die Hoffnung, dass ihm das bekannte Schicksal erspart bleibt.

Eine MRT-Untersuchung am Mittwoch sollte diese Hoffnung untermauern: Scherffs schlimmste Befürchtungen - ein erneuter Kreuzbandriss - bewahrheiteten sich nicht. „Mein Meniskus ist gerissen, aber alle anderen Bänder sind glücklicherweise heile geblieben. Ich werde aber dennoch wohl mindestens sechs bis acht Wochen ausfallen. Die Hinrunde ist wohl gelaufen“, so Scherff.

Spiel gegen Ex-Kollegen steht an

Er hoffe, bereits in der nächsten Woche operiert werden zu können, um dann zeitnah in die Reha einzusteigen. Für den 35-Jährigen ist die endgültige Diagnose derweil in mehrfacher Hinsicht bitter. Nicht nur, dass er seiner Mannschaft in dieser schon zu Beginn durchaus schwierigen Phase der Saison fehlen wird, auch das große Wiedersehen mit seinen ehemaligen Mannschaftskollegen auf dem Platz fällt aus.

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„Wir spielen am Sonntag in Wiemelhausen und da wäre ich schon gerne dabei gewesen“, betont Scherff, der noch immer engen Kontakt zu einigen damaligen Mitspielern pflegt und schon im Vorfeld eine böse, wenn auch zu dem Zeitpunkt nicht ganz ernstgemeinte Vorahnung hatte: „Ich habe gesagt, dass es natürlich voll ins Bild passen würde, wenn ich mich jetzt kurz vor dem Spiel verletze. Leider ist dieser Spruch dann tatsächlich auch noch Realität geworden.“

Die 0:6-Pleite gegen Sodingen wird Markus Scherff demzufolge noch lange im Gedächtnis bleiben. Seine Mannschaft hat allerdings die Chancen, mit einem Sieg bei Scherffs Ex-Klub die negativen Erinnerungen zumindest teilweise verblassen zu lassen.