Der Regen platze am Finaltag-Abend (Samstag, 29. Juli) des Hecker-Cups sintflutartig aus der Wolkendecke. Vom schlechten Wetter ließen sich die übrig gebliebenen Zuschauer und aktiven Fußballer die Laune aber in keiner Weise vermiesen: Die Musik schalte auch eine Stunde nach Abpfiff noch aus den Boxen.
Während das Wasser von den aufgebauten Pavillons im Aplerbecker Waldstadion abperlte, amüsierten sich die Menschen darunter bei Essen und Getränken hör- und sichtbar.
„Das Wetter war sehr herausfordernd in diesem Jahr. Da mussten wir immer sehr kurzfristig reagieren“, ordnet der Vorsitzende des ASC 09 Dortmund, Michael Linke, ein.
Bedeutung des Ehrenamtes
Tatsächlich hatten die Witterungsbedingungen das gesamte dreiwöchige Vorbereitungsturnier begleitet: Weil im Viertelfinale der Rasen im Waldstadion durchnässt war, zog die versammelte Gesellschaft kurzerhand auf den Kunstrasenplatz an der Schweizer Allee um.
„Ohne die vielen fleißigen Helferinnen und Helfer aus unserem gesamten Verein wäre das nicht möglich gewesen“, betont Linke. Dem ASC kam da also zugute, dass der Oberligist eben nicht bloß ein Fußballverein ist. Aus allen Abteilungen halfen Menschen mit.

Apropos Oberligist: Aus sportlicher Sicht erlebten die Zuschauer des diesjährigen Hecker-Hecker Cups 2023 wohl ein Teilnehmerfeld, was es so in dem in der Region über die Stadtgrenzen hinaus bekannten Turniers auch noch nicht gegeben hatte. Mit dem FC Brünninghausen, Türkspor Dortmund, TuS Bövinghauen und Gastgeber ASC waren gleich vier Teams aus der Oberliga dabei.
„Spannend war für die neutralen Zuschauer sicherlich auch, dass sich keiner der Oberligisten am Ende durchgesetzt hat“, meint der Vorsitzende. Während Bövinghausen und Türkspor im verregneten Viertelfinale die Segel streichen mussten, bezwang Brünninghausen den Gastgeber im Spiel um Platz drei.
Das Finale gewann der Holzwickeder SC dann im Duell zweier Westfalenligisten mit 3:0 gegen den BSV Schüren.
ASC 09: Aufwand zahlt sich aus
Um ein letztes Mal auf das Wetter und den damit verbundenen Umzug auf den Kunstrasenplatz zu sprechen zu kommen: Hier schlummerte in der Nachbetrachtung des Turniers dann doch das einzige wirkliche Ärgernis aus Sicht des Veranstalters: Beim Viertelfinal-Umzug seien auch Mitarbeiter des Ordnungsamtes mit zur Schweizer Allee gepilgert. Um widerrechtlich parkende Autos zu erfassen.
„Wir sprechen die Parkplatz-Situation während des Hecker-Cups seit Jahren bei der Stadt an, damit zusätzliche Halte-Möglichkeiten an den Spieltagen markiert werden. Das scheint aber niemanden zu interessieren“, so Linke.

Die große Resonanz für den beliebten Vorbereitungs-Cup würden zusätzliche Parkplätze zwingend erfordern: Die Zuschauerzahlen hätten sich schon fast wieder auf vor Corona-Niveau bewegt. In der Spitze seien es über 1000 Zuschauer gewesen und selbst bei strömendem Regen mehrere hundert.
Die sorgten in den drei Wochen dann dafür, dass sich der große Aufwand dennoch lohnte: „Wir haben einen Umsatz im mittleren fünfstelligen Bereich erzielt. Vom Etat her bedeutet das für uns den zweitgrößten Batzen nach Werbe-Einnahmen und Trikot-Werbung für die Saison“, analysiert Michael Linke.
Bliebe noch der Blick auf das nächste Jahr: Was wollen sie in Aplerbeck dann vielleicht auch mal anders machen? Neben kulinarischen Anpassungen (Gin-Tonic soll auf die Getränkeliste kommen und auch vegetarisches Essen angeboten werden) könnte es 2024 erstmals eine Wildcard geben.
Wildcard für 2024?
Beim Hecker-Cup sollen üblicherweise die Mannschaften ab der Landesliga priorisiert werden. Weil in der zurückliegenden Saison 2022/23 Vereine wie der TuS Hannibal, FC Roj, TuS Eichlinghofen oder Westfalia Huckarde bis zuletzt um den Sprung in die nächst höhere Spielklasse kämpften, war lange unklar, welches Team beim Hecker-Cup an den Start gehen dürfte. Am Ende war Landesliga-Aufsteiger TuS Hannibal zum Beispiel nicht dabei.

„Wir haben immer viele Bewerber. Als Idee sprechen wir jetzt darüber, ob Vereine aus der Bezirksliga vorab nächstes Jahr um eine Wildcard spielen“, sagt Michael Linke.
Darüber entschieden werde aber erst in den kommenden Monaten. Die Dortmunder Amateurfußball-Community dürfte sich aber über weitere spannende Spiele in der Vorbereitung mit Sicherheit nicht beschweren.