Der hessische Fußballverband hat in vielen seiner Ligen die Gelb-Rote Karte abgeschafft. Zieht der Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen nach?

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Hessischer Fußballverband schafft die Gelb-Rote Karte ab - zieht Westfalen nach?

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Der hessische Fußballverband schafft in den Spielklassen ab der Kreisoberliga und tiefer die Gelb-Rote Karte ab - als Präventionsmaßnahme. Was macht der westfälische Fußballverband? Zieht er nach? Wir haben nachgefragt.

Dortmund

, 04.07.2021, 15:55 Uhr / Lesedauer: 1 min

In einigen Ligen im hessischen Fußballverband gibt es ab sofort eine neue Regel. Für die Ligen ab Kreisoberliga und tiefer streicht der Verband mit der kommenden Saison die Gelb-Rote Karte, führt stattdessen eine zehnminütige Zeitstrafe ein. Zunächst einmal handelt es sich dabei um ein Pilotprojekt, das auch der Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen (FLVW) interessiert verfolgt. Zieht der FLVW nach? Wir haben beim Verband nachgefragt.

Manfred Schnieders, Vizepräsident Amateurfußball beim FLVW, antwortete auf Nachfrage zu diesem Thema deutlich: „Wir sind derzeit nicht auf dem Weg, eine Zeitstrafe einzuführen. Diese ist ja auch noch umstritten“, so Schnieders. Aber warum? „Man sieht, wenn es kälter wird und die Spieler dann draußen auf der Bank sitzen, dass sich das Verletzungsrisiko erhöht. Außerdem muss man daran denken, dass sich die Spieler schneller eine Lungenentzündung holen könnten“, sagt der FLVW-Vizepräsident.

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Derzeit seien demnach die Gegebenheiten dafür noch nicht vorhanden, auch wenn die Funktionäre des FLVW in der Vergangenheit darüber diskutiert hätten, die Gelb-Rote Karte durch eine Zeitstrafe zu ersetzen. Schnieders ist auch skeptisch, dass der Effekt dieser Maßnahme, die sich der hessische Fußballverband erhofft, eintritt. „Derjenige, der die Zeitstrafe bekommt, überlegt danach vielleicht und ist auch vorsichtiger. Auf der anderen Seite wissen wir aber nicht, ob eine Zeitstrafe wirklich dazu beiträgt, dass die Spieler ruhiger werden. Der Effekt ist im Moment nicht bewiesen, deswegen lassen wir die Hessen erst einmal ausprobieren“, sagt Schnieders.

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Sollte sich der Verband dazu entschließen, die Zeitstrafe einzuführen, dann müsse der Westdeutsche Fußballverband (WDFV) die Spielordnung ändern. In Eigenregie dürften einzelne Fußballkreise diese Maßnahme nicht umsetzen, wie Schnieders bekanntgibt. „Für die kommende Saison ist da auch nichts geplant“, teilt Schnieders abschließend mit.

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