Vor dem Fußball-Testspiel zwischen dem SC Husen Kurl II (Kreisliga B) und dem TSC Brambauer (Kreisliga C) am 5. Februar sind vier Lüner Kicker in einen Autounfall verwickelt. Die Betroffenen kommen zum Glück mit einem Schrecken davon. Für das Spiel fallen sie allerdings aus. Beide Vereine einigen sich darauf, mit zehn gegen zehn zu spielen.
In der Halbzeit wird die Partie dann abgebrochen. Als Grund nennt der TSC-Vorsitzende Mikail Bulut am Sonntag, dass sich während der ersten 45 Minuten drei Spieler von Brambauer verletzt hätten.
Dieser Darstellung widerspricht nun Husen Kurls Vereinsvertreter Patrick Neumann. Denn laut ihm habe der Schiedsrichter gar nichts von einem Abbruch gewusst. Beziehungsweise von den Verletzten auf Seite der Lüner. Die TSC-Spieler seien einfach kommentarlos unter der Dusche verschwunden. „Für uns ist das natürlich auch ärgerlich, weil wir die Kosten zum Beispiel für den Schiedsrichter tragen müssen“, erklärt Neumann.
Sportrichter bestätigt Bericht
Mittlerweile beschäftigt der Spielabbruch auch Jürgen Oelker vom Kreis-Sportgericht. Der 46-Jährige bestätigt gegenüber dieser Redaktion die Eintragung des Schiedsrichters: der TSC habe kommentarlos den Platz verlassen. Der Spielabbruch sei daher einseitig von Brambauer ausgegangen.
„Abgesehen davon wäre die zulässige Mindestanzahl von Spielern pro Mannschaft erst bei sechs unterschritten gewesen“, erklärt der Sportrichter. Die Lüner müssen deswegen nun mit einem Ordnungsgeld in Höhe von mindestens 150 Euro rechnen.
Brambauer widerspricht
Heikel bleibt die Situation aber vor allem deswegen, weil Mikail Bulut angesprochen auf die Vorwürfe, erneut vehement der Darstellung des Schiedsrichters widerspricht. „Während der Halbzeit war ich selbst in der Kabine. Deswegen habe ich unseren Geschäftsführer Ramazan Gülay angerufen. Er stand am Platz und hat dem Schiedsrichter und gegnerischen Trainer Bescheid gegeben. Da bin ich mir zu 100 Prozent sicher“, so Bulut. Es bleiben also komplett unterschiedliche Versionen dessen, was sich in der Halbzeit des Testspiels abgespielt haben soll.
Die Eintragung im Spielbericht kann der Vorsitzende aber nicht nur deswegen schwer nachvollziehen. „Die Geschehnisse vor dem Spiel. Dann die Verletzten. Es hat keinen Spaß mehr gemacht. Das muss der Schiedsrichter doch verstehen und da wünsche ich mir einfach mehr Feingefühl von ihm“, sagt Mikail Bulut.
Sollten die Lüner eine Geldstrafe aufgebrummt bekommen, werde diese wahrscheinlich dennoch akzeptiert. „Die Strafe nehmen wir an. Und trotzdem: Wir haben den Platz doch nicht verlassen, um den Schiedsrichter zu ärgern. Er hat doch auch meine Nummer und hätte anrufen können“, meint der TSC-Vorsitzende. Über die Strafe und ob der Fall der Sportgerichtsbarkeit übergeben wird, entscheidet in den nächsten Tagen der zuständige Staffelleiter des Fußballkreises.
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