Überraschungen beim Hecker-Cup nach Spontan-Umzug Türkspor und Bövinghausen fliegen raus

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Der Hecker-Cup ist nie immer nur Fußball. Und das Turnier 2023 hat jetzt auch seine Kuriosität. Weil der Rasen des Waldstadions durchnässt war, zog die versammelte Gesellschaft kurzerhand zur Schweizer Allee um.

Das Organisationsteam leistete mit den unglaublich flexiblen und fleißigen Helfern Schwerstarbeit und ermöglichte den verspäteten Anpfiff auf dem Kunstrasenplatz.

Für die sportlichen Geschichten des Abends sorgten die Westfalenligisten BSV Schüren und Holzwickeder SC, die völlig überraschend die Oberligisten Türkspor Dortmund und TuS Bövinghausen aus dem Turnier warfen.

Türkspor Dortmund - BSV Schüren 3:5 n.E. (1:1, 1:1)

Für beide Teams, die ihre Schraubstollen für den tiefen Rasen im Gepäck hatten, bedeutete das, schnell die Nockenschuhe herbeizuholen. Es sollte sich für den BSV lohnen, der im Elfmeterschießen mit einem Fehlschuss von Marlon Mönig auskam, während Türkspors Ömer Akman und Justin Braun verschossen.

BSV-Trainer Sascha Rammel hatte auf dem schnellen Untergrund vorher mit einem Vorteil für die technisch beschlagene TSD-Elf gerechnet. So sah es anfangs dann auch aus, ehe der BSV dann auch auf dem Kunstrasen ankam.

Im zweiten Teil der ersten Hälfte nach dem frühen Tor von Dario Biancardi (1.) und dem Ausgleich per präzisem Kopfball von Yassir Mhani (25.) hatte der BSV durch Cem-Ali Dogan per Alleingang und völlig frei (20.) sowie Michael Hines über das Tor die besseren Chancen.

Im zweiten Abschnitt hatte dann TSD die klareren Gelegenheiten, unter anderem durch Ömer Akman (55.) und Koray Dag (69.). „Schüren hat das clever gemacht“, erkannte Türkspors Sportlicher Leiter Emre Konya. „Wir haben uns entweder die Zähne an ihnen ausgebissen und ansonsten die vielen guten Chancen nicht genutzt.“

Türkspor Dortmund unterlag dem BSV Schüren um Simon Rudnik (r.) im Elfmeterschießen.
Türkspor Dortmund unterlag dem BSV Schüren um Simon Rudnik (r.) im Elfmeterschießen. © Oliver Schaper

Auf der anderen Seite hatte Rammel neue Erkenntnisse gesammelt: „Wir hatten nach denkbar ungünstigem Start sogar gute Chancen. Dann haben wir es mit Willen verteidigt und gezeigt, dass selbst gegen eine Mannschaft, gegen die du nicht jede Chance verhindern kannst, mit der richtigen Einstellung einiges möglich ist.“ Lohn jetzt das Halbfinale am Freitag gegen den ASC 09 Dortmund.

Holzwickeder SC - TuS Bövinghausen 4:3 (2:2)

Tag der sehenswerten Angriffe, Tag der offenen Türen. Der bislang so starke Westfalenligist Holzwickeder SC bestätigte offensiv seine Form und lieferte sich mit dem Oberligisten einen offenen Schlagabtausch, den er am Ende für sich entschied.

Bövinghausen: Catic trifft

Zweimal traf der HSC nach Eckbällen. Nach zehn Minuten war Philipp Gödde erfolgreich, dann wuchte Andreas Spais einen Abpraller in den Winkel zur zweiten Führung.

War der erste Ausgleich des TuS durch Umut Yildiz noch ein Geschenk, ein verunglückter Pass durch Torwart Felix Hacker (10.), sah das 2:2 dann richtig nett aus. Bövinghausen hatte sich schön durchkombiniert. Und Ervin Catic wuchtete den Ball rein (19.).

Nach der Pause ging es weiter hin und her. Andreas Spais traf zum 3:2 per Heber (42.). Jeron Al-Hazaimeh besorgte den dritten Ausgleich. Und dann schlug auch noch Dylan Pires für den HSC zu (65.). Die zweite Überraschung war perfekt. TuS-Coach Christian Knappmann gab sich wortkarg: „Ich sage nichts.“ Der HSC misst sich jetzt mit dem FC Brünninghausen.

Das größte Lob des Tages aber verdiente sich auch das Aplerbecker Helferteam: „Die haben das innerhalb von 30 Minuten wunderbar hinbekommen“, sagte der ASC-Vorsitzende Michael Linke. Begeisterung also auch beim Ausrichter!