Ausgerechnet in einem Dortmunder Testspiel kam es am Sonntag (13. Oktober) zu heftigen Gewaltvorfällen. Normalerweise treten der FC Merkur II und Osmanlispor Dortmund III jeweils in der Kreisliga C an, hatten aber beide ein spielfreies Wochenende, das sie stattdessen für ein Freundschaftsspiel nutzten – das aber hätten sie vielleicht lieber gelassen.
Eskalation nach Spielende
Bis zur 57. Minute lief noch alles in geregelten Bahnen, Merkur II schoss einen lockeren 4:0-Vorsprung heraus. Dann aber knallte es: Wie die Polizei mitteilt, sollen sich zwei Spieler nach einem Foul in die Haare bekommen haben – beide wurden daraufhin vom Platz gestellt.
Nach Abpfiff ging es richtig zur Sache. So sollen die beiden Streithähne erneut aufeinander getroffen sein, diesmal artete es in eine Schlägerei aus, bei der der schon am Boden liegende Osmanlispor-Spieler weiter getreten worden sein soll. Es sollen sich weitere Personen eigemischt haben, sowohl Spieler als auch Zuschauer, zum Teil aber lediglich, um die Auseinandersetzung zu beenden. Bis zu 30 Personen seien insgesamt beteiligt gewesen.
Zu dem Zeitpunkt sei dann auch die Polizei „mit starken Kräften“ eingetroffen, die die Lager trennte und die Mannschaften in ihre Kabinen schickte. Geholfen hat das zunächst wenig, denn auf dem Weg dorthin soll der Vater des getretenen Osmanlispor-Spielers den betreffenden Merkur-Akteur zur Rede gestellt und geschlagen haben. Der Merkur-Spieler schlug zurück und verletzte den Vater leicht. Beendet war die Angelegenheit damit immer noch nicht, denn in der Kabine wurde der Merkur-Spieler dann noch von der Tante des Osmanlispor-Spielers aufgesucht und beleidigt.
Kontrahenten treffen im Krankenhaus nochmal aufeinander
Die Polizei nahm Strafanzeigen wegen Körperverletzung, gefährlicher Körperverletzung und Beleidigung auf, sprach zudem zahlreiche Platzverweise aus. Als dies geregelt war, begleitete die Polizei zudem die Abreise Osmanlispors inklusive deren Zuschauer.
Die Auseinandersetzung sollte am Nachmittag allerdings noch in eine weitere Runde gehen. Wie die Polizei berichtet, trafen die beiden Spieler im Unfallklinikum Dortmund-Nord nochmals aufeinander, es kam zu erneuten Streitigkeiten und tätlichen Angriffen. Auch die Tante des Osmanlispor-Spielers sprach weitere Beleidigungen aus. Alle Beteiligten erwarten nun weitere Strafverfahren wegen Körperverletzung und Beleidigung, auch hier sprachen die Polizeibeamten Platzverweise aus. Insgesamt wurden sechs Strafanzeigen aufgenommen.
Weder Verantwortliche des FC Merkur noch von Osmanlispor Dortmund waren für eine Stellungnahme zu erreichen.
